Für die Ausbildung zum/zur Schuhmacher /-in ist kein bestimmter Schulabschluss explizit festgelegt. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass die meisten Bewerber einen Hauptschulabschluss oder aber die Hochschulreife vorweisen müssen.
Da das Schuhmacherhandwerk eine gestalterische Tätigkeit ist, sind technisch-handwerkliche Begabungen von Vorteil. Auch ein gewisses Maß an Affinität für Mode und Ästhetik sollte gegeben sein. Ebenso wichtig sind mathematische Grundkenntnisse, um mit Maßen, Materialmengen und Preisen umgehen zu können. Ferner sollte der/die Auszubildende Sorgfalt an den Tag legen, da bei der Arbeit Präzision gefragt ist. Da Schuhmacher häufig im direkten Kontakt mit dem Kunden stehen, sind ein freundliches Auftreten und ein zuvorkommender Service unerlässlich.
Die Ausbildung zum/zur Schuhmacher /-in dauert 3 Jahre. Während dieser Zeit erlernen die Auszubildenden alle für ihre spätere Tätigkeit notwendigen Fähigkeiten, wie z.B.:
- Das Auswählen geeigneter Materialien,
- der Umgang mit Werkzeugen und Maschinen,
- das Reparieren von Sohlen und Absätzen,
- das Reinigen und Aufpolieren von Schuhen,
- das kreative Gestalten von Schuhmodellen, das Erstellen von entsprechenden Zeichnungen,
- verschiedene Nähtechniken,
- das Anpassen von orthopädischen Schuhen und Einlagen.
Vor allem im Bereich der Orthopädie- und Konfektionsschuhe kommt hinzu, dass der angehende Schuhmacher /-in nach seiner Ausbildung über gewisse medizinisch-anatomischen Kenntnisse hinsichtlich des menschlichen Bewegungsapparats verfügen sollte.
Wie im deutschen dualen Berufsbildungssystem üblich, wird die Ausbildung zum/zur Schuhmacher /-in vom Unterricht an der Berufsschule begleitet. Dort werden sowohl weitere fachspezifische als auch allgemeine Unterrichtsinhalte wie Wirtschaftskunde gelehrt.
Neben der Berufsbezeichnung Schuhmacher /-in ist auch der Name Schuster /-in geläufig, in Österreich außerdem Schuhfertiger /-in. Ein Teilbereich des Schuhmacherhandwerks, der in Form einer separaten Ausbildung erlernt werden kann, ist das Anfertigen von Orthopädieschuhen. Eine weitere Alternative zur Schuhmacherausbildung stellt der Beruf des Sattlers dar. Wer eine Hochschulzulassung vorweisen kann, der kann sich darüber hinaus auch um einen Studienplatz bemühen. Naheliegend ist in diesem Fall der Studiengang Textil- und Bekleidungstechnik.
Informationen zum Gehalt in der Ausbildung als Schuhmacher/-in.