Um ein Studium der Sozialwissenschaften aufnehmen zu dürfen, ist nicht zwingend die allgemeine Hochschulreife erforderlich. An einigen Universitäten reicht die fachgebundene Hochschulreife aus, an Fachhochschulen generell die Fachhochschulreife. Teilweise werden zusätzlich die Englischkenntnisse der Bewerber in internen Testverfahren geprüft.
Die Sozialwissenschaften umfassen die Disziplinen Soziologie, Politologie und Demografie. Häufig wählen Studenten die Sozialwissenschaften als eines von zwei Fächern innerhalb eines Lehramt-Studiums. Doch auch diejenigen, die nicht auf Lehramt studieren, haben die Möglichkeit, Sozialwissenschaften mit anderen Studiengängen zu kombinieren. Beliebt sind hier Geschichte, Theologie, Geographie, Germanistik oder Anglistik. Darüber hinaus sind duale Studienformen möglich.
Die Bezeichnung des Studiengangs kann von Hochschule zu Hochschule variieren. Manchmal spricht man von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, woanders wiederum von Kultur, Individuum, Gesellschaft oder einfach Gesellschaftswissenschaften. Doch egal welchen Namen der Studiengang trägt, zunächst einmal unterscheiden sich die grundlegenden Studieninhalte kaum. Obligatorisch sind unter anderem:
- Individuum und Gesellschaft,
- Politische Theorien, Soziologische Theorien,
- Politisches System der Bundesrepublik Deutschland,
- Institutionen, Normen, Werte,
- Demografie,
- Mikrosoziologie,
- Methoden empirischer Sozialforschung,
- Internationale Beziehungen,
- Vergleichende Politikwissenschaft,
- Datenanalyse im Bereich der Sozialwissenschaft.
Die wichtigste Voraussetzung für ein Studium der Sozialwissenschaft ist sicherlich das Interesse an politisch-gesellschaftlichen sowie historischen Zusammenhängen und Fragestellungen. Da allerdings die empirischen Forschungsmethoden einen bedeutenden Teil der Lehre ausmachen, sind auch mathematische Fähigkeiten unverzichtbar. Besonders mit den mathematischen Teildisziplinen Stochastik und lineare Algebra sollte der/die Student /-in vertraut sein. Im Bereich der Sozialwissenschaften wird viel hinterfragt und diskutiert. Aus diesem Grund wird eine präzise Ausdrucksweise sowohl beim Sprechen als auch beim Verfassen von Texten vorausgesetzt. Da dies nicht nur auf Deutsch geschieht, sind auch gute Englischkenntnisse unbedingt erforderlich. Hinzu kommt, dass Fachlektüre oftmals in englischer Sprache verfasst ist.
Auf das 6-8-semestrige Bachelorstudium kann ein Masterstudiengang folgen. Neben den naheliegenden Fächern Sozialwissenschaften, Soziologie oder Politikwissenschaften sind hier auch Spezialisierungen z.B. in Form des Studiengangs Gender Studies möglich.