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Chanel: Karriere, Jobs, Ausbildung & Gehalt beim Luxuslabel

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Junge Frau nimmt ihre Einkaufstaschen in einem Modegeschäft.

Der Modekonzern Chanel ist für seine unverkennbaren Kreationen bekannt wie kein anderes Modeunternehmen. Das „Kleine Schwarze“, das Kostüm aus Tweed-Stoff, die gesteppte Lederhandtasche mit den goldenen Trägern – Gabrielle „Coco“ Chanel etablierte ihre Marke mit diesen Klassikern als weltweit verehrtes Luxuslabel. Neben dem Besitz solcher Designerstücke bietet Chanel auch vielfältige Möglichkeiten, um im Modekonzern selbst Karriere zu machen.

2017 beschäftigte Chanel weltweit rund 20.000 Menschen. Größter Standort ist London, wo die Chanel Limited Holding untergebracht ist, welche die verschiedenen Geschäftsbereiche des Konzerns vereint. Chanel veröffentlichte lange keine Geschäftsberichte, aus denen Angaben zum jährlichen Umsatz hervorgehen. Erst seit 2018 legt das Unternehmen seine Zahlen offen und macht mit rund zehn Milliarden US-Dollar Jahresumsatz deutlich, dass Chanel zu den weltweit führenden Luxusmarken gehört. 2020 rutschte dieser Umsatz jedoch signifikant ab. Grund hierfür dürften die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Fashion- und Modeindustrie gewesen sein, so musste auch Chanel einige Filialen und Fertigungsanlagen zeitweilig schließen.

Die in Deutschland vertretene CHANEL GmbH hat seit dem Gründungsjahr 1998 ihren Sitz in Hamburg, hier zählt sie im August 2021 insgesamt 224 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Doch wie sieht die Arbeitskultur in einem so bekannten Unternehmen aus? Welche Jobs bietet das Luxuslabel und wie stehen die Chancen, dort eine Karriere zu machen? Wir haben die wichtigsten Informationen rund um berufliche Einstiegsmöglichkeiten, Jobs und Gehälter bei Chanel in diesem Artikel zusammengestellt.

Coco Chanel: Die Geschichte des erfolgreichen Modelabels

Die Anfänge der Chanel S.A.S. reichen zurück bis ins beginnende 20. Jahrhundert. Die Französin Gabrielle „Coco“ Chanel eröffnet 1910 die Hutboutique „Chanel Modes“ in Paris. Ihre ausgefallenen Hutkreationen verschaffen ihrer Arbeit schnell Aufmerksamkeit, sodass die Designerin wenig später die erste Chanel-Boutique in Deauville gründet. Dort beginnt sie 1913 mit der Produktion einer Sportbekleidungslinie aus leichtem Jerseystoff, der bis dahin hauptsächlich zur Herstellung von Unterbekleidung genutzt wird. Es folgt die Eröffnung eines Couture-Hauses in Biarritz, welches Schöpfungsort der ersten Haute-Couture-Kollektion von Chanel wird. Im Jahr 1918 eröffnet Coco Chanel in der seit jeher bekannten Rue Cambon 31 ihren Haute-Couture-Salon. Später weitet sie das Geschäft auf die anliegenden Gebäude aus, noch heute befindet sich dort das Haupt-Atelier von Chanel.

Mit dem 1921 auf den Markt gebrachten Parfüm Chanel N°5 erschafft sie eines ihrer bis heute bekanntesten Produkte. 1924 schließt sich Coco Chanel mit dem jüdischen Geschäftsmann Pierre Wertheimer zusammen und gründet Parfums Chanel. So wird Chanel N°5 einem noch breiteren Publikum zugänglich und gilt seither als das meistverkaufte Parfüm der Welt. Schon bald kreiert Chanel weitere Klassiker wie das „Kleine Schwarze“ oder die paspelierte Tweed-Uniform. Ihre Kollektionen aus leichten Blusen, lockeren Hosen und Röcken gelten als revolutionär und befreien die Frauen aus engen Korsetten und Kostümen. Chanels Mode gewinnt zunehmend internationale Bekanntheit, so wird die Designerin 1933 beauftragt, die Schauspielerinnen des Filmstudios United Artists in Hollywood einzukleiden. Während des Zweiten Weltkriegs schließt Chanel vier der fünf Gebäude des Couture-Hauses in der Rue Cambon. Nur das der Hausnummer 31 bleibt geöffnet, in welches vor allem deutsche Soldaten einkehren, um Chanel N°5 für ihre Liebsten zu kaufen.

Coco Chanel unterhält Verbindungen zu den Nationalsozialisten, so ist sie von 1940 bis 1950 mit dem deutschen NS-Funktionär Hans Günther von Dincklage liiert. Gemeinsam bewohnen sie das Hotel Ritz in Paris. Chanel dient fortan als „Agentin F-7124“ und bringt kriegswichtige Informationen für die deutschen Besatzer in Erfahrung. Sie versucht durch die Gesetze der Arisierung den Besitz über Parfums Chanel zurückzuerlangen, deren Anteile seit 1924 ihrem jüdischen Geschäftspartner Pierre Wertheimer gehören. Dieser flieht aus Frankreich und überträgt seine Anteile an einen befreundeten Flugzeug-Hersteller, welcher sie nach dem Zweiten Weltkrieg an Wertheimer zurückgibt. Chanel wird wegen ihrer Kontakte zu den Nationalsozialisten als Kollaborateurin verhaftet, jedoch kurze Zeit später freigelassen. 1944 flieht sie mit ihrem Geliebten in die Schweiz.

1954 entscheidet sich Coco Chanel, ihr Couture-Haus mit einer Modenschau neu zu eröffnen und fortan Kollektionen zu produzieren. Sie söhnt sich mit Wertheimer aus, welcher ihre Rückkehr in die Modewelt finanziell unterstützt. Hierfür erhält er sämtliche Anteile des Modeunternehmens Chanel. Die Popularität um die Kreationen der Designerin reißt nicht ab und wird durch Ikonen wie Marilyn Monroe befeuert, die sich als Liebhaberin des Parfüms Chanel N°5 bekennt. Coco Chanel stirbt am 10. Januar 1971 im Hotel Ritz. 1983 wird Karl Lagerfeld zum künstlerischen Leiter von Chanel berufen und verhilft der Haute Couture wieder zu höchstem Ansehen. Er erschafft außerdem die Prêt-à-porter Kollektionen von Chanel. Nach seinem Tod am 19. Februar 2019 wird Virginie Viard zur künstlerischen Leiterin ernannt.

Heute sitzt der Modekonzern in Neuilly-sur-Seine bei Paris und befindet sich noch immer im Privatbesitz der Brüder Alain und Gérard Wertheimer, Enkeln des einstigen Geschäftspartners von Coco Chanel. Ein besonderes Anliegen des Modelabels ist die Umsetzung von Klimaschutzzielen, welche Chanel an den Vorgaben des Pariser Abkommens von 2015 ausrichtet. Mit seinem 2020 vorgestellten Nachhaltigkeitskonzept „Chanel Mission 1.5°“ konnte das Unternehmen bereits eine Reduktion der CO?-Emissionen erreichen und den Anteil regenerativer Energien erhöhen.

Berufliche Einstiegsmöglichkeiten im Hause Chanel

Chanel möchte für seine Mitarbeitenden eine sichere Arbeitsumgebung schaffen, in welcher Menschlichkeit und Einzigartigkeit gefördert wird. So soll sich jeder und jede bei der Arbeit wohl und selbstbewusst fühlen können, denn das Modelabel legt insbesondere Wert auf die Zufriedenheit und Persönlichkeitsentwicklung seiner Mitarbeitenden. Doch wie sind überhaupt die beruflichen Einstiegsmöglichkeiten? Wir werfen einen Blick auf die unternehmensweiten Stellenausschreibungen.

Klassischerweise sind vor allem im Bereich Verkauf und Modeberatung Berufe wie Verkäufer, Sales Manager oder Modeberater, sogenannte Fashion Advisor, im Hause Chanel gefragt. An den deutschen Standorten des Modekonzerns, etwa in Hamburg, Düsseldorf oder Berlin, werden ebenfalls häufig Beauty Advisor beschäftigt, welche die Kundenberatung und den Verkauf der Kosmetikprodukte von Chanel übernehmen. Auch das Schmucksegment, der Bereich Watches & Fine Jewelry, deckt Möglichkeiten zur Beschäftigung als Verkäufer oder Kundenberater ab. Voraussetzungen für diese Tätigkeiten sind eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung, in der Regel im Einzelhandel, sowie erste praktische Erfahrungen in der Mode- und Kosmetikbranche sowie im Umgang mit Kunden. Aufgrund seiner Internationalität und Exklusivität setzt Chanel ein sicheres Sprachvermögen in Englisch voraus. Wer sich in diesen Verkaufsbereichen gut macht, hat gegebenenfalls die Option, später als Filialleiter oder Sales Manager zu arbeiten.

Neben den Berufen auf der Verkaufsfläche bietet Chanel ebenfalls Jobs in den Bereichen IT, Kundenservice, Verwaltung, Finanzen, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit an. Diese sind jedoch meist an den internationalen Standorten wie Paris, Hong Kong oder New York angesiedelt.

Auch Werkstudierenden steht die Tür in die Berufswelt des Modekonzerns Chanel offen. Sie können als Aushilfe in den verschiedenen Bereichen des Unternehmens wertvolle Erfahrungen sammeln und so wichtige Kontakte knüpfen, die einen späteren Einstieg in die Fashion- und Luxusgüterbranche erleichtern. Die gewinnbringenden Einblicke werden monatlich mit bis zu 500 Euro vergütet. Damit erhalten Werkstudierende den in Deutschland geltenden Mindestlohn (seit Juli 2021: 9,60 Euro).

Obwohl Chanel selbst keine Ausbildungs- oder Traineeprogramme anbietet, ist es möglich, im Rahmen eines Praktikums erste Vorstellungen von der Arbeitswelt in einem großen Modekonzern zu gewinnen. Dieses kann an das jeweilige Studienfach und das persönliche Interesse angepasst werden, wie beispielsweise in den Bereichen Public Relations, Fashion-Marketing und Kommunikation. Praktika sind häufig in Hamburg, dem deutschen Headquarter, angesiedelt und können in ihrer Dauer variieren. Die Vergütung beläuft sich dabei in der Regel auf den geltenden Mindestlohn. Die dort ansässige Chanel Beauty-Academy bietet zudem Einblicke in das Handwerk der Visagisten und Make-Up-Artists von Chanel. Deren öffentlich angebotenen Workshops ermöglichen somit auch Außenstehenden den spannenden Eintritt in die Welt des Luxuslabels.

All seinen Mitarbeitenden bietet Chanel die Möglichkeit zur unternehmensinternen Weiterbildung. So stehen etwa Kompetenzschulungen, Seminare, kurzzeitige sowie globale Mobilitätseinsätze (etwa an den Standorten Paris, London oder Bangkok) und andere Angebote auf dem Plan, die sowohl für die Mitarbeitenden als auch das Unternehmen gewinnbringend sind. Damit ermöglicht Chanel einen aussichts- und facettenreichen Karriereweg.

Jobs und Vergütung bei Chanel

In Deutschland ist das Modeunternehmen Chanel mit 224 Mitarbeitern am stärksten an seinem Headquarter Hamburg vertreten. Dort und in den Boutiquen sowie einigen Luxuskaufhäusern wie etwa in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main und München arbeiten die meisten Angestellten im Bereich Verkauf. Doch was verdient ein Verkäufer bei Chanel im Durchschnitt?

Die Verkaufskräfte profitieren beim Gehalt von der Luxusmarke. So werden Verkäufer bei Chanel mit einem durchschnittlichen Jahresbruttogehalt von 41.000 Euro vergütet. Diese Bezahlung ist jedoch abhängig von der Erfahrung und dem Standort des Mitarbeitenden, so sind generell Jahresbruttogehälter von 33.600 bis 49.300 Euro üblich. In Teilzeit arbeitende Verkäufer verdienen ihrer Stundenanzahl entsprechend weniger.

Schaut man sich die spezifische Vergütung von Beauty Advisorn und Fashion Advisorn an, ergibt sich folgendes Bild: Beauty Advisor erhalten ein Jahresbruttogehalt von 32.800 bis 36.900 Euro. Fashion Advisor verdienen etwas weniger und werden jährlich mit rund 27.200 bis 32.700 Euro brutto vergütet.

Neben den Verkaufskräften, welche auf der Ladenfläche die Luxusmarke gegenüber ihrem Kundenstamm vertreten, sind auch andere Berufe bei Chanel angesiedelt. Sie übernehmen etwa verwaltende oder leitende Aufgaben und sind meist an den internationalen Standorten vertreten. Diese Tätigkeiten werden beispielsweise mit folgenden Jahresbruttogehältern vergütet:

  • Controller/-in: 58.200 – 63.300 €
  • Sales Assistant: 30.500 – 33.400 €
  • Store-Manager/-in: 67.200 – 73.000 €
  • Trade-Marketing-Manager/-in: 80.200 – 87.500 €

 

Aktuelle Stellenangebote im Bereich Fashion:

Bruttogehalt:
Durchschnittliches Bruttogehalt bei 40 Wochenstunden

So äußern sich Mitarbeitende über Chanel als Arbeitgeber

Doch wie steht es um die Umsetzung der Unternehmenswerte im Modekonzern Chanel? Welche Ansprüche an ein konstruktives Arbeiten und respektvolles Miteinander werden durchgesetzt?

Schaut man sich die gängigen Portale zur Bewertung eines Unternehmens durch seine (ehemaligen) Mitarbeiter an, so fällt auf, dass mehr als die Hälfte aller Bewertenden Chanel als Arbeitgeber empfehlen. Gerade was Praktika angeht, schneidet Chanel mit guten Bewertungen ab und wird insbesondere für die spannenden Tätigkeitsfelder und Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung gelobt. Das Arbeitsklima bei Chanel wird ebenfalls als positiv eingeordnet, die Mitarbeiter beschreiben ihre Kollegschaft auf den Bewertungsportalen als offenherzig, hilfsbereit und engagiert.

Bemängelt wird allerdings ein Teil der Arbeitsbedingungen, welche je nach Standort und Unternehmensbereich variieren können. So sind die teilweise starken hierarchischen Strukturen innerhalb der verschiedenen Abteilungen ein wesentlicher Kritikpunkt am Modelabel. Andere Negativbewertungen beruhen vor allem auf einem schlechten Kollegenzusammenhalt zwischen den Vollzeitbeschäftigten. Es wird außerdem die hohe Personalfluktuation in einigen Stores und eine gelegentlich schwierige Kommunikation zum Management bedauert. Vereinzelt findet sich damit auch Kritik an der Feedbackkultur, ebenso müssten Überstunden und teilweise schlechte Übernahmechancen für einen Job bei Chanel in Kauf genommen werden.

Die Arbeit als Vollzeitkraft im Team wird dennoch zum größten Teil als spaßbringend, respektvoll und freundlich beschrieben, so bestünden keine Differenzen oder Ungleichbehandlungen bezüglich des Alters oder der Herkunft der Mitarbeiter. Insgesamt sei Chanel nach Angaben der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ein fairer Arbeitgeber, bei welchem die Unternehmenswerte gelebt werden und Mitarbeiterförderung großgeschrieben werde. Eine gute Work-Life-Balance und ein ausgeprägtes Umwelt- und Sozialbewusstsein wirken sich ebenfalls positiv auf das Image von Chanel als Arbeitgeber aus. Besonders viele Bewertende heben auch die monetären Benefits wie Mitarbeiterrabatte und ein für die Branche überdurchschnittlich gutes Gehalt positiv hervor.

Dem unternehmenseigenen Anspruch, ausreichend Weiterbildungsmöglichkeiten für seine Arbeitnehmer zu bieten, wird ebenfalls im Wesentlichen entsprochen. Letztlich sind sich (ehemalige) Mitarbeiter auf den Arbeitgeberbewertungsportalen weitestgehend einig, dass die Arbeit beim Luxuslabel wertvolle Erfahrungen bringt und das einzigartige Image von Chanel den eigenen Lebenslauf positiv beeinflusst.

Quellen:

Chanel.com

Fashionunited.ch

Faz.net

Gehalt.de

Glassdoor.de

Kununu.com

MeinPraktikum.de

Statista.com

 

Autorin: Isa Olin