Der/die Glasermeister /-in ist ein traditioneller Handwerksberuf, der über eine weiterführende Ausbildung erlernbar ist. Die Dauer der Ausbildung richtet sich nach dem Bildungsanbieter und den Unterrichtsformen. Teilnehmer können die Ausbildung in Vollzeit, Teilzeit oder über den Fernunterricht absolvieren. Voraussetzung für die Aufnahme zur Ausbildung ist eine abgeschlossene Gesellenprüfung als Glaser /-in oder eine andere anerkannte Abschlussprüfung in einem industriellen Ausbildungsberuf. Die Bewerber sollten gute Kenntnisse in Mathematik, Chemie und Wirtschaft besitzen.
Die Ausbildung gliedert sich in einen fachpraktischen und einen theoretischen Teil. Im fachpraktischen Teil lernen die Teilnehmer Glaskonstruktionen im Bauwesen zu entwerfen und herzustellen, Fenster und Haustürkonstruktionen aus Glas zu planen und zu montieren, Kunstverglasungen zu entwerfen und zu planen, Glasveredelungstechniken anzuwenden und Reparaturverglasungen auszuführen. Im Theorieblock befassen sich die Teilnehmer mit Glassystemen und Komponenten zur Energiegewinnung und Einsparung, mit der Software zur Kalkulation und Auftragsabwicklung sowie mit dem Ermitteln von betrieblichen Kosten und Kennzahlen. Die Ausbildung vermittelt Marketingmaßnahmen zur Kundenpflege und zur Gewinnung von neuen Kunden. Die Teilnehmer erarbeiten Lösungen für wirksame Glas- und Verbundkonstruktionen.
Inhalte der Ausbildung zum/zur Glasermeister/-in sind:
- Betriebswirtschaft,
- Arbeitspädagogik,
- Berufspädagogik,
- Fachtheorie,
- Fachpraktischer Teil,
- Recht,
- Rechnungswesen,
- Unternehmensführung,
- Arbeitspädagogik,
- Auftragsabwicklung,
- Managementstrategien,
- Marketing.
Die Ausbildung endet mit einer staatlichen Meisterprüfung. Die Teilnehmer müssen vier Prüfungen ablegen. Der fachpraktische Prüfungsteil besteht aus einem Meisterprüfungsprojekt, der die Planung und Durchführung eines Kundenauftrags beinhaltet. Zudem findet ein Fachgespräch statt. Die theoretische Prüfung fragt Bereiche der Glasgestaltung und Konstruktion sowie der Betriebsführung ab. Der betriebswirtschaftliche Prüfungsteil umfasst Fragen zur Unternehmensführung und Wettbewerbsfähigkeit. Die letzte Prüfung beinhaltet Aufgaben zur Arbeits- und Berufspädagogik.
Die Glasermeister können sich nach der Ausbildung in einem Bereich spezialisieren und Weiterbildungen im Bereich der Glaserei, des Fensterbaus, der Glasverarbeitung oder im Qualitätsmanagement durchlaufen.