Um Textillaborant /-in zu werden, durchlaufen Interessenten, die eine Hochschulzugangsberechtigung erarbeitet haben, ein Studium. Eine einschlägige Studienrichtung ist Textil- und Bekleidungstechnik. Das Forschungsgebiet Textiltechnik beleuchtet alle technischen Verfahren, die zur Produktion von Textilien Verwendung finden. Beispiele dieser Techniken sind die Entwicklung künstlicher Fasern, das Spinnen von einzelnen Fasern zu Garnen, das Einfärben und Bleichen oder die Veredelung von Textilien. In früheren Zeiten haben Menschen diese Techniken handwerklich angewendet. In der modernen Gesellschaft hat die Industrie die Produktion übernommen.
Sogenannte Textilingenieure befassen sich aber nicht lediglich mit den technischen Aspekten bei der Textilherstellung. Ihr Forschungs- und Aufgabenbereich umfasst ebenso die Gestaltung und das Design von Textilprodukten. Die Ingenieure berücksichtigen dabei eine Vielzahl von Gesichtspunkten: Neben Mustern, Farben und Design ist die Sicherung bestimmter Qualitätsstandards von großer Bedeutung. Die fortschreitende Entwicklung immer neuer Produktionstechniken bedingt eine stetige Veränderung in der Textiltechnik. Wer sich für dieses Studium einschreibt, arbeitet auf einen künftigen abwechslungsreichen Arbeitsbereich hin.
Für das Studienfach Textil- und Bekleidungstechnik ist ein Faible für Mode und Design unerlässlich. Ebenso wichtig ist eine gewisse Begeisterung für technische Prozesse. Zu Anfang des Studiums haben angehende Textilingenieure Vorlesungen in den Disziplinen
➤ Chemie, Mathematik, Technisches Zeichnen, Werkstoffe, Statistik, Maschinen.
Im weiteren Verlauf des Studiums vertiefen sich die Inhalte auf den Textilbereich. Die Studierenden erwerben Kenntnisse bezüglich der Erzeugung von Chemiefasern und ihrer Weiterverarbeitung zu Textilflächen und Garnen. Daneben kommen Aspekte wie Veredelung und Färbung vor.
Akademische Ausbildungsinhalte auf dem Gebiet der Bekleidungstechnik beziehen sich auf die Weiterverarbeitung textiler Flächen-Erzeugnisse zu Wäsche, Heimtextilien, technischen Textilien und Oberbekleidung.
Das zu erwerbende Wissen deckt vielfältige und spannende Wirkungsfelder des späteren Berufes ab:
➤ Automatisierungs-Technik, Fertigungs-Steuerung, CAD, Sicherheits- und Anlagentechnik, Textilprüfung, chemische Analytik, Polymer-Chemie, Färberei, Textildruck, Faser-, Weberei-, Maschen-Technologie, Verbundwerkstoffe, Umwelt-Analytik und -management, Produkt- und Verfahrens-Entwicklung, Vertiefung betriebswirtschaftlicher Kenntnisse in Marketing und Organisation.
Eine fundierte Ausbildung bedingt, dass Studenten das erworbene theoretische Wissen in die Praxis umsetzen – etliche Universitäten bieten eigene Labors, in denen die Realisierung von textilen Projekten stattfindet. Viele praktische Laborversuche steigern die Chancen der Studenten auf dem Arbeitsmarkt.
Kennzeichen einer akademischen Weitung und Vertiefung der im Rahmen der Ausbildung zum Textil-Laboranten erworbenen Fähigkeiten ist die Betonung des Nachhaltigkeits-Gedankens. Die Studierenden lernen, gesellschaftliche und ökologische Bedingungen des textilen Produktions-Prozesses in ihr berufliches Handeln einzubeziehen.
Ein Vollzeitstudium der Textil- und Bekleidungstechnik beansprucht meist sieben Vollzeitsemester. Mit einem abgeschlossenen Studium in Textiltechnik oder Bekleidungstechnik eröffnen sich dem Textillaboranten Karrierechancen in der Textil- und Bekleidungsindustrie. Hier steuern und überwachen sie die industrielle Herstellung diverser Textilien. Sie übernehmen die Gestaltung neuer Textilprodukte und erforschen neue Fertigungstechniken.
Verantwortungsvolles Denken und Handeln in größeren Kontexten ist Voraussetzung, um Führungsaufgaben wahrzunehmen. Für Textillaboranten bietet sich z.B. die Position der Laborleiterin / des Laborleiters an. Der Besuch einer Hochschule bereitet die Absolventen auf die Leitung der Forschungsabteilung eines größeren textilverarbeitenden Unternehmens vor.
Vorteilhaft für die spätere Karriere ist, während des Studiums sinnvolle Spezialisierungen zu wählen. Akzentuierungen sind möglich in den Bereichen Bekleidungs-Management, textile Technologien, Textil-Management oder Produkt-Entwicklung.