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Takko Fashion: Gehalt, Ausbildung, Karriere und Jobs

Tipps & Tricks zum Thema Gehalt, Karriere & Berufsleben
findest du im Stepstone Magazin
Eine junge Verkäuferin eines Modegeschäfts berät eine Kundin bei der Auswahl eines Kleidungsstückes.

Noch unter dem Namen Modea wurde 1982 die erste Takko-Filiale im westfälischen Rheda-Wiedenbrück eröffnet. Mittlerweile ist der selbstbetitelte Smart-Fashion-Discounter mit 1.900 Filialen in 17 Ländern vertreten. Fast 18.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind für das Unternehmen tätig. Das angebotene Sortiment umfasst dabei Mode, Wäsche und Accessoires. Für die Kollektionen setzt Takko auf eigene Designer. 

Das Unternehmen wirbt mit einer guten Erreichbarkeit und attraktiven Preisen. Doch welche Auswirkungen hat das auf die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen? Wie ist es, für Takko zu arbeiten, was verdient man in dem Modeunternehmen und welche Jobs gibt es beim Fashion-Discounter? 

Geschichte und Bestreben der Marke Takko

Die Hettlage Gruppe, gegründet von Hermann Hettlage, eröffnet 1982 den Textildiscounter Modea. Bereits 1990 steigt der Tengelmann-Konzern als Mehrheitsgesellschafter ein und benennt die Marke 1999 in Takko ModeMarkt GmbH & Co. KG um. Mit der Umbenennung erfolgt zudem der Verkauf an den Finanzinvestor Permira. 

Von 2007 bis 2010 ist Advent International Hauptgesellschafter. Im Dezember 2010 übernimmt der britische Private-Equity-Konzern Apax Partners das Ruder. 

Im Laufe der Jahre etabliert sich Takko in verschiedenen Ländern – zuletzt 2018 in Frankreich. Dabei unterliegt das Modeunternehmen einem stetigen Wandel und versucht dabei stets, aktuelle Trends aufzugreifen. Unter der Führung von Advent International erfolgt 2009 ein vollständiger Marken-Relaunch mit einem neuen Design. Apax Partners hingegen eröffnet nicht nur ein neues Zentrallager in Winsen (Luhe), sondern arbeitet insbesondere am Image des Unternehmens. Daher ist Takko seit 2011 Mitglied der Fair Wear Foundation, die sich für verbesserte Arbeitsbedingungen in der Bekleidungs- und Textilbranche einsetzt. Seit 2015 engagiert sich Takko im Bündnis für nachhaltige Textilien und verzichtet seit einigen Jahren auf Produkte mit Tierfell. 

In Zukunft möchte das Unternehmen sich auch weiterhin für soziale und ökologische Projekte einsetzen. Daher unterstützt es zum Beispiel das Projekt Hektar Nektar dabei, die Bienenpopulation bis 2028 um 10 Prozent zu erhöhen. Außerdem hat sich Takko das Ziel gesetzt, bis 2023 mindestens die Hälfte der verwendeten Baumwolle von Better Cotton zu beziehen, einer Initiative, die sich für die nachhaltige Produktion des Rohstoffs einsetzt.

Doch nicht nur diese sozialen Projekte haben in den letzten Jahren Einfluss auf die Entwicklung der Marke gehabt: Im Zuge der Digitalisierung gibt es seit 2016 neben den Filialen auch einen Onlineshop. 

Ausbildung, Duales Studium, Praktikum und Traineeship

Wer bei Takko beruflich einsteigen möchte, kann dies bereits während der Schulzeit tun. Ob als Praktikantin oder Aushilfskraft in einer Filiale, eine Orientierung ist hier bereits sehr früh möglich. Auch studentische Aushilfskräfte sind gern im Unternehmen gesehen.

Wer seine Berufsausbildung bei Takko machen möchte, kann dort die folgenden Berufe erlernen:

Die Bewerbung auf einen Ausbildungsplatz bei Takko sollte nach Aussagen des Unternehmens ein Jahr vor Beginn der Lehre erfolgen. Kurzfristige Stellenvergaben sind zwar möglich, aber eher die Ausnahme. Genaue Ausbildungsvergütungen gibt Takko nicht preis, versichert auf der Unternehmensseite jedoch, dass sich diese an den Vorgaben der Industrie- und Handelskammer orientieren. Während der Lehre werden die Auszubildenden in der internen Takko Fashion Akademie mit Seminaren und anderen Weiterbildungsangeboten auf ihrem Weg unterstützt. 

Auch diejenigen, die dual studieren möchten, können bei Takko einen Ausbildungsplatz finden. Der Smart-Fashion-Discounter bietet drei duale Studiengänge an:

Bei allen drei Studiengängen wird parallel eine Berufsausbildung mit entsprechendem Abschluss absolviert. Die Dauer und der Studienort des dualen Studiengangs richten sich nach dem gewählten Fach. 

Für Studienabsolventen eines Vollzeitstudiums und manchmal auch für Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung bietet Takko außerdem Traineeprogramme in den Bereichen Produktmanagement, Sourcing und Retail an. Die firmenspezifische Ausbildung dauert in der Regel 18 Monate. Lediglich das Traineeship im Bereich Retail kann in neun Monaten durchlaufen werden. Die Trainees im Produktmanagement verbringen einen Teil ihrer Ausbildung in Asien, um die Produktionsprozesse vor Ort kennenzulernen.

Jobs und Gehälter bei Takko

Takko Fashion sucht nach eigenen Angaben aufgeschlossene, motivierte und engagierte Menschen, die das Unternehmen positiv beeinflussen. Ein Großteil der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ist in den Verkaufsfilialen tätig. Takko setzt dabei häufig auf Aushilfskräfte aus verschiedenen Altersgruppen, deren Stundenlohn in der Regel zwischen 9 und 10 Euro liegt. Das jährliche Gehalt von Verkaufskräften bewegt sich üblicherweise in einer Spanne zwischen 15.700 und 34.900 Euro. Viele Verkäuferinnen und Verkäufer arbeiten in Teilzeit, wodurch sich die niedrigen Gehälter teilweise erklären lassen. Des Weiteren haben Jugendliche unter 18 Jahren ohne abgeschlossene Berufsausbildung, die als Aushilfskräfte im Verkauf tätig sind, keinen rechtlichen Anspruch auf den Mindestlohn – auch dies kann hier die Zahlen beeinflussen.

In der Zentrale in Telgte sind 500 und in der Zentrale in Friedrichsdorf 100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigt. In den Zentralen werden beispielsweise die neuen Kollektionen entwickelt, Marketingkampagnen gesteuert und der Onlineshop gemanagt. 

Außerdem betreibt Takko Fashion vier Logistikzentren in Winsen, Telgte, Schnelldorf und der slowakischen Stadt Senec. Auch in den Logistikzentren setzt Takko häufig auf Aushilfs- und Teilzeitkräfte. Dies führt bei Lageristen zu einer Gehaltsspanne zwischen 17.600 und 30.300 Euro im Jahr. Beschäftigte in der Logistik erhalten von Takko eigens auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Seminare und andere Weiterbildungsangebote. 

Im Folgenden weitere ausgewählte Stellen mit ihrem etwa zu erwartenden Jahresbruttogehalt:

Aktuelle Jobangebote bei Takko

Bruttogehalt:
Durchschnittliches Bruttogehalt bei 40 Wochenstunden

Wie sind die Arbeitsbedingungen bei Takko?

Obwohl sich Takko laut der eigenen Website für zahlreiche soziale Projekte einsetzt und die Arbeitsbedingungen in der Textilbranche verbessern möchte, machte das Unternehmen 2012 negative Schlagzeilen. Der Vorwurf: Takko produziere Kleidung in chinesischen Gefängnissen und verstoße damit gegen die eigene Absichtserklärung, nach den Statuten der Fair Wear Foundation zu produzieren. Die Zusammenarbeit wurde laut Takko jedoch bereits vor Veröffentlichung dieser Informationen beendet.

Schon 2004 hatte der Spiegel in einem anderen Zusammenhang das Unternehmen kritisiert: Zu dieser Zeit liefen die Geschäfte des Smart-Fashion-Discounters derartig schlecht, dass Entlassungen unvermeidbar waren. Dabei sollten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen über 50 Jahre einer ‚optischen Auslese‘ unterzogen werden. Takko widersprach damals den Anschuldigungen und betonte, dass bei den Entlassungen mangelnde Leistungen und fehlendes Interesse an Modetrends im Vordergrund stünden. 

Auch die sozialen und ökologischen Projekte, die von Takko unterstützt werden, haben nicht immer den besten Ruf. So vermittelte ein französischer Dokumentarfilm, dass durch die Better Cotton Initiative mehr Pestizide und genetisch modifizierte Baumwollsamen zum Einsatz kämen und im schlimmsten Fall gar Kinder- und Zwangsarbeit gefördert werden könne. 

Doch wie sehen eigentlich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Takko Fashion? Laut der eigenen Website bietet Takko seinen Beschäftigten viele Benefits – unter anderem Mitarbeiterrabatte, flexible Arbeitszeiten, eine betriebliche Altersvorsorge und Gesundheitsmaßnahmen. Diese Benefits finden in den Bewertungen auf einschlägigen Arbeitgeberbewertungsportalen jedoch selten Erwähnung. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beklagen dort hingegen häufig ein zu geringes Gehalt und unbezahlte Überstunden

Die Weiterbildungsmöglichkeiten werden von Arbeitnehmern ebenfalls nicht so gut bewertet, wie von Takko selbst angepriesen. Besonders positiv wird jedoch der Kollegenzusammenhalt wahrgenommen, obwohl es auch vereinzelte negative Berichte über Konkurrenzdruck und schikanierende Vorgesetzte gibt. Diese unterschiedlichen Wahrnehmungen hängen erfahrungsgemäß mit der Vielzahl von Filialen und den unterschiedlichen Strukturen vor Ort zusammen; eine allgemeingültige Aussage ist dazu also schwierig.

 

Quellen:

kununu

Spiegel Online

takko.com

ZDF

 

Autorin: Jasmin Dahler