Hugo Boss: Karriere, Gehalt und Ausbildung
Inhaltsverzeichnis:
- Designer der SS-Uniform? Historisches zu Hugo Boss
- Arbeitsleben bei Hugo Boss
- Berufseinstieg und Karriere bei Hugo Boss?
- Arbeiten neben und nach dem Studium bei Hugo Boss
- Berufschancen für Erfahrene bei Hugo Boss
- Wie sehen die Gehälter bei Hugo Boss aus?
- Corporate Benefits bei Hugo Boss
- Was sagen Angestellte über Hugo Boss als Arbeitgeber?
Die Modemarke HUGO BOSS hat eine fast 100 Jahre alte Geschichte und ist inzwischen nicht mehr aus der Fashionwelt wegzudenken. Die HUGO BOSS AG ist ein in über 120 Ländern agierendes Modeunternehmen mit Hauptsitz in Metzingen in Baden-Württemberg. Das Unternehmen besteht dabei aus zwei gleichwertigen Wirtschaftszweigen: Die Marke Boss, die vor allem für Premium- und Luxusmode steht, und die Marke Hugo, welche mit modernen Produkten die jüngere Kundschaft ansprechen will. In 2021 erwirtschaftete Hugo Boss mit diesen beiden Marken rund drei Milliarden Euro Umsatz. Trotz der Corona-Pandemie machten die weltweit 451 eigenen Einzelhandelsgeschäfte dabei mehr als die Hälfte des Umsatzes aus. Der digitale Umsatz durch den unternehmenseigenen Onlineshop und andere Online-Angebote beläuft sich auf 20 Prozent. Weitere 23 Prozent des Umsatzes sind auf den Großhandel und den Verkauf der Produkte durch Fachhändler und Franchisepartner zurückzuführen.
Weltweit beschäftigt Hugo Boss rund 14.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, 75 Prozent davon in Europa. Doch wie sehen die Arbeitsbedingungen und Karrieremöglichkeiten in einem so großen Modeunternehmen aus? Welche Möglichkeiten haben Berufseinsteiger*innen bei Hugo Boss? Und was halten eigentlich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von ihrem Arbeitgeber?
Designer der SS-Uniform? Historisches zu Hugo Boss
Hugo Boss wird 1924 von Hugo Ferdinand Boss gegründet und beschäftigt in den Anfangsjahren lediglich 20 bis 30 Näherinnen. In der Anfangszeit produziert Hugo Boss vorrangig Hemden und Trachtenjacken. Zu den größten Aufträgen in der Anfangszeit gehören auch die Braunhemden für die NSDAP.
Die 1929 auftretende Weltwirtschaftskrise trifft auch das Modeunternehmen. Hugo Boss steht in den 1930er-Jahren kurz vor dem Konkurs. Was das Unternehmen letztlich vor dem Aus bewahrt, ist der Beitritt von Hugo Ferdinand Boss in die NSDAP 1931, was ihm Aufträge zur Herstellung von Parteiuniformen verschafft. Später sagt Boss aus, er habe sich der Partei nur angeschlossen, um sein Unternehmen zu retten und etwas gegen die Arbeitslosigkeit zu tun. Die Partnerschaft mit der NSDAP erweist sich für Hugo Boss allerdings als überaus lukrativ. Das Unternehmen erholt sich von der Wirtschaftskrise und kann seinen Umsatz langsam steigern, indem sie Uniformen und Arbeitskleidung für das nationalsozialistische Regime, insbesondere für die SS, herstellen. Designt hat das Unternehmen diese Uniformen jedoch nicht, sondern lediglich nach Vorgaben gearbeitet. Ab 1938 ist sogar ein steilerer Anstieg des Umsatzes dokumentiert, der bis 1942 den Höchstwert von rund einer Million Reichsmark erreicht. Wie viele andere deutsche Unternehmen leidet auch Hugo Boss zur Zeit des Zweiten Weltkrieges unter Arbeitskräftemangel. Während die Nachfrage nach Uniformen in den 1930er-Jahren kontinuierlich steigt, wandern viele Arbeiter*innen ab, um in besser bezahlten Branchen zu arbeiten. Somit beschäftigt Hugo Boss ab 1940 insgesamt 140 polnische Zwangsarbeiter*innen und 40 französische Kriegsgefangene. Auch nach dem zweiten Weltkrieg liegt das Beschäftigungsfeld von Hugo Boss bei Uniformen, nun aber für die französische Besatzungsmacht in Metzingen sowie für das Rote Kreuz.
Ab den 1950er-Jahren wird die Produktion des Unternehmens immer weiter ausgebaut und erweitert, unter der neuen Führung von Hugo Boss‘ Schwiegersohn Eugen Holy. Bald werden auch erste Anzüge in das Sortiment aufgenommen. Bis Ende der 1960er-Jahre konnte Hugo Boss den Umsatz sogar auf 3.5 Millionen DM steigern, obwohl das Unternehmen wieder kurz vor dem Bankrott steht. 1969 übernehmen schließlich die Brüder Jochen und Uwe Holy das Modeunternehmen, führen es aus dieser erneuten Krise und bauen das Unternehmen auf, als das Hugo Boss inzwischen bekannt ist.
Die neue Führung erweitert die Geschäftsfelder des Unternehmens kontinuierlich und nimmt nach und nach immer mehr Produkte ins Sortiment auf. Ab 1984 bietet Hugo Boss Parfum an, ab 1989 Brillen. Seit den 1990er-Jahren produziert und verkauft das Unternehmen auch Schuhe und Uhren. Zudem bietet Hugo Boss nun auch erstmals Kleidung speziell für Frauen an. In den 90er-Jahren findet zudem die erste größere Markenspaltung statt. Mit den drei Marken Boss, Hugo und Baldessarini will das Unternehmen eine größere Kundschaft ansprechen und neue Zielgruppen erschließen. Schon 2006 wird die Marke Baldessarini allerdings wieder aus dem Portfolio entfernt. Seit 2017 besteht das Geschäft von Hugo Boss nur noch aus den Marken Hugo und Boss. Die Marken Boss Orange und Boss Green, die 1999 und 2003 eingeführt wurden, sind seitdem in die Marke Boss integriert.
Arbeitsleben bei Hugo Boss
Hugo Boss ist ein weltweit agierendes Modeunternehmen und somit auch immer auf der Suche nach neuen Talenten, um das Unternehmen weiterzuentwickeln. Wie sehen also die beruflichen Chancen für die verschiedenen Personengruppen aus?
Berufseinstieg und Karriere bei Hugo Boss?
Hugo Boss bietet sowohl Schülern und Schülerinnen als auch Studierenden und Hochschulabsolventen und Hochschulabsolventinnen Möglichkeiten des Berufseinstiegs. Für Schüler und Schülerinnen besteht die Möglichkeit, eine Ausbildung zu absolvieren oder ein duales Studium aufzunehmen. Berufsausbildungen bei Hugo Boss sind vor allem in kaufmännischen Bereichen und in der Handarbeit zu finden.
- Fachkraft für Lagerlogistik
- Handelsfachwirt/-in
- Kaufleute für E-Commerce
- Kaufleute im Einzelhandel
- Textillaborant/-in
- Textil- und Modenäher/-in
Alle Berufsausbildungen dauern in der Regel drei Jahre, eine Ausnahme stellt die Ausbildung für Textil- und Modenäher und Modenäherinnen dar, die nur zwei Jahre dauert. Die schulische Voraussetzung für eine Berufsausbildung bei Hugo Boss richtet sich nach der Ausbildung. So fordert Hugo Boss von den Bewerbenden für die Ausbildung zum Kaufmann für E-Commerce bzw. zur Kauffrau für E-Commerce und für die Ausbildung zum Handelsfachwirten bzw. zur Handelsfachwirtin mindestens die Fachhochschulreife. Für die Ausbildung zum Textillaboranten und zur Textillaborantin sollten die Bewerber und Bewerberinnen einen guten Realschulabschluss bzw. mittleren Schulabschluss vorweisen. Die Ausbildungsberufe Fachkraft für Lagerlogistik, Kaufleute im Einzelhandel und Textil- und Modenäher*in setzten hingegen einen guten Hauptschulabschluss voraus. Hugo Boss bietet allen ihren Beschäftigten nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung auch weiterhin noch Trainings an, die die berufliche Entwicklung fördern. Tatsächliche Aufstiegschancen finden sich allerdings nur nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung zum Handelsfachwirt und zur Handelsfachwirtin und für Kaufleute im Einzelhandel. Beispielsweise besteht die Möglichkeit, mit genügend Berufserfahrung und guten Leistungen in Führungspositionen aufzusteigen und mehr Verantwortung zu übernehmen.
Neben einer Berufsausbildung ist es für Abiturienten und Abiturientinnen außerdem möglich, stattdessen ein duales Studium bei Hugo Boss zu absolvieren. Dafür bietet das Unternehmen Studiengänge in den Bereichen Wirtschaftsinformatik, Informatik und Onlinemedien an. Für die dualen Studiengänge absolvieren die Studierenden bereits vor Beginn des Studiums ein einmonatiges Praktikum bei Hugo Boss. Anschließend beginnt das Studium, in welchem die Studierenden im Wechsel jeweils drei Monate an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und drei Monate im Unternehmen verbringen, wo sie das Gelernte direkt anwenden. Darüber hinaus haben die Studierenden die Möglichkeit ein Auslandssemester an einer Partneruniversität in Großbritannien, den USA, Frankreich, Australien, Irland, Skandinavien oder Singapur wahrzunehmen. In allen Fällen arbeiten die Hochschulabsolventen und Hochschulabsolventinnen nach dem Studium im IT-Bereich oder als Vermittler*innen zwischen der IT und einem anderen Fachbereich im Unternehmen. Für Wirtschaftsinformatiker und Wirtschaftsinformatikerinnen besteht darüber hinaus die Möglichkeit, nach dem Abschluss direkt in den Fachbereich einzusteigen, der die Bachelorarbeit begleitet hat.
Nach dem Abschluss eines dualen Studiums bei Hugo Boss stehen den Absolventen und Absolventinnen auch Möglichkeiten der Weiterbildung und des beruflichen Aufstieges offen. Sie können an regelmäßigen Trainings teilnehmen, um ihre fachlichen Kompetenzen weiterzuentwickeln. Dadurch und durch Berufserfahrung sowie andauernde gute Leistungen qualifizieren sie sich für höhere Stellungen und Führungspositionen. Diese zeichnen sich vor allem durch die Leitung von Teams und die Übernahme von mehr Verantwortung aus. Generell steht Hochschulabsolventen und Hochschulabsolventinnen nach dem Studium der Einstieg in die Berufswelt bei Hugo Boss offen. Das Unternehmen sucht in erster Linie nach Talenten im Grafik- und Modedesign, in der Informationstechnik oder der Wirtschaftswissenschaft. Abschlüsse anderer Studienfächer, besonders in den Geisteswissenschaften, können ebenfalls zu einer Anstellung bei Hugo Boss führen, sind aber häufig vor allem durch Quereinstiege möglich.
Arbeiten neben und nach dem Studium bei Hugo Boss
Studierende können bereits während ihres Studiums erste Berufserfahrung bei Hugo Boss sammeln. Dafür bietet das Modeunternehmen Praktika und Werkstudierendentätigkeiten an sowie die Möglichkeit, die Abschlussarbeit in Zusammenarbeit mit einem Arbeitsbereich zu verfassen.
Praktika bei Hugo Boss sehen eine Dauer von vier bis sechs Monaten vor, in denen die Studierenden einen der verschiedenen Fachbereiche des Unternehmens unterstützen. Vor allem die folgenden Studienfächer sind geeignet, um bei Hugo Boss Fuß zu fassen.
- Grafik- und Modedesign
- BWL
- Logistik
- Wirtschaftsinformatik und Informatik
Aber auch Studierende anderer Richtungen können sich mit ihrem Wissen und ihren Kompetenzen einbringen. Die Praktika bei Hugo Boss bieten den Studierenden in erster Linie die Möglichkeit, Einblicke in das Unternehmen und die Branche zu sammeln sowie Kontakte zu knüpfen und sich ein erstes Netzwerk in der Berufswelt aufzubauen. Während Pflichtpraktika während des Studiums grundsätzlich nicht vergütet sind, können freiwillige Praktikanten und Praktikantinnen mit einem monatlichen Gehalt von rund 1.500 Euro rechnen.
Ähnliches gilt für die Werkstudierendenjobs. Sie sammeln Erfahrungen im Berufsleben, unterstützen die Festangestellten und knüpfen berufliche Kontakte. Allerdings arbeiten die Werkstudierenden anders als die Praktikanten und Praktikantinnen nicht in Vollzeit, sondern müssen sich an die gesetzlich vorgeschriebene Höchstarbeitszeit von 20 Stunden pro Woche halten. In der vorlesungsfreien Zeit und während der Semesterferien kann die Arbeitszeit allerdings höher sein. Das Arbeitsfeld eines Werkstudentenjobs kann sowohl Bürotätigkeiten als auch den Bereich Retail und den Verkauf umfassen. Das realistische Jahresgehalt für Werkstudierende liegt bei rund 13.000 bis 15.000 Euro brutto.
Neben den beruflichen Tätigkeiten bei Hugo Boss können Studenten und Studentinnen auch ihre Bachelorarbeit oder Masterarbeit im Unternehmen schreiben. Dafür arbeiten sie mit einem Fachbereich des Unternehmens zusammen und erarbeiten gemeinsam eine Fragestellung. Voraussetzung ist allerdings, dass die Studierenden vorher bereits während eines Praktikums oder eines Werkstudierendenjobs bei Hugo Boss beschäftigt waren. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, bereits einen Auslandsaufenthalt in Form eines Praktikums oder eines Auslandssemesters hinter sich zu haben. In diesem sollen die Studierenden unter anderen ihre geschäftlichen und wirtschaftlichen Englischkenntnisse verbessern und praktisch anwenden. Die Arbeit an der Abschlussthesis kann sowohl im Zuge einer Werkstudierendentätigkeit geschehen oder unabhängig davon als separate Tätigkeit aufgenommen werden.
Berufschancen für Erfahrene bei Hugo Boss
Für Berufserfahrene bieten sich bei Hugo Boss in allen Sparten des Unternehmens Karrieremöglichkeiten. Sie arbeiten folglich in den Bereichen:
- Creative
- Digital
- IT
- Retail
Der Creative-Bereich arbeitet an der Entwicklung neuer Kollektionen und neuer Produkte. Dafür beschäftigen sie sich mit aktuellen Trends, mit Kundenwünschen und erarbeiten gegebenenfalls komplett neue Kreationen, um neue Trends zu setzen. Außerdem begleiten sie jeden einzelnen Arbeitsschritt und machen sich Gedanken darüber, wie bestehende Kollektionen verbessert oder geändert werden können. Besonders der Aspekt der Nachhaltigkeit spielt hierbei eine große Rolle. Beschäftigte im kreativen Bereich arbeiten nicht nur in ihren eigenen Teams, sondern stehen in ständigem Austausch mit anderen Teams innerhalb des Creative-Bereichs, beispielsweise dem Brand Management, das die Produkte unter anderem preislich einordnet. Entsprechende Berufe im Creative-Bereich sind etwa Pattern-Designer*innen sowie Fashion Designer*innen. Voraussetzung für eine Anstellung in diesem Bereich ist in allen Fällen mehrjährige Berufserfahrung nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung.
Die Beschäftigung im Digital-Bereich konzentriert sich weniger auf den eigenen Fachbereich, sondern ist auf das gesamte Unternehmen ausgerichtet. Sie arbeiten eng mit anderen Fachbereichen zusammen, vor allem mit der IT und dem Retail. Sie kümmern sich vor allem um den E-Commerce und darum, das Unternehmen und die Stores digital auf den neuesten Stand zu bringen. Der Digital-Bereich beschäftigt sich außerdem damit, wie mithilfe von digitalen Lösungen die Effizienz in der Entwicklung und der Produktion gesteigert werden kann. Bewerber und Bewerberinnen sollten eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein abgeschlossenes Studium sowie mehrjährige Berufserfahrung mitbringen.
Der IT-Bereich arbeitet Hand in Hand mit dem Digital-Bereich und teilt sich teilweise sogar sehr ähnliche Aufgabenbereiche wie dieser. Sie kümmern sich um die Einführung neuer und vor allem digitaler Technologien sowie deren unternehmensweite Unterstützung, um jegliche Abläufe zu beschleunigen und zu optimieren. Darüber hinaus ist der IT-Bereich mit der Aufgabe betraut, Cloud-Lösungen anzubieten und die digitalen Voraussetzungen für moderne Arbeitsplätze zu schaffen. Entsprechende Berufe in dem Bereich sind System Engineers, Projektmanager*innen oder Consultants. Um in diesem Bereich zu arbeiten, ist normalerweise ein abgeschlossenes Studium mit anschließender Berufserfahrung notwendig. In manchen Fällen kann auch eine abgeschlossene Berufsausbildung und Berufspraxis ausreichen.
Der Arbeitsbereich Retail ist seit jeher ausschlaggebend für den Erfolg von Hugo Boss. Die Beschäftigten in diesem Bereich richten ihre Arbeit vollständig auf die Kundschaft und die Kundenzufriedenheit aus. Sie können in den Stores als Ansprechpartner für Kunden und Kundinnen dienen und beraten diese bei ihren Entscheidungen. Darüber hinaus können sie auch abseits der Verkaufsflächen arbeiten. In dem Fall sind sie eher mit dem Bestandsmanagement oder der Schadensprävention beschäftigt. Neben Berufserfahrenen und Berufseinsteigern, die direkt aus einer Ausbildung kommen, bietet sich im Retail Bereich auch Quereinsteigern und Quereinsteigerinnen Karrieremöglichkeiten.
Wie sehen die Gehälter bei Hugo Boss aus?
Vor allem das Gehalt spielt eine sehr große Rolle bei der Entscheidung, ob die Angestellten im Unternehmen arbeiten wollen oder nicht. Im Vergleich zu anderen Modeunternehmen bewegt sich Hugo Boss in den üblichen Gehaltsreichweiten der Branche. Das höchste Gehalt bei Hugo Boss mit rund 122.000 Euro im Jahr erhalten Leiter und Leiterinnen der IT. Das Durchschnittsgehalt dieses Berufs liegt bei 114.700 Euro. An zweiter Stelle stehen die Leiter und Leiterinnen im Vertrieb mit rund 115.000 Euro im Jahr. Allerdings ist bei diesem Beruf auch eine recht hohe Schwankung zu verzeichnen, was vor allem auf Berufserfahrung und der Stellung im Unternehmen zurückzuführen ist. Das niedrigste Gehalt, das an Leiter und Leiterinnen im Vertrieb ausbezahlt wird, liegt bei rund 63.000 Euro, weshalb das Durchschnittsgehalt bei ca. 89.000 Euro liegt. Bei Projektmanagern und Projektmanagerinnen liegt das durchschnittliche Jahresgehalt bei rund 55.000 Euro, die Gehaltsreichweite liegt zwischen 41.800 und 71.500 Euro. Weitere mögliche Jahresgehälter bei Hugo Boss sind unter anderem:
- E-Commerce-Manager/-in: 45.700 – 66-300 €
- Fachverkäufer/-in für Textilien und Bekleidung: 17.600 – 36.000 €
- Filialleiter/-in: 38.100 – 51.100 €
- Grafikdesigner/-in: 35.600 – 55.300 €
- Manager/-in Business Development: 62.100 – 75.200 €
- Schneider/-in: 17.500 – 24.900 €
Bestimmte Berufsgruppen, beispielsweise die Schneider und Schneiderinnen oder auch die Fachverkäufer*innen, arbeiten bei Hugo Boss vermehrt in Teilzeit. So entstehen Jahresgehälter, die bei einer Vollzeitanstellung unter dem Mindestlohn liegen würden.
Aktuelle Stellenangebote:
Corporate Benefits bei Hugo Boss
Die Beschäftigten bei Hugo Boss können von einigen Corporate Benefits profitieren, die sich vor allem um das Konzept der Work-Life-Balance drehen. So bietet das Modeunternehmen beispielsweise hybride Arbeitsmodelle an, die vor allem das mobile Arbeiten fördern und Homeoffice ermöglichen. Zudem versucht Hugo Boss den Beschäftigten die Möglichkeit zu geben, Familie und Arbeit unter einen Hut zu bringen. Darunter zählen Konzepte wie flexible Arbeitszeiten oder Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Das Unternehmen fördert zudem die Gesundheit seiner Angestellten durch diverse Angebote. Dazu gehören etwa ein firmeneigenes Fitnessstudio, ein Beachvolleyballfeld oder die Möglichkeit, eigenständig oder mit Kollegen Yoga zu machen. Hierbei muss aber beachtet werden, dass diese Benefits nicht überall angeboten werden können. Die Sportangebote beziehen sich vor allem auf die Unternehmenszentrale in Metzingen. Für die Gesundheit der Angestellten hält Hugo Boss ebenfalls zahlreiche Angebote bereit. Neben dem Fitnessstudio bestehen Möglichkeiten zu Massagen, Ernährungsberatungen und Mental-Health-Kursen. Außerdem finden sich im Unternehmensrestaurant ständig ausgewogene Menüs, Smoothies und regionales Obst. Angestellte mit unbefristetem Vertrag können zudem eine private Krankenzusatzversicherung abschließen.
Was sagen Angestellte über Hugo Boss als Arbeitgeber?
Die allgemeine Bewertung von Hugo Boss auf Arbeitgeber-Vergleichsportalen sieht mit einer durchschnittlichen Bewertung von 3,7 aus 5 Punkten und einer Weiterempfehlungsrate von 76 Prozent in den letzten zwei Jahren auf den ersten Blick sehr vielversprechend aus. Dieses Ergebnis ist höher als der Durchschnitt in der Textilbranche, zudem haben mehr als die Hälfte der Bewertungen vier oder fünf Punkte vergeben. Aber bestätigt der Inhalt der Bewertungen diesen Überblick?
In den Bewertungen werden die Corporate Benefits und die Zusatzleistungen des Unternehmens in den meisten Fällen gelobt. Ähnliches gilt für die Work-Life-Balance: Freizeit und Urlaub wurden in der Regel respektiert und auch das Homeoffice war unproblematisch. Allerdings sei in manchen Fällen Wochenendarbeit die Regel gewesen, was aber wiederum durch entsprechendes Gehalt entschädigt wurde.
Auf der anderen Seite wird aber oft die Arbeitsatmosphäre und das Vorgesetztenverhalten kritisiert. Eine toxische Arbeitsatmosphäre sowie geringe Wertschätzung werden oft als Kritikpunkt angeführt. Zudem seien viele Angestellte, vor allem ältere und kranke Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, leicht austauschbar. Dies ist allerdings ein Punkt, der sehr stark von dem Team und dem Standort abhängt. In anderen Bewertungen wird das Vorgesetztenverhalten durch gutes Feedback hervorgehoben. Ebenso wird der Kollegenzusammenhalt gut bewertet, was vor allem durch gemeinsame Tätigkeiten und Teamevents begründet wird. Ein Punkt, der allerdings fast durchgehend negativ auffällt, ist eine veraltete Unternehmens- und Arbeitsstruktur. Ebenso wird eine undurchsichtige Kommunikation zwischen Führungsebene und Angestellten bemängelt.
Alles in allem ist der Ton in den Bewertungen überwiegend positiv. Allerdings gibt es immer wieder Ausreißer, die in Hugo Boss keinen guten Arbeitgeber sehen. Die meisten negativen Bewertungen beziehen sich allerdings auf die direkten Vorgesetzten und die jeweiligen Teams, was weniger durch die Unternehmenskultur und Arbeitsbedingungen als durch soziale Interaktion bedingt ist. Zudem muss berücksichtigt werden, dass nicht jeder Arbeitgeber mit jedem Arbeitnehmer bzw. jeder Arbeitnehmerin zusammenpasst.
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Quellen:
hugoboss.com
kununu.com
pas-eu-groupsitetypo3.azurewebsites.net
Roman Köster, Hugo Boss 1924-1945. Eine Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und Drittem Reich
Autor: Christoph Deutscher