Das Berufsbild Investmentfondskaufmann bzw. Investmentkauffrau ist in Deutschland dank einer Initiative des Berufsverbands Investment und Asset Management seit 2003 staatlich anerkannt und der Beruf kann über eine reguläre Ausbildung erlernt werden. Der Bedarf an Nachwuchskräften ist groß, sodass zahlreiche Ausbildungsstellen angeboten werden.
Die dreijährige Ausbildung kann über ein duales Studium oder direkt bei einem Kreditinstitut, der Sparkasse oder in einer Kapitalgesellschaft absolviert werden. Voraussetzungen gibt es rechtlich zwar keine, doch werden in der Regel nur Bewerber für die Ausbildung ausgewählt, die über eine Mittlere Reife oder Abitur/Fachabitur verfügen. Der Auszubildende lernt in Modulen im Betrieb und in der Berufsschule. Die Ausbildungsabschnitte bauen aufeinander auf. Die Abschlussprüfung wird anschließend an der Industrie- und Handelskammer abgeschlossen. Sie umfasst die Bereiche Investmentfondsprozesse, Depotgeschäft und Wirtschafts- und Sozialkunde.
Die wichtigsten Inhalte der Ausbildung zum/zur Investmentfondskaufmann /-frau sind:
- Marketing und Vertrieb
- Beurteilung von Fonds
- Marktorientierte Geschäftsprozesse
- Rechnungswesen und Depotgeschäft
- Fondsbewegungen- und entwicklungen
- Kundenberatung
- Wirtschaftspolitik
- Statistik
- Mathematik
Ein Teil der Ausbildung kann auf Wunsch auch im Ausland absolviert werden. Der Auszubildende wird nach der tarifvertraglichen Ausbildungsvergütung bezahlt. Die Ausbildung ist kostenfrei, allerdings muss der Azubi Kosten für Lernmittel, Berufskleidung und Anfahrt selbst übernehmen. Bei der Bundesagentur für Arbeit kann Berufsausbildungsbeihilfe beantragt werden.
Wer bereits eine Ausbildung vorweisen kann, hat an vielen Berufsakademien die Möglichkeit, eine Weiterbildung zum/zur Investmentfondskaufmann /-frau zu durchlaufen. Zudem gibt es mehrere Ausbildungsalternativen, die sich mit Geld, Versicherungen und Immobilien beschäftigen, wie zum Beispiel eine Ausbildung zum Kaufmann /-frau für Versicherungen und Finanzen.
Wer nach der Lehre beruflich aufsteigen möchte, kann eine Fortbildung zum/zur Investmentfachwirt /-in, Betriebswirt /-in für Finanzen, Bankfachwirt /-in, Fachwirt /-in für Finanzberatung oder Facharbeiter /-in für Finanzdienstleistungen absolvieren.