Der/die Baukalkulator /-in ist ein Beruf aus der Baubranche, der eine bautechnische Aus- oder Weiterbildung voraussetzt. Eine klassische Ausbildung oder Umschulung gibt es bisher nicht. Zugang zu dem Beruf erhalten Interessenten über ein ingenieurwissenschaftliches Studium oder eine bauchtechnische Ausbildung mit anschließender wirtschaftlicher Weiterbildung. Mögliche Zugangsberufe sind Technikerberufe. Um herauszufinden, ob man für den Beruf geeignet ist, lohnt sich ein Praktikum.
Um sich für die Tätigkeit des Baukalkulators zu qualifizieren, eignet sich am besten eine berufliche Weiterbildung zum/zur Betriebsmanager /-in für Bau- und Holztechnik. Dieser Beruf überschneidet sich in vielen Bereichen mit den Tätigkeiten des/der Baukalkulators /-in. Die Ausbildung dauert in Vollzeit zwei Jahre und findet an einer Fachschule für Betriebsmanagement statt. Bewerber benötigen für die Zulassung eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie eine zweijährige Berufspraxis. Die Ausbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.
In der Ausbildung lernt der Teilnehmer unter anderem Aufträge für Konstruktionen und Bauten zu planen, Entwürfe zu erstellen, Materialbedarf zu ermitteln, Angebote und Kostenvoranschläge zu berechnen, Endabrechnungen durchzuführen und Zahlungseingänge überwachen.
Der Teilnehmer lernt dabei folgende Fachbereiche kennen:
- Entwurfs- und Arbeitsplanung,
- Baukonstruktion,
- Bauphysik,
- Rechnungswesen und Controlling,
- Berufs- und Arbeitspädagogik,
- Fertigungstechnik,
- Bautechnik,
- Baurecht,
- Informationstechnik,
- Betriebstechnik,
- Kostenmanagement,
- Betriebswirtschaftslehre,
- Englisch.
Am Ende der Ausbildung findet eine Prüfung statt, die aus einer schriftlichen und mündlichen Prüfung besteht und eine Facharbeit umfasst. Anschließend kann der/die Betriebsmanager /-in eine Weiterbildung in Baukalkulation absolvieren, die Fachwissen zur Kalkulation und Kostenbeurteilung vermittelt und die Kenntnisse in der betrieblichen Kosten- und Leistungsrechnung vertieft.
Wer bereits als Baukalkulator /-in tätig ist, sollte sich regelmäßig weiterbilden und sein Fachwissen zu aktualisieren. Lehrgänge und Seminare in den Bereichen Rechnungswesen, Kosten- und Leistungsrechnung, Kalkulation, Controlling, Bauprojektmanagement, Baurecht oder betriebliche Organisation bieten sich an. Um als Baukalkulator /-in beruflich weiterzukommen, kann man eine Aufstiegsweiterbildung zum Estrichlegemeister, Industriemeister, Baufachwirt oder Bauingenieur absolvieren.