Die Weiterbildung zum Meister ist eine ganz traditionelle Weiterbildung im Handwerk. Mittlerweile kann der Industriemeister in zahlreichen Fachgebieten erlangt werden, doch es gibt auch fachungebundene Industriemeister, die sich die folgenden Themen während der Weiterbildung aneignet:
- BWL: Ökonomie, Organisationen und Organisationsentwicklung, Kostenrechnungen (Kostenstellen, Kostenträger), Kalkulationen,
- Rechtswissenschaften: Grundgesetz, Arbeitsrecht, Sozialrecht, Datenschutzrecht, Umweltschutzrecht, Gesetzgebung, Rechtsprechung,
- Information, Kommunikation, Planung: Prozesse und Produktionsdaten, Planung und Analyse, Präsentationstechnik, Erstellung technischer Handreichungen, Projektmanagement,
- Personalwesen: Beurteilung und Förderung der beruflichen Entwicklung, Gruppenstrukturen /-verhalten erkennen und deuten, Führung, Konfliktmanagement,
- Natur und Technik: Gesetzmäßigkeiten erkennen und Folgen abwägen, Einsatz von verschiedenen Energieformen, betriebs- und fertigungstechnische Größen, Statistik.
Grundvoraussetzungen sind eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie drei Jahre Berufspraxis. Der Ausbildungsberuf sollte aus dem handwerklichen oder alternativ aus dem technischen Bereich gewählt werden. Wenn die Weiterbildung zum /zur Industriemeister /-in in einer bestimmten Fachrichtung aufgenommen wird, muss auch die Fachrichtung bereits Teil der Ausbildung sein.
Mögliche Fachrichtungen der Industriemeister-Weiterbildung sind: Akustik- und Trockenbau, Aluminiumbe- und -verarbeitung, Betonsteinindustrie, Buchbinderei, Chemie, Elektrotechnik, Fahrzeuginnenausstattung, Luftfahrttechnik, Getränke, Gießerei, Glas, Gleisbau, Holz, Hüttentechnik, Instandhaltung, Isolierung, Kalk, Keramik, Kunststoff /Kautschuk, Lack, Lebensmittel, Lederherstellung, Leitungsbau, Mechatronik, Medizintechnik, Metall, Naturwerkstein, Optik, Papier- und Kunststoffverarbeitung, Papiererzeugung, Pharmazie, Planung/ Konstruktion, Polsterei, Printmedien, Qualitätskontrolle, Schuhfertigung, Süßwaren, Textilwirtschaft.
Die lange Liste und die Heterogenität der Fachrichtungen lassen bereits erahnen, dass nahezu in jedem handwerklichen Ausbildungsberuf eine Meister-Weiterbildung möglich ist.
Ebenso wie es im kaufmännischen Bereich die Wahlmöglichkeit zwischen Fachwirt- und Betriebswirt-Weiterbildung gibt, unterscheidet man im handwerklich-technischen Bereich zwischen der Meister- und der Techniker-Weiterbildung. Dabei ist die Meisterausbildung kürzer und einfacher als die Technikerausbildung. Diese vertieft nicht nur das Fachwissen, sondern auch die planerischen Fähigkeiten. Die Meisterweiterbildung wird heutzutage von vielen in Vollzeit durchgeführt. Bei sogenannten Crashkursen ist zwar die Zeit des Lernens überschaubar kurz, doch das heißt auch, dass die Prüfung rasend schnell vor der Tür steht.