Therapeuten und Therapeutinnen gibt es viele, daher scheint es schier unmöglich, alle Ausbildungsberufe, die zum/zur Therapeuten /-in ausbilden, zu listen. Doch die Liste ist kürzer, wenn nur die geschützten Berufsbezeichnungen im Bereich der Heilberufe (Arzt, Heilpraktiker, Psychotherapeut, Musiktherapeut, Kunsttherapeut) und der Gesundheitsberufe (Logopädie, Ergotherapeut, Physiotherapeut) betrachtet werden. In den genannten Berufen darf erst nach einer bestandenen, staatlichen Prüfung und einer offiziellen Zulassung der Titel „Therapeut“ geführt werden. Bei vielen anderen Fachkräften, die sich „Therapeut /-in“ nennen, gibt der Titel allein keinen Aufschluss darüber, ob ein Kurs oder ein Studium absolviert wurde oder ob lediglich der Titel getragen wird, weil eine persönliche Eignung zum Tätigkeitsfeld besteht.
Ziel soll nun die die Kurzvorstellung der therapeutischen Gesundheitsberufe sein:
Die Ausbildung zum/zur Ergotherapeuten /-in
setzt daran an, zu erläutern, wie Menschen jeden Alters aktiviert und mobilisiert werden können. Darüber hinaus wird vermittelt, wie Patienten /-innen mit Einschränkungen im täglichen Leben unterstützt werden können, wie motorische Fähigkeiten verbessert oder wiedererlangt werden können und inwiefern motorische Betätigungen zur psychosozialen Stabilisierung beitragen. Darüber hinaus erfahren Ergotherapeuten /-innen welche Eingliederungsmaßnahmen es ins Berufs- und Arbeitsleben geben kann und wie die motorischen Fähigkeiten unter Einsatz von Handwerk und Gestaltung motiviert werden können.
Die Ausbildung zum/zur Logopäden /-in
fokussiert sich auf die Sprech-, Stimm- und Sinnesorgane. Während der Ausbildung wird gelernt, wie Ohren, Nasen, Rachen, Kehlkopf, Kauorgane und Sprechorgane aufgebaut sind, welche Erkrankungen auftreten können und welche Formen es bei Verlust des Sprach- und Sprechvermögens gibt. Bei Anamnese, Befund und Therapie steht darüber hinaus die medizinische Komponente im Fokus. Bei Problemen mit den Kauorganen kann zur Kieferorthopädie geraten werden, darüber hinaus lernen Ergotherapeuten /-innen den richtigen Einsatz von Hörhilfen kennen und lernen, was es bei Phonetik und Linguistik zu beachten gilt.
Während der Ausbildung zum/zur Physiotherapeuten /-in
wird der Bewegungsapparat genau betrachtet. Muskeln, Gelenke, Wirbelsäule, Schultern, Arme, Beine und Becken stehen dabei im Fokus. Erlernt werden Techniken der Krankengymnastik, der Massagetherapie, der Thermotherapie sowie der Elektro-, Licht- und Strahlentherapie. Um bei der Anwendung dieser Therapiemethoden die Reaktionen des /der Patienten /-in richtig deuten zu können, stehen auch Ausbildungsinhalte zu Blut, Kreislauf und Nervensystem auf dem Ausbildungsplan. Entspannungs-, Entlastungs- und Mobilitätsübungen können sowohl zu Reha- als auch zu Präventionsmaßnahmen initiiert werden.