Der Beruf Orthopädieschuhmacher /-in ist ein staatlich anerkannter Beruf im Handwerk. Die Ausbildung für diesen Beruf dauert dreieinhalb Jahre.
Schüler mit einem mittleren oder höheren Bildungsabschluss werden von den Orthopädie-Betrieben für die Ausbildung gern eingestellt. Es ist aber in manchen Betrieben möglich, mit einem Hauptschulabschluss die Ausbildung zu beginnen.
Die Anforderungen an die Orthopädieschuhmacher-Ausbildung sind in erster Linie handwerkliches Geschick, zeichnerische Fähigkeiten und der Umgang mit dem Kunden. Da die orthopädischen Schuhe oder Einlagen von Hand gefertigt werden, ist ein Interesse an praktisch-konkreten Tätigkeiten unabdingbar. In diesem Beruf werden orthopädische Schuhe mit Handwerkzeugen hergestellt und repariert. Alle Entwürfe sind Unikate und müssen individuell gestaltet werden. Dabei werden die Kunden über das geeignete Schuhwerk beraten. Die zukünftigen Auszubildenden in diesem Beruf müssen demzufolge auf die Belange der Kunden eingehen können.
Der Beruf Orthopädieschuhmacher /-in wird im Rahmen einer dualen Ausbildung gelehrt. Das bedeutet, dass die praktische Ausbildung im Betrieb und der theoretische Teil begleitend in der Berufsschule stattfindet.
Überdurchschnittlich häufig bewerben sich Menschen mit einer korrespondierenden körperlichen Behinderung auf diese Ausbildung. Diese Bewerber können die Ausbildung im Berufsbildungswerk oder in anderen Einrichtungen der Rehabilitation absolvieren.
Folgende Ausbildungsinhalte stehen während der Ausbildung in der Praxis an:
- Planen von Arbeitsabläufen
- Messen der orthopädischen Hilfsmittel
- Beratung und Betreuung der Patienten
- Herstellen von Modellen
- Anfertigen von Unterschenkel- und Fußprothesen
- Anpassen der Prothesen
- Medizinische Fußpflegemaßnahmen
In der Berufsschule werden die praktischen Lerninhalte vertieft. Zudem werden theoretische Ausbildungsinhalte in verschiedenen Schulfächern, wie Mathematik, Kunst, Werken und Biologie vermittelt.
Die Ausbildung endet mit der Gesellenprüfung. Nach bestandener Prüfung kann man dann als Orthopädieschuhmacher arbeiten. Es ist während der Ausbildung erwägenswert, die Zusatzqualifikation „Europaassistent /- in im Handwerk“ zu erwerben. Durch eine Prüfung als Orthopädieschuhmachermeister /-in ist es denkbar, Führungspositionen anzustreben oder den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.
Weitere Informationen zum Gehalt in der Ausbildung als Orthopädieschuhmacher/-in.