Karrierelexikon

Gehaltsbestimmung nach bestimmten Faktoren

Inhaltsverzeichnis

Während die Gehaltsbestimmung im öffentlichen Dienst vor allem eine Frage der richtigen Einstufung im Tarifvertrag darstellt, werden Gehälter in der freien Wirtschaft in aller Regel zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf dem Verhandlungsweg gefunden.

Gehaltsbestimmung im öffentlichen Dienst

Für den öffentlichen Dienst existieren Tariftabellen, in denen für jede Qualifikation die entsprechende Gehaltsstufe vorgeschrieben wird. Diese Eingruppierung reicht von ganz einfachen Tätigkeiten, die ohne jegliche Vorbildung nach einer kurzen Einarbeitung ausgeübt werden können bis hin zu sehr anspruchsvollen Einsatzfeldern, die in der Regel eine Promotion erfordern, wie zum Beispiel für einen Krankenhausarzt.

Doch nicht nur die Qualifikation spielt bei der Gehaltsfindung im öffentlichen Dienst eine wichtige Rolle, sondern genauso auch die gesammelte Berufserfahrung. Je länger ein Beschäftigter im öffentlichen Dienst auf seinem Posten tätig ist, desto höher fällt sein Gehalt aus. Auch der Familienstand und die Kinderanzahl werden in Form von entsprechenden Zuschlägen bei den Gehältern im öffentlichen Dienst berücksichtigt.

Gehaltsbestimmung in der freien Wirtschaft

Grundsätzlich muss hierbei zwischen Betrieben mit und ohne Tarifbindung unterschieden werden. Unternehmen, die einer Tarifbindung unterliegen, müssen bei Erfüllung bestimmter Tätigkeitsmerkmale den entsprechenden tariflichen Mindestlohn zahlen. Sie sind frei, nach oben abzuweichen und ihre Beschäftigten besser zu entlohnen, dürfen die Grenze nach unten jedoch nicht unterschreiten. Wesentlich mehr Spielraum haben Arbeitnehmer und Arbeitgeber in Unternehmen, die tariflich nicht gebunden sind. Hier werden Gehälter völlig frei vereinbart und unterliegen theoretisch nach unten nur der Beschränkung, dass sie nicht so niedrig sein dürfen, dass sie als sittenwidrig verstanden werden könnten.

Grundsätze der freien Gehaltsbestimmung

Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist die Findung eines angemessenen Gehalts nicht ganz einfach. Während es im Interesse des Arbeitgebers liegt, ein möglichst geringes Gehalt zu zahlen, um die Kostenbelastung überschaubar zu halten, wünschen Arbeitnehmer ein hohes Gehalt, um sich viel leisten zu können. Zwischen diesen beiden Gegensätzen muss ein Kompromiss gefunden werden, mit dem beide Seiten gut leben können. Auch in der freien Wirtschaft spielen die berufliche Qualifikation und die Erfahrung im erlernten Beruf eine große Rolle.

Hinzu kommen auch Unterschiede zwischen einzelnen Branchen. Während leistungsabhängige Komponenten in tariflich geregelten Bereichen und im öffentlichen Dienst meist nur von untergeordneter Bedeutung sind, werden sie in der freien Wirtschaft gerade bei höheren Positionen stark berücksichtigt. So ist es zum Beispiel üblich, mit Führungskräften Zielvereinbarungen zu treffen, bei denen die Auszahlung eines großen Teils des Gehalts davon abhängig gemacht wird, dass bestimmte Zielgrößen tatsächlich erreicht werden. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die Mitarbeiter über das Gehalt motiviert sind und eine hohe Leistungsbereitschaft zeigen.

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