Ausbildung - Was sind Vorteile einer Ausbildung?
Eine der wichtigsten Entscheidungen im Berufsleben fällt, bevor es überhaupt beginnt, nämlich die Entscheidung, welche Ausbildung man machen soll. Grundsätzlich steht man nach dem Schulabschluss erst einmal vor der Frage, ob man eine weiterführende Schule besucht und einen akademischen Abschluss anstrebt oder ob man eine Lehre in einem Betrieb des Handwerks oder der Industrie machen möchte.
Fachliche und persönliche Voraussetzungen
Der Vorteil einer betrieblichen Ausbildung ist, dass man gleich sein eigenes Geld verdient und direkt ins berufliche Leben eingebunden ist. Außerdem bedeutet eine Lehre nicht, dass man später bei Bedarf nicht noch eine schulische Zusatzausbildung oder ein Studium machen kann. Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten berufsbegleitend eine Weiterbildung oder eine zusätzliche Ausbildung zu absolvieren. Oft ist sogar eine finanzielle Förderung durch den Staat oder den Arbeitgeber möglich.
Eine akademische Ausbildung hingegen ist zwangsweise mehr auf die Theorie fokussiert und verlängert die finanzielle Abhängigkeit von den Eltern bzw. von Fördermitteln. Der Vorteil ist jedoch, dass man beim Einstieg ins Berufsleben mit einem akademischen Abschluss in der Regel eine besser bezahlte Stelle bekommt. Insofern rechnet sich am Ende der finanzielle und zeitliche Zusatzaufwand einer weiterführenden Schule oder Universität.
Im Endeffekt entscheidet Ihre ganz persönliche Neigung, welchen Weg Sie einschlagen - Schule oder Lehre - und welches Fachgebiet Sie wählen. Wichtig ist, dass Sie so viele Informationen wie möglich sammeln, bevor Sie diese wichtige Entscheidung treffen. Viele Schulabgänger sind noch unsicher, welchen Weg sie beruflich einschlagen möchten. Das ist auch nicht verwunderlich, da man während der Schulzeit in der Regel keinen umfassenden Einblick in die verschiedenen Berufsfelder und Studienzweige bekommt.
Wer sich frühzeitig Gedanken macht, kann natürlich schon während der Schulzeit durch ein Praktikum oder einen Ferienjob in den einen oder anderen Betrieb hineinschnuppern. Das hilft später bei der Auswahl des Berufsziels. Wer diese Möglichkeit nicht hat, kann auch nach dem Abschluss noch praktische Erfahrungen sammeln, bevor sich für eine Schule, Universität oder eine Lehre entschieden wird.
Welcher Beruf?
Jedes Jahr stehen Tausende von Schulabgängern vor der schwierigen Frage: "Und was jetzt? Welcher Beruf passt zu mir?" Die Antwort auf diese Frage muss zwar jeder selbst finden, aber es gibt Menschen und Institutionen die einem dabei helfen. Das wichtigste ist, dass man sich nicht von irgend jemandem zu einer Ausbildung drängen oder überreden lässt, denn nur ein Beruf, den man aus Überzeugung wählt, ist langfristig die richtige Entscheidung.
Je früher Sie sich Gedanken machen, welchen Beruf Sie ergreifen möchten, umso besser können Sie sich informieren. Idealerweise nutzen Sie noch während der Schulzeit die Möglichkeit, einige Berufe, für die Sie sich interessieren, im Rahmen eines Praktikums, einer Schnupperlehre oder auch einer Ferienarbeit auszutesten. Dabei erhalten Sie nicht nur die ersten praktischen Erfahrungen und könne beurteilen, ob es der richtige Beruf für Sie ist, sondern Sie können bereits wichtige Kontakte für eine spätere Ausbildungs- oder Arbeitsstelle knüpfen. Selbst wenn Sie bei dem Praktikum oder der Schnupperlehre feststellen, dass das gewählte Berufsfeld doch nicht das passende ist, ist das eine Entscheidungshilfe, die Sie nicht mehr als ein paar Wochen Arbeit gekostet hat.
Wenn man dann einen oder auch mehrere Berufe gefunden hat, die den persönlichen Neigungen entsprechen, gilt es herauszufinden, welche Voraussetzungen man dafür erfüllen muss und ob man sich überhaupt für den Beruf eignet. Es nützt nichts, wenn man furchtbar gern Schreiner werden möchte, aber zwei linke Hände hat und statt des Nagels zielsicher immer den Daumen trifft. Auch die schulischen Voraussetzungen müssen passen, da Sie sonst womöglich gar nicht zur Ausbildung oder zum Studium zugelassen werden. Studiengänge wie Medizin haben zum Beispiel einen Numerus Klausus, während manche Berufe eine Eignungsprüfung voraussetzen.
Als letztes sind noch die Ausbildungskosten für den Traumberuf zu bedenken, wobei diese in der Regel kein unüberwindliches Hindernis sind, da sowohl staatliche Förderungen, wie das BAföG, als auch ein Nebenjob bei der Finanzierung helfen können.
Praktikum
Wer sich für eine schulische Ausbildung entscheidet, wie zum Beispiel ein Studium, hat meist das Problem, dass die Ausbildung theorielastig ist. Obwohl mittlerweile bei vielen Studiengängen Praxissemester im Lehrplan integriert sind, ist dennoch meistens Eigeninitiative gefragt. Durch ein oder noch besser mehrere Praktika bei verschiedenen Firmen, lässt sich in den Semesterferien oder in Freisemestern bereits viel praktische Erfahrung sammeln.
Ein Praktikum dauert in der Regel mindestens vier Wochen, da sich ein kürzerer Zeitraum aufgrund der Einarbeitung nicht rentiert. Eine Höchstdauer gibt es nicht wirklich, doch sind der Länge des Praktikums durch die Dauer der Semesterferien bzw. des Freisemesters natürliche Grenzen gesetzt. Man kann also von einer durchschnittlichen Praktikumsdauer von vier bis zwölf Wochen ausgehen.
Die Vergütung im Praktikum ist normalerweise nicht allzu hoch, da der Lerneffekt im Vordergrund steht. Sie verdienen im Praktikum also meist wesentlich weniger, als bei einem Ferienjob, aber dafür ist der Arbeitgeber auch angehalten, Ihnen nicht nur die niederen Arbeiten zu übertragen, sondern Ihnen auch etwas über die Branche und den Beruf beizubringen.
Die Wahl der Firma, bei der Sie das Praktikum machen, kann im späteren Berufsleben von großer Bedeutung sein. Nach Möglichkeit sollten Sie versuchen, bei einer international tätigen Firma unterzukommen, am besten sogar ein Praktikum im Ausland absolvieren. Je angesehener die Firma auf ihrem Gebiet ist, umso mehr Eindruck macht das Praktikum im Lebenslauf, was bei der Bewerbung nach dem Abschluss entscheidend für den Erfolg sein kann.
Wichtig ist dabei natürlich, dass Sie sich ein Zeugnis oder eine Empfehlung für das Praktikum ausstellen lassen. Es lohnt sich also, im Praktikum hart zu arbeiten und einen guten Eindruck zu hinterlassen. Wenn Sie sich geschickt anstellen, legen Sie bei Ihren Praktika bereits die Grundlagen für ein Netzwerk beruflicher Kontakte, das Ihnen später sehr nützlich sein könnte.
Freie Ausbildungsplätze
Als Schulabgänger fällt einem die Entscheidung, welchen Beruf man ergreifen möchte, oft nicht leicht. Hat man den (vermeintlich) richtigen gefunden, gehen die Probleme manchmal erst los. Denn dann braucht man noch den passenden Ausbildunsplatz. Gerade in strukturschwachen Regionen oder auch bei Berufen, die nicht sehr verbreitet sind, ist es schwierig, eine freie Ausbildungsstelle in der Nähe des Wohnorts zu finden. Wenn man die Möglichkeit hat, die Suche auf das ganze Bundesgebiet auszudehnen, ist es etwas einfacher, doch nicht jeder hat die Mittel sich in einer anderen Stadt von der meist recht mageren Ausbildungsvergütung eine Unterkunft und den Lebensunterhalt zu finanzieren. Gegebenenfalls hilft hier eine staatliche Förderung.
Doch woher weiß man überhaupt, welcher Betrieb in der Umgebung ausbildet bzw. ausbilden darf und wo noch Ausbildungsplätze frei sind? Welche freien Ausbildungsstellen gibt es überregional?
Die moderne Art der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist zweifelsohne der Besuch einer oder mehrerer Ausbildungsmessen oder Jobmessen. Der unschlagbare Vorteil dieser Messen ist der persönliche Kontakt zu den potentiellen Ausbildungsbetrieben. Beide Seiten haben hier bereits die Möglichkeit, sich weit vor einem offiziellen Bewerbungsgespräch einen ersten Eindruck vom Gegenüber zu verschaffen. Das ist die Chance für einen Auszubildenden sich sofort durch einen guten Eindruck unter informellen Bedingungen, bei denen man nicht so unter Druck steht wie im Bewerbungsgespräch, für einen Ausbildungsplatz zu empfehlen. Der einzige Nachteil der Ausbildungsmessen ist, dass sich kleinere, lokale Betriebe die Teilnahme oft nicht leisten können. Diese Ausbildungsplätze finden Sie am besten über die Agentur für Arbeit.
Im Gegensatz zu Stellenangeboten werden Ausbildungsplätze auch oft nur von den größeren Firmen ausdrücklich in Zeitungsannoncen oder Stellenbörsen veröffentlicht. Gerade viele kleinere Betriebe melden Ihre freien Ausbildungsplätze nach wie vor bei der Agentur für Arbeit, die diese dann in der Ausbildungsbörse veröffentlicht.
Man wählt als erstes Suchkriterium "Ausbildung" und kann dann noch gezielt nach dem gewünschten Beruf und dem Ort suchen. Die Suchfunktion ist sehr einfach aufgebaut und leicht in der Handhabung. Zu jedem Ergebnis können Sie mit einem Klick die Details aufrufen und sich, wenn Sie als Benutzer der Ausbildungsbörse eingeloggt sind, einzelne Ausbildungsangebote für einen späteren Vergleich merken. Die Registrierung bei der Jobbörse können Sie ebenfalls direkt auf der Seite der Agentur für Arbeit durchführen. Diese hat auch den Vorteil, dass Sie einen Suchauftrag anlegen können und die passenden Ausbildungsstellen, die neu bei der Ausbildungsbörse gemeldet werden, dann regelmäßig per Email zugeschickt bekommen.
Zusätzlich zum Angebot an Ausbildungsplätzen haben Sie auf der Homepage der Ausbildungsbörse die Möglichkeit, eine virtuelle Bewerbungsmappe zu erstellen. Betriebe, die Auszubildende suchen, können so auch Sie finden. Es lohnt sich hier etwas Zeit und Mühe zu investieren, damit die Bewerbungsmappe gleich auf den ersten Blick einen guten Eindruck auf potentielle Arbeitgeber macht.
Neben der Ausbildungsbörse bietet die Agentur für Arbeit auch eine individuelle persönliche Beratung für Schulabgänger an. Rufen Sie einfach dort an und machen Sie einen Termin aus. Gerade wenn Sie noch nicht sicher sind, welchen Beruf Sie einschlagen möchten, können Ihnen die Mitarbeiter der Arbeitsagentur wichtige Informationen und Tipps geben.
Darüber hinaus gibt es verschiedene nützliche Internetseiten, die einem bei der Suche nach einem freien Ausbildungsplatz helfen. Neben der Ausbildungsbörse der Agentur für Arbeit finden Sie zum Beispiel auch bei Stellenportalen viele freie Ausbildungsstellen. Die meisten Online-Ausbildungsbörsen bieten die Möglichkeit, einen Suchagenten anzulegen, wenn man sich als Benutzer registriert. Das ist insofern sehr praktisch, da Sie dann nicht jeden Tag immer wieder die gleiche Suche bei den einzelnen Ausbildungsbörsen starten müssen, sondern die neuesten Angebote immer gleich per Email zugeschickt bekommen.
Bundeswehr
Als "normaler" Bürger kennt man die Bundeswehr hauptsächlich aus den Nachrichten über diverse Einsätze in Krisengebieten oder auch aus der Wehrdienst-Zeit. Die wenigsten machen sich Gedanken, über die verschiedenen Jobs und die Ausbildung bei der Bundeswehr. Die Bundeswehr beschäftigt nicht nur Männer und Frauen im Kampfeinsatz, sondern - wie jede Organisation dieser Größe - auch einen umfangreichen Verwaltungsapparat und sehr viele Techniker. Gerade die technischen Berufe - sei es nun im Bereich IT oder Maschinenbau - werden auch in der Bundeswehr immer wichtiger. Demzufolge biete die Bundeswehr auch die verschiedensten Ausbildungen an.
Zunächst haben Sie natürlich die Auswahl zwischen den verschiedenen Bereichen der Bundeswehr:
- Luftwaffe
- Heer
- Marine
- Streitkräftebasis
- Sanitätsdienst
Dann gibt es abhängig von Ihrer bereits vorhandenen Schulbildung und ggf. beruflichen Bildung verschiedene Möglichkeiten, bei der Bundeswehr einzusteigen und Karriere zu machen. Am Anfang jeder Ausbildung steht die Grundausbildung, in der Sie mit den Strukturen und Arbeitsweisen der Bundeswehr vertraut gemacht werden. Im Anschluss daran beginnen Sie dann Ihre eigentliche militärische und/oder fachliche Ausbildung. Diese Ausbildung kann unter anderem auch ein komplettes Hochschulstudium beinhalten, das die Bundeswehr finanziert. Die Voraussetzung dafür ist, dass Sie sich für einen bestimmten Zeitraum verpflichten, da die Bundeswehr natürlich an einen Gegenwert für diese Investition interessiert ist.
Eine Übernahme nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung - entweder als Zeitsoldat oder als zivile Fachkraft - hängt genau wie in der freien Wirtschaft vom Bedarf der Bundeswehr ab. Darüber hinaus ist ein Eignungstest zu machen. Es kann sich je nach persönlicher Neigung lohnen, sich bei der Bundeswehr zu verpflichten, da nicht nur ein sicheres und gutes Gehalt gezahlt wird, sondern auch viele Weiterbildungsmöglichkeiten geboten werden.
Die berufliche Ausbildung sowie das Studium bei der Bundeswehr werden zivilberuflich anerkannt, das heißt, Sie haben keinen beruflichen Nachteil, falls Sie die Bundeswehr irgendwann einmal verlassen. Genauere Informationen zu einer Karriere bei der Bundeswehr und den Ausbildungsmöglichkeiten finden Sie beim Internetauftritt der Bundeswehr.
Zivildienst
Mit der Abschaffung der Wehrpflicht in Deutschland, ändern sich auch die Voraussetzungen für den Zivildienst als ursprünglichen Wehrersatzdienst. Dieser kann als alleine nicht bestehen und wird daher zum 1. Juli 2011 verändert. Die letzten Zivildienstleistenden werden zum 31.12.2011 aus dem Dienst ausscheiden. Eine Verlängerung des Dienstes ist dann ebenfalls nicht mehr möglich.
Der Wegfall der Wehrpflicht macht aus dem Zivildienst einen Freiwilligendienst. Am 15. April 2011 hat der Bundesrat dem Gesetz zur Einführung des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) zugestimmt. Dieser soll in der Regel zwölf, mindestens aber sechs bis maximal 24 Monate andauernd. Der BFD wird grundsätzlich in Vollzeit verrichtet; sind die Freiwilligen aber älter als 27 Jahre ist auch Teilzeitarbeit von mehr als 20 Wochenstunden möglich.
Der Freiwilligendienstleistende ist während seiner Leistungsdauer sozialversichert, Beiträge für Renten-, Unfall-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung zahlt die Einsatzstelle. In welcher Höhe ein finanzieller Zuschuss gezahlt wird, entscheidet aber die Einsatzstelle. Die Höchstgrenze liegt bei 357,00 Euro.
Alter und Geschlecht spielen für das Leisten des Bundesfreiwilligendienstes keine Rolle. Er ist außerdem für weitere Bereiche wie Sport, Kultur und Integration geöffnet. Somit gibt er mehr Menschen die Möglichkeit, sich neben FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) oder FÖJ (Freiwilliges Ökologisches Jahr) gemeinnützig zu engagieren.
Ausbildung im Ausland
Ein Praktikum im Ausland wirkt im Lebenslauf immer sehr positiv auf potentielle Arbeitgeber, da die Fähigkeit sich international zu behaupten in der zunehmend global geprägten Wirtschaft immer wichtiger wird. Noch besser ist es da natürlich, wenn man seine Ausbildung im Ausland absolviert - oder zumindest einen Teil davon. Die meisten großen Firmen und Konzerne haben mittlerweile Trainee-Programme, die von Haus aus darauf ausgelegt sind. Auch einige Ausbildungsberufe, z. B. Fremdsprachenkorrespondent/in oder Managementassistent/in, werden von den Firmen so strukturiert, dass ein Auslandsaufenthalt verpflichtend ist. Da so ein Auslandseinsatz für die Firma nicht gerade billig ist, erkennt man daran den hohen Stellenwert einer international ausgerichteten Ausbildung für die Arbeitgeber.
Bevor Sie sich zu einer Ausbildung im Ausland entschließen, sollten Sie sich ausführlich über das Land, in dem Sie diese absolvieren möchten, die Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen, benötigte Genehmigungen und den Ablauf der Ausbildung informieren - damit die Ausbildung nicht ungewollt zum Abenteuer wird!
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Sprachkenntnisse. Um eine Ausbildung im Ausland erfolgreich zu bewältigen reichen Sprachkenntnisse auf Schulniveau oft nicht aus. Nicht nur, dass sich der Sprachunterricht in der Schule manchmal von der gesprochenen Sprache vor Ort entfernt, erschwerend kommt hinzu, dass das Geschäftsleben und auch jeder Berufszweig fast schon seine „eigene“ Sprache hat. Darauf sollte man sich zum Beispiel mit einem Sprachkurs vor Ort vorbereiten oder diesen begleitend zur Ausbildung belegen.
Damit Sie sich nicht umsonst die Mühe gemacht haben, Ihre Ausbildung international auszurichten, sollten Sie vorab prüfen, ob der Abschluss in Deutschland anerkannt wird. Dazu kann Ihnen zum Beispiel die örtliche IHK, das Bundesministerium für Bildung und Forschung und bei einem Auslandsstudium auch das Studentenwerk Auskunft geben. Bei diesen Stellen können Sie sich auch zu Förderungen und Zuschüsse für eine Ausbildung im Ausland erkundigen. Wollen Sie nur einen Teil Ihrer Ausbildungszeit im Ausland verbringen, stimmen Sie das mit Ihrem Ausbildungsbetrieb ab. Die Dauer darf jedoch ein Viertel der Ausbildung nicht überschreiten.
Gehalt in der Ausbildung
Die Vergütung während der Ausbildung spiegelt wider, dass der Auszubildende noch keine vollwertige Arbeitskraft im gewählten Beruf ist. Demzufolge liegt die Vergütung eines Auszubildenden weit unter dem eines Facharbeiters. Laut Berufsbildungsgesetz muss die Vergütung nach der Anzahl der Lehrjahre gestaffelt sein, also mit jedem Lehrjahr ansteigen, was auch sinnvoll ist, da es dem Fortschritt der Ausbildung und damit dem zunehmenden Wissensstand sowie den Fertigkeiten des Auszubildenden Rechnung trägt.
Die Auszubildendenvergütung ist kein Gehalt oder Lohn im eigentlichen Sinn, da sie historisch gesehen ein Unkostenbeitrag zum Lebensunterhalt des Auszubildenden ist. Sie kann daher auch zum Teil aus Sachleistungen wie Unterkunft oder Verpflegung bestehen. Für den Auszubildenden ist vor allem wichtig zu wissen, dass die Ausbildungsvergütung wie auch normaler Lohn steuerpflichtig und sozialabgabenpflichtig ist, wenn sie die Freibeträge übersteigt. Der auszubildende Betrieb ist auch bei Auszubildenden zur Fortzahlung der Vergütung im Krankheitsfall verpflichtet. Darüber hinaus werden die Berufsschulzeiten, für die jeder Auszubildende freigestellt werden muss, wie die Arbeitszeit im Betrieb bezahlt.
Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist von Branche zu Branche unterschiedlich und bewegt sich meist zwischen 300 und 800 Euro monatlich. In Betrieben, die tarifgebunden sind oder sich freiwillig dem für sie geltenden Tarif angeschlossen haben, sind die Höhe und Staffelung der Vergütung nach Ausbildungsjahren im Tarifvertrag festgelegt. Ist der ausbildende Betrieb nicht tarifgebunden, ist die Höhe der Ausbildungsvergütung entweder in einer Betriebsvereinbarung oder im Zweifelsfall im einzelnen Ausbildungsvertrag festgelegt.
Sie sollten sich in diesen Fällen unbedingt vorher über die branchenüblichen Sätze informieren, am einfachsten geht das mittels der branchenspezifischen Tarifverträge, die bei den jeweiligen Gewerkschaften erhältlich sind. Ob der Betrieb, in dem Sie Ihre Ausbildung machen möchten, nach Tarif zahlt oder nicht, können Sie beim Betriebsrat der Firma (falls vorhanden) oder bei demjenigen erfragen, der im Betrieb für die Personalangelegenheiten zuständig ist.
Überbetriebliche Ausbildung
Eine überbetriebliche Ausbildung ist nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, eine Zusatzausbildung, die man neben der Arbeit im Betrieb macht. Vielmehr handelt es sich um Teile der normalen betrieblichen Ausbildung, die nicht im Ausbildungsbetrieb erfolgen können. Grund hierfür ist meist, dass die Betriebe manche Lerninhalte, die in den Ausbildungsordnungen festgelegt sind, selbst nicht vermitteln können, zum Beispiel weil die Abläufe von einem Dienstleister oder Lieferanten übernommen werden. Auch der hohe Spezialisierungsgrad, den viele Firmen mittlerweile aufweisen, erschwert eine umfassende Ausbildung gemäß der Ausbildungsordnung in einem einzigen Betrieb. Dieses Defizit wird durch die überbetriebliche Ausbildung ausgeglichen. Sie bildet daher auch ein effektives Instrument zur Sicherung von Ausbildungsplätzen, die sonst wegfallen würden, da die Betriebe die Ausbildung nicht vollständig gewährleisten könnten.
Die überbetriebliche Ausbildung erfolgt also außerhalb des Ausbildungsbetriebs und fasst die Auszubildenden mehrerer Betriebe zusammen. Die überbetrieblichen Lehrgänge werden von den Handwerkskammern und Innungen durchgeführt und können insgesamt einen Umfang von drei bis vier Wochen im Jahr haben.
Dabei ist die überbetriebliche Ausbildung nicht mit der Berufsschule zu verwechseln, deren Aufgabenstellung im dualen Berufsausbildungssystem (Praxis + Theorie) eine andere ist. Die Berufsschule ist für die Vermittlung von theoretischem Fachwissen und die Ergänzung der Allgemeinbildung zuständig, während die überbetriebliche Ausbildung Teil der praktischen Berufsausbildung ist. Die Innungen und Handwerkskammern unterhalten daher für ihre Lehrgänge auch eigene Werkstätten.
Da die überbetriebliche Ausbildung ein Teil der betrieblichen Ausbildung ist, der einfach nur ausgelagert wird, läuft die Ausbildungsvergütung während dieser Zeit ganz normal weiter. Auch die anderen Rechte und Pflichten der Auszubildenden werden davon nicht berührt (Anwesenheitspflicht, Krankmeldung, etc.). Die überbetriebliche Ausbildung ist für die Auszubildenden nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Zwischenprüfung
Ebenso wie die Abschlussprüfungen werden auch die Zwischenprüfungen bei der Berufsausbildung von den Handwerkskammern und den Industrie- und Handelskammern durchgeführt. Auch hier erfolgt eine Aufteilung nach Berufsgruppen:
- Handwerkskammer: handwerkliche Berufe
- IHK: kaufmännische, kaufmännisch-nahe und technische Berufe
Der Auszubildende legt die Zwischenprüfung in der Regel ab, wenn er in etwa die Hälfte seiner Ausbildung absolviert hat. Hier werden der Wissensstand und der Fortschritt der Berufsausbildung überprüft. Da eine Ausbildung gemeinhin zwei bis drei Jahre dauert, ist eine Zwischenprüfung auch für den Auszubildenden wichtig, damit er weiß, wo er von seiner Leistung her steht, und damit er sich schon vor der Abschlussprüfung einmal mit den Prüfungsbedingungen und Aufgabenstellungen bei der IHK / Handwerkskammer vertraut machen kann.
Die Zwischenprüfung ist in den Ausbildungsordnungen vieler, aber nicht aller Berufe festgelegt. Ist eine Zwischenprüfung in der Ausbildung verpflichtend, so ist der Inhalt und Zeitraum ebenfalls in der Ausbildungsordnung definiert. In der Regel entfällt die Zwischenprüfung, wenn die Abschlussprüfung aus zwei zeitlich deutlich getrennten Teilen besteht.
Die Auszubildenden müssen für die Zwischenprüfung ebenso wie für die Abschlussprüfung vom Betrieb frei gestellt werden. Auch bei Erkrankung am Prüfungstag gelten die gleichen Vorgaben: es wird ein ärztliches Attest benötigt als Nachweis, dass die Zwischenprüfung nicht durch eigenes Verschulden versäumt wurde. Die Termine für die Zwischenprüfung in Ihrem Ausbildungsberuf erfahren Sie bei der zuständigen IHK oder Handelskammer (auch online).
Das Bestehen der Zwischenprüfung ist Voraussetzung für die Zulassung zur Abschlussprüfung. Deshalb sollte man sich auch auf diese Prüfung sorgfältig vorbereiten. Zur Vorbereitung auf die Zwischenprüfung kann man sich Sammlungen alter Prüfungstexte besorgen, die von verschiedenen Verlagen veröffentlicht werden, bzw. die IHKs bieten meist auch Kurse zur Prüfungsvorbereitung an. Wer Probleme hat, sich theoretische Lerninhalte zu merken, kann seinem Gedächtnis auch durch ein Gedächtnistraining auf die Sprünge helfen. Diese werden ebenfalls von den IHK-Akademien oder von Volkshochschulen und vielen privaten Anbietern durchgeführt.
Abschlussprüfung
In Deutschland findet die Berufsausbildung im sogenannten dualen System statt, das heißt sie besteht aus einem praktischen Teil und einem theoretischen Teil. Der praktische Teil der Ausbildung findet im Betrieb statt, während der theoretische Teil durch die Berufsschulen abgedeckt wird. Am Ende der Ausbildung steht die Abschluss-Prüfung in Theorie und Praxis . Sie besteht aus einem mündlichen und einem schriftlichen Teil.
Die Prüfung wird je nach Beruf vor einem Prüfungsausschuss der Handwerkskammer oder der IHK abgelegt. Die Handwerkskammer prüft in den handwerklichen Berufen, die IHK in den kaufmännischen, kaufmännisch- verwandten und technischen Berufen. Da die Prüfungen je nach Beruf unterschiedlich gestaltet sind, erhalten Sie bei der zuständigen IHK bzw. Handwerkskammer die berufsspezifischen Informationen zu den Prüfungsinhalten, ebenso wie zu den Prüfungsterminen.
Die IHKs bieten in der Regel auf Ihren Homepages auch die Formulare für die Anträge auf vorzeitige Zulassung zur Prüfung nach verkürzter Ausbildungsdauer bzw. auf externe Zulassung zur Prüfung und auch den Antrag auf Vertragsverlängerung bei nicht bestandener Prüfung zum Download an. Ebenso finden Sie dort Unterlagen zur Prüfungsvorbereitung, die Zulassungskriterien, Informationen zur betrieblichen Aufgabe (Praxisteil) sowie den Antrag auf Genehmigung der betrieblichen Aufgabe.
Gegen Ende Ihrer regulären Ausbildungszeit erhalten Sie die Aufforderung, sich zur Abschlussprüfung anzumelden. Wer seine Ausbildung nach verkürzter Dauer abschließen möchten, kann auf Antrag vorzeitig zur Prüfung zugelassen werden. Die Einladung zur mündlichen / praktischen Prüfung sowie zur schriftlichen Prüfung erhalten Sie jeweils zwei Wochen vor dem Termin. Die schriftliche Prüfung findet in der Regel vor der mündlichen statt. Falls Sie an der Abschlussprüfung krankheitsbedingt nicht teilnehmen können, müssen Sie ein ärztliches Attest beim Prüfungsausschuss vorlegen, damit Sie einen Ersatztermin bekommen.
Nach der Abschlussprüfung erhalten Sie am Prüfungstag der praktischen / mündlichen Prüfung die Information, ob Sie bestanden haben. Später wird Ihnen bei bestandener Prüfung Ihr genaues Prüfungsergebnis mitgeteilt und danach Ihr Ausbildungszeugnis an den Ausbildungsbetrieb zugesandt.
IHK
Neben der Agentur für Arbeit bieten vor allem die IHKs der verschiedenen Regionen viele Informationen rund um das Thema Ausbildung. Das Angebot reicht von Ausbildungsplatzbörsen über Seminare für Auszubildende bis hin zu Informationen zu den einzelnen Berufen, Fördermöglichkeiten und Ausbildungsvergütung. Natürlich erhalten Sie auch detaillierte Informationen zu den von den IHKs durchgeführten Abschluss- und Umschulungsprüfungen für Auszubildende in kaufmännischen, kaufmännisch-verwandten und technischen Ausbildungsberufen. Neben der Prüfungsordnung und den Terminplänen für die Zwischen- und Abschlussprüfungen finden Sie bei der IHK auch Merkblätter zu den Prüfungen in den einzelnen Berufsgruppen, Antragsformulare, Tipps zur Vorbereitung und vieles mehr.
Da die Industrie- und Handelskammern regional organisiert sind und keine einheitliche Dachorganisation haben, empfiehlt es sich zunächst die ortsansässige bzw. nächstgelegene IHK aufzusuchen - sei es im Internet oder persönlich. Speziell bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist es jedoch sinnvoll, auch die Ausbildungsbörsen der umliegenden Handelskammern durchzuschauen.
Die IHK-Akademien und -Bildungszentren bieten darüber hinaus ein breit gefächertes Angebot an Seminaren, Weiterbildung und Lehrgängen. Viele davon sind nicht nur als Vollzeitkurse oder Lehrgänge angelegt, sondern können auch berufsbegleitend absolviert werden, da sie primär als Zusatzqualifikation für bereits Berufstätige gedacht sind. Eine neue Lernform, die auch bei den IHKs stark im Kommen ist, stellt das „Blended Learning“ dar, eine Kombination aus Präsenzveranstaltungen und Fernkurs über Internet. Das erfordert viel persönliche Disziplin, hat aber den Vorteil, dass man die Kurse berufsbegleitend machen kann. Außerdem dauern sie in der Regel weniger lang als die klassischen berufsbegleitenden Kurse, die in der Hauptsache am Wochenende stattfinden.
Der Fokus bei den Aus- und Weiterbildungen der IHKs liegt naturgemäß auf dem Mittelstand und seinen Bedürfnissen. Praxisorientierung wird dabei groß geschrieben. Ein besonders gutes Beispiel sind die IHK Praxisstudiengänge wie der Betriebswirt IHK oder der Fachwirt IHK.
Berufsbegleitende Ausbildung
Eine Weiterbildung oder zweite Ausbildung ist eine kostspielige und zeitintensive Angelegenheit - gerade wenn man schon länger im Berufsleben steht und Heim und Familie vom Gehalt ernähren muss. Da kann man meistens nicht einfach eine Auszeit nehmen, um sich weiter zu bilden. In diesem Fall ist eine berufsbegleitende Ausbildung die ideale Lösung. Sie müssen zwar trotzdem Zeit und Geld investieren, müssen aber Ihren Job nicht aufgeben und können bestenfalls sogar mit der Unterstützung Ihres Arbeitgebers rechnen - zeitlich, finanziell oder durch eine Beförderung.
Da der Trend in den letzten Jahren verstärkt in Richtung Zusatzqualifikation und berufsbegleitende Ausbildung geht, gibt es nicht nur verschiedene Formen der berufsbegleitenden Ausbildung, sondern auch unzählige Anbieter. Da fällt es nicht leicht, das richtige Angebot zu finden.
Zur ersten Orientierung sollte man sich eine Checkliste für die gewünschte Ausbildung machen:
- Welches Ziel verfolge ich mit der Ausbildung? (Abschluss nachholen, Ausbau der vorhandenen Kenntnisse, Erwerb zusätzlicher Kenntnisse oder Qualifikationen, Umschulung, etc.)
- Welche Inhalte sind mir wichtig? Welche sind nützlich, aber nicht unbedingt notwendig?
- Wieviel darf die Ausbildung kosten?(evtl. Förderung durch BAföG, ARGE, etc. berücksichtigen)
- Wie lange darf die Ausbildung maximal dauern?
- Wieviel Zeit kann ich pro Woche / pro Tag investieren? (Eine realistische Einschätzung ist hier wichtig!)
- Möchte ich einen reinen Präsenzlehrgang/-studium/etc., ein Fernstudium oder eine Mischform? Bin ich örtlich gebunden?
- Ist mir der Ruf des Instituts / die internationale Anerkennung / etc. wichtig?
Das grenzt dann die Auswahl der Lernform und der Ausbildungsstätte schon erheblich ein. Neben den Klassikern wie Meisterschule, Betriebswirt, Fachwirt und MBA, werden zunehmend Heil- und Erziehungsberufe wie z. B. Altenpfleger(in) oder Erzieher(in) als berufsbegleitende Ausbildung gewählt. Bei dem (der) staatlich geprüften Erzieher(in) beispielsweise sollte man beachten, dass nur der theoretische Teil der Ausbildung berufsbegleitend im Fernstudium erfolgen kann. Allerdings kann man, wenn man die Fachhochschulreife erlangt hat, auch den Bachelorstudiengang „Erzieher(in)“ im Fernstudium belegen.
Zweite Ausbildung
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat seine Qualifizierungsinitiative unter das Motto "Aufstieg durch Bildung" gestellt. Damit wird deutlich, dass Bildung nicht mit der Schule oder dem Studium aufhört, sondern auch während des Berufslebens von hoher Bedeutung ist. Immer mehr Arbeitnehmer entschließen sich daher zu einer zweiten Ausbildung , entweder in Form einer Berufsausbildung oder eines Studiums.
Die zweite Berufsausbildung kann auf den bisherigen Kenntnissen und Berufserfahrungen aufbauen, wie z. B. ein entsprechender Fachwirt oder ein Meistertitel, oder kann eine Ausbildung in einem völlig anderen Berufszweig sein. Letzteres kann in Form einer Umschulung erfolgen oder als Ergänzung zum bisherigen Beruf. Ähnlich sieht es bei schulischen Ausbildungen aus. Vom Aufbaustudium über ein ergänzendes MA- oder MBA-Studium bis hin zu einer kompletten Umorientierung in einen anderen Fachbereich ist alles möglich.
Eine zweite Ausbildung bringt zwar viele Vorteile auf dem Arbeitsmarkt, erfordert aber erst einmal eine Investition – zeitlich, als auch finanziell. Sie sollten sich also überlegen, ob Sie die Ausbildung eventuell berufsbegleitend schaffen, oder ob Sie die Ausbildung in Vollzeit wählen. Manche Ausbildungen sind auch nur in Vollzeit möglich, wobei die Angebotspalette bei Fernstudium und berufsbegleitender Ausbildung stetig wächst.
Gerade wenn Sie sich für eine Zweitausbildung in Vollzeit entscheiden, ist die Finanzierung der Ausbildung ein großes Thema. Ähnlich wie bei der ersten Ausbildung - egal ob schulisch oder betrieblich - gibt es auch bei der zweiten Ausbildung die Möglichkeit, Fördermittel in Anspruch zu nehmen. Dazu gehört zum Beispiel das BAföG, das sowohl für ein Studium als auch für eine berufliche Fortbildung mit Abschluss beantragt werden kann (Meister-BAföG oder Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz). In beiden Fällen ist die Förderung an Einkommensgrenzen gebunden. Die genauen Voraussetzungen für Förderung nach BAföG und zum nach Meister-BAföG können Sie unter anderem beim Bundesministerium für Bildung und Forschung oder der Agentur für Arbeit erfahren.
Nach der Ausbildung
Wenn das Ende der Ausbildung näher rückt, steht so mancher Auszubildender und Student wieder vor der Frage, wie es weiter gehen soll. Was kann man nach der Ausbildung machen, vor allem wenn der Betrieb einen nicht übernimmt bzw. man frisch von der Hochschule kommt? Die eine Möglichkeit ist, dass man sich einen Arbeitsplatz im soeben erlernten Beruf sucht, was an sich schon schwer genug ist. Berufsanfänger tun sich doppelt schwer, da sie noch keine Berufserfahrung und Erfahrung mit Bewerbungen haben. Persönliche Kontakte aus der Ausbildungs- und Studienzeit werden dabei immer wichtiger – egal ob man es nun Networking oder Vitamin B nennt.
Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten, wenn man nicht auf Anhieb eine Stelle findet oder sich noch nicht endgültig festlegen möchte. Da wäre zum einen die in USA sehr häufig genutzte Auszeit, das sogenannte „gap year“, in der man durch Reisen und Arbeitserfahrung im Ausland seinen Horizont erweitert und seinen Platz im Berufsleben sucht. Das ist nicht nur ein Privileg der Studenten mit wohlhabenden Eltern, sondern kann mit etwas Engagement und Planung von jedem angegangen werden, indem man sich zunächst durch befristete Jobs das Geld für die spätere Reise verdient bzw. vor Ort im Ausland eine Arbeitsmöglichkeit organisiert.
Alternativ kann man eine zweite Ausbildung sofort im Anschluss an die erste hängen. Wer zum Beispiel zunächst eine betriebliche Ausbildung gemacht hat, kann danach die Berufsoberschule besuchen, seinen Meister machen oder sogar ein (Aufbau-)Studium absolvieren. Dafür gibt es wiederum Fördermöglichkeiten durch die Agentur für Arbeit bzw. über Meister-BAföG, etc.
Auch Hochschulabsolventen haben, gerade in den forschungsorientierten Studiengängen, die Möglichkeit Ihre Ausbildung fortzusetzen und einen höheren akademischen Grad wie zum Beispiel ein Doktorat zu erwerben. Für Studierende in technischen oder geisteswissenschaftlichen Studiengängen bietet sich einen Master of Business Administration (MBA) als Aufbaustudium an, da sie dadurch ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt beträchtlich erhöhen können.
Studium
Wer sich nach dem Schulabschluss für ein Studium an einer Uni oder Fachhochschule entscheidet, sollte sich rechtzeitig über die Zulassungsvoraussetzungen im gewählten Studienfach informieren und sich Gedanken über die Wahl der Hochschule bzw. der Studienart – Präsenzstudium oder Fernstudium – machen. In einigen Studiengängen bewerben sich mehr Studenten als Studienplätze vorhanden sind, dann wird man nur zum Studium zugelassen, wenn man den Numerus Clausus (Mindestdurchschnitt der Schulnoten) erfüllt. Ist das nicht der Fall, kann man sich zwar meist auf eine Warteliste setzen lassen, doch verliert man im schlimmsten Fall wertvolle Zeit, bevor man mit dem Studium beginnen kann. Sollten Sie dennoch diesen Weg gehen, empfiehlt es sich die Wartezeit durch relevante Praktika, Seminare oder sogar eine zusätzliche Ausbildung zu nutzen. Manche Studiengänge bieten auch die Möglichkeit, sich durch einen Eignungstest für das Studium zu qualifizieren.
Wenn Sie sich noch nicht im Klaren sind, welchen Studiengang Sie einschlagen möchten- immerhin gibt es allein in Deutschland über 3.000 verschiedene Studiengänge-, holen Sie am besten detaillierte Informationen zu den Studiengängen, die in der engeren Auswahl sind. Erkundigen Sie sich, welche Hochschulen die Studiengänge überhaupt anbieten, wie die Abschlüsse auf dem Arbeitsmarkt angenommen werden (hier hilft auch die Agentur für Arbeit) und welche Praktika, Auslandsaufenthalte, etc. verlangt bzw. empfohlen werden.
Neben den Internetseiten der verschiedenen Universitäten erhält man auch unter unicum.de viele Informationen zum Studium an sich (Studiengebühren, Wohnheime, etc.) sowie ein Verzeichnis der Hochschulen, eine Studienplatz-Tauschbörse und ein Forum, in dem man sich mit anderen Studenten und Studienanfängern austauschen kann.
Wenn Sie sich bereits für eine Fachrichtung entschieden haben, sollten Sie sich erkundigen, ob der Studienplatz zentral durch die ZVS (Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen) vergeben wird oder ob Sie die Hochschule frei wählen und sich direkt bewerben können.
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