Technischer Betriebswirt bzw. technische Betriebswirtin wird man durch die Aufstiegs-Fortbildungen der Industrie- und Handelskammer. Dementsprechend setzt der Berufstitel eine vorherige Ausbildung voraus. Die im Rahmen der Weiterbildung erworbenen Fähigkeiten qualifizieren die Teilnehmer für spätere Arbeiten in der mittleren oder oberen Führungsebene von Unternehmen. Mit der Fortbildung eignen sich die Teilnehmer Schnittstellen-Kompetenzen durch die Kombination aus betriebswirtschaftlichem und technischem Know-how an.
In der Rangliste der von der Industrie- und Handelskammer angebotenen Ausbildungen steht der Technische Betriebswirt auf der dritten Ebene. Deswegen benötigen Interessenten bereits eine erfolgreich abgeschlossene Aufstiegsfortbildung, ehe sie die Zulassung zum vorgestellten Beruf erhalten. Dazu gehören beispielsweise:
- die Aufstiegsfortbildung zum Technischen Fachwirt,
- die Weiterbildung zum Industriemeister.
Alternativ akzeptieren die Bildungseinrichtungen eine staatliche Fortbildungsprüfung im Anschluss auf eine abgeschlossene Berufsausbildung mit mindestens drei Jahren Praxis. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, mit Zeugnissen glaubhaft nachzuweisen, die erforderlichen Fähigkeiten und Kompetenzen für die Weiterbildung zum Technischen Betriebswirt zu erfüllen.
Interessierte Personen erhalten den Titel des Technischen Betriebswirt, wenn sie die zugehörige Prüfung erfolgreich ablegen. Für die Teilnahme an der Prüfung besteht keine Pflicht, vorherige vorbereitende Kurse zu besuchen. Dennoch empfiehlt die Industrie- und Handelskammer insgesamt 620 Stunden Unterricht. Diverse Bildungseinrichtungen bieten die Kurse in Teilzeit und Vollzeit an. Außerdem gehören die Vorbereitungskurse zum Angebot von Fern-Universitäten wie beispielsweise der Studiengemeinschaft Darmstadt (kurz SGD).
Die Prüfung für Technische Betriebswirte besteht aus insgesamt drei Teilen. Der 630 Minuten umfassende Teil A fragt Wissen aus der VWL, der BWL, dem Rechnungswesen, der Investition und Finanzierung sowie der Material-, Absatz- und Produktions-Wirtschaft ab. Im Teil B prüfen die Verantwortlichen in insgesamt 510 Minuten die Führungs- und Management-Kompetenzen der Teilnehmer. Der Teil C besteht aus einem in Form einer Hausarbeit zu verfassendem Projekt, woraufhin ein 30-minütiges Fachgespräch stattfindet.