Gehalt im neuen Job
Ein Jobwechsel steht an: Unzufriedenheit mit der bisherigen Stelle, Verbesserungschancen in einem anderen Unternehmen, ein Aufstieg in der alten Firma, ein Umzug aus persönlichen Gründen. Nicht immer ist ein höheres Gehalt das wichtigste Argument. Je nach Branche oder Unternehmensgröße bieten sich unterschiedliche Entfaltungs- oder gar Beteiligungsmöglichkeiten, die auf lange Sicht viele Vorteile bieten. Wer von einem qualifizierten Job in den anderen wechselt, kann und sollte auf jeden Fall mit mehr Gehalt oder erheblich verbesserten Bedingungen rechnen und entsprechend verhandeln.
Für Wiedereinsteiger etwa nach einer Familienzeit, für Berufseinsteiger oder Berufsrückkehrer aus der Arbeitslosigkeit ist es dagegen oft schwer, den eigenen Wert richtig einzuschätzen und entsprechend zu vertreten. Hier helfen nur selbstbewusstes Auftreten, möglichst viel Information vor dem Vorstellungsgespräch und geschicktes Verhandeln, um nicht beim Arbeitsvertrag über den Tisch gezogen zu werden.
Wovon Gehälter abhängen
Je nach Branche können sich größere Unternehmen oft höhere Gehälter leisten und mehr Sicherheit bieten, selbst dann, wenn es kriselt. Doch nicht für jeden ist die Mitarbeit bei einem mächtigen Konzern das Richtige. In kleineren Firmen ist die Chance, sich in unterschiedliche Richtungen zu entwickeln oder auf lange Sicht gar selbst zu beteiligen, wesentlich höher, die Strukturen sind vielfach flexibler.
Natürlich entscheidet die Branche wesentlich mit über die Gehaltsstruktur. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die jeweilige Region: Wo die Lebenshaltungskosten niedriger sind, wird auch weniger bezahlt. Und wer trotz guter Qualifikation die Branche wechselt, wird nochmals anders bewertet, als jemand, der wie der sprichwörtliche Schuster bei seinem Leisten bleibt, denn die Personalverantwortlichen sind in der Regel eher auf Sicherheit als auf neue Erfahrungen bedacht.
Wer sich in Jahren der Hochkonjunktur bis zu einem überdurchschnittlich hohen Gehalt hochgearbeitet hat, später aber trotz angespannter Marktlage den Job wechselt, der muss, ganz unabhängig von einer guten Qualifikation, mit finanziellen Einbußen rechnen.
Gehaltsverhandlung: Information ist wichtig
Die Branche und die eigene Motivation für den Jobwechsel oder für die Bewerbung als solche setzen die Eckdaten für die Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch. Wer sich unsicher ist, der sollte sich zuvor gründlich über Unternehmenszahlen, übliche Gehälter für ähnliche Positionen und realistische Einschätzung der eigenen Qualifikationen zu informieren. Ein deutsches Problem ist offenbar, dass man über Gehälter ungern spricht. So ist an Zahlen und Fakten über die Vergütungspolitik eines Unternehmens oft schwer heranzukommen. Wer im Vorstellungsgespräch jedoch die falschen Karten zückt, ist oft für seine gesamte Karriere in diesem Unternehmen im Nachteil. Daher gilt es, sich auf die unvermeidliche Gehaltsfrage ausreichend vorzubereiten.
Die richtige Taktik
Wer sich im Vergleich zum vorherigen Job verbessern und insgesamt ein zufriedenstellendes Gehalt erzielen möchte, sollte wissen: Es besteht keine Verpflichtung, im Vorstellungsgespräch allzu genaue Angaben über das bisherige Einkommen oder die persönliche Situation zu machen. Viel wichtiger ist die realistische Vorstellung des eigenen Wertes, der in das zukünftige Unternehmen eingebracht wird. Und dieser Mehr-Wert sollte auch selbstbewusst vertreten, Ihre beruflichen Entwicklungsziele konkret dazu genannt werden. Zur Zufriedenheit mit der Arbeit tragen zwar auch noch andere Faktoren bei. Doch wer sich zu billig macht, gibt ein ebenso schiefes Bild von sich selbst ab wie jemand, der sich deutlich überschätzt. Trotzdem darf der Gehaltsvorschlag etwas nach oben korrigiert werden, denn der Arbeitgeber wird in der Regel versuchen, eventuell mit nicht immer freundlichen, stets aber harten Argumenten zu handeln. Gründliche Information, das richtige Fingerspitzengefühl und starke Nerven helfen dann dem Bewerber, im Gespräch keine Fehler zu machen.
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