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Gehaltsquote definiert als Verhältnis des Personalaufwands zum Umsatz

Inhaltsverzeichnis

Die Gehaltsquote ist definiert als Verhältnis des Personalaufwands zum Umsatz. Sie ist unentbehrlich für aussagekräftige Analysen der Entwicklung eines Unternehmens im Zeitverlauf, dient aber genauso auch dem Vergleich von Betrieben, die derselben oder verschiedenen Branchen angehören.

Die Gehaltsquote im Zeitablauf

Im Controlling werden Gehaltsquoten oftmals im Verlauf von mehreren Jahren untersucht. Sie geben zuverlässig Auskunft über die Personalentwicklung sowohl hinsichtlich der Anzahl der Beschäftigten Personen als auch in Bezug auf ihre Gehälter. Dabei muss auch immer das Produkt- oder Dienstleistungsprogramm berücksichtigt werden, denn die Entwicklung der Gehaltsquote ist nur aussagekräftig, wenn es diesbezüglich keine großen Änderungen gab.

Vergleiche innerhalb derselben Branche

Besonders aussagekräftig sind Vergleiche zwischen Unternehmen, die der gleichen Branche angehören. Hier zeigt die Gehaltsquote, wie effizient ein Betrieb mit seinem Personal arbeitet. Je geringer die Gehaltsquote ausfällt, desto besser hat ein Unternehmen gewirtschaftet. Dieses Benchmarking liefert wichtige Informationen darüber, ob ein Betrieb eventuelle Überkapazitäten im Personalbereich hat, die nicht vernünftig genutzt werden. In dieser Situation muss es das Ziel sein, die Gehaltsquote zu senken. Dies kann entweder durch eine Umsatzsteigerung bei gleichem Personalaufwand oder auch durch eine Senkung der Personalkosten bei unveränderten Umsatzerlösen geschehen.

Vergleich zwischen Unternehmen verschiedener Branchen

Volkswirtschaftlich sehr interessant sind die allgemeine Gehaltsquote sowie deren Zusammensetzung aus den Gehaltskennzahlen der einzelnen Branchen. Mit Hilfe dieser Werte lässt sich analysieren, wie sich das Wohlstandsniveau von Volkswirtschaften entwickelt. Genauso geben diese Kennzahlen Auskunft über den Entwicklungsstand einer Volkswirtschaft. Grundsätzlich gelten Wirtschaftssysteme mit hohen Gehaltsquoten als sehr fortschrittlich, weil sie in der Regel einen gut entwickelten Dienstleistungssektor besitzen.

Gehaltsquote und Materialintensität

Die Gehaltsquote, die auch oft als Personalintensität bezeichnet wird, steht in einem wechselseitigen Verhältnis zur Materialintensität. Je höher die Gehaltsquote ist, desto geringer fällt notwendigerweise die Materialquote aus und umgekehrt. Typischerweise ist die Gehaltsquote in Betrieben, die der Dienstleistungsbranche angehören, wesentlich höher als im produzierenden Gewerbe. Deswegen sind diese Unternehmen auch besonders sensibel, was Gehaltserhöhungen angeht. Ihre Rentabilität hängt unmittelbar davon ab, dass die Gehaltsquote möglichst gering ist. Auf der anderen Seite bedeutet eine hohe Gehaltsquote auch immer eine relativ große Flexibilität. Denn in der Regel lässt sich bei Umsatzeinbrüchen Personal relativ einfach abbauen.

Personalquote und technischer Fortschritt

Durch den technischen Fortschritt wird auch im produzierenden Gewerbe immer weniger Personal benötigt. Dies wird zum Beispiel in der Automobilproduktion sehr deutlich. Heute sind wesentlich weniger Arbeitskräfte zur Herstellung eines Autos erforderlich als noch vor wenigen Jahrzehnten. Als Folge dieser Entwicklung kommt es zu einer deutlichen Abnahme der Personalquote.

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