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Studieren im Ausland: Finanzierung, Stipendien, Anerkennung & mehr

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Eine junge Studentin steht vor einem Universitätsgebäude im Ausland.

Das neue Semester steht vor der Tür und hunderttausende Studenten und Studentinnen beginnen in diesen Tagen ihr Studium. In Deutschland gab es im Studienjahr 2018/19 rund 509.000 Studienanfänger und Studienanfängerinnen im ersten Hochschulsemester. 20 Jahre zuvor waren es lediglich knapp 272.000. Doch nicht alle deutschen Abiturienten und Abiturientinnen entscheiden sich für ein Studium an einer deutschen Universität oder Fachhochschule. Viele junge Menschen verschlägt es für ihr Studium z. B. in die Niederlande, nach Österreich, nach Ungarn oder in die Vereinigten Staaten von Amerika. Gründe, ein Studium im Ausland zu absolvieren, gibt es viele.

In diesem Artikel erfahrt ihr, wann ein Auslandsstudium Sinn ergibt, welche Möglichkeiten ihr dabei habt, welche Voraussetzungen ihr erfüllen müsst und worauf ihr bei der Wahl eures Studienortes achten solltet. Dabei geht es vornehmlich um das Vollstudium im Ausland, nicht um ein Auslandssemester.

Warum im Ausland studieren?

Es gibt gute Gründe, sich für ein Studium im Ausland zu entscheiden. Viele Studieninteressierte können ihr gewünschtes Fach aufgrund eines hohen Numerus clausus (NC) in Deutschland nicht studieren. Ungefähr die Hälfte aller Studienplätze wird in Deutschland über einen NC beschränkt. Vor allem in Fächern wie Medizin, Psychologie, Jura, BWL oder Architektur gibt es oftmals mehr Bewerber als Studienplätze, weshalb die Fächer besonders hohe NCs haben. Besonders in beliebten (Studenten-)Städten wie Münster, Hamburg, München oder Köln hat man ohne einen Einserschnitt oder lange Wartesemester schlechte Chancen auf einen Studienplatz. Die sogenannte NC-Schranke kann unter Umständen im Ausland umgangen werden. In vielen Ländern, wie in Österreich oder Polen, gibt es keinen NC. Ihr solltet aber beachten, dass in diesen Ländern häufig schwere Aufnahmetests den Zugang zum Studium erschweren – aber dazu später mehr.

Doch nicht nur der nicht vorhandene NC und kürzere Wartezeiten durch Wartesemester locken ins Ausland. Die Qualität der Lehre ist an einigen ausländischen Universitäten und Fachhochschulen deutlich höher als in Deutschland. Oftmals ist die Lehre zudem weniger theoretisch und praxisorientierter. Vor allem die Niederlande und Ungarn sind für ihre praxisorientierten Studiengänge bekannt.

Auch moderne Methoden locken viele Studieninteressierte ins Ausland. Vor allem in Ländern wie Finnland, Schweden oder auch England werdet ihr eine viel engere Beziehung zu euren Professoren und Dozenten haben als in Deutschland. In diesen Ländern werden anstelle großer Massenvorlesungen häufiger kleinere Tutorien abgehalten, in denen ihr in einer kleinen Gruppe mit eurem Dozenten verschiedene Fragestellungen diskutiert.

Ein weiterer Grund, sich für ein Studium im Ausland zu entscheiden, sind Auslandserfahrungen. Vor allem internationale Unternehmen legen großen Wert auf mehrmonatige Auslandsaufenthalte. Darüber hinaus profitiert ihr vor allem dann von anerkannten internationalen Abschlüssen, wenn ihr euch nach dem Studium bei international agierenden Unternehmen oder Firmen im Ausland bewerbt. 

Wo und wie kann ich im Ausland studieren?

Wenn ihr euch sicher seid, dass ihr euer Studium, oder einen Teil eures Studiums, im Ausland verbringen möchtet, habt ihr folgende Möglichkeiten:

  • Vollstudium: Hier entscheidet ihr euch für ein komplettes Studium in einem anderen Land. Ihr seid für eure gesamte Studienzeit (in der Regel drei Jahre für einen Bachelor) an einer ausländischen Universität oder Fachhochschule eingeschrieben. Das Studium findet entweder auf Englisch (internationale Studiengänge) oder in der Landessprache statt.
  • Auslandsstudium auf Deutsch: In einigen Ländern (z. B. in Bulgarien, Ungarn oder Polen) gibt es Studiengänge, die in deutscher Sprache angeboten werden. In Ungarn könnt ihr zum Beispiel Betriebswirtschaftslehre, Medizin, Rechtswissenschaften oder Elektrotechnik komplett deutschsprachig studieren. Auch die Wirtschaftsuniversität Bukarest in Rumänien bietet ein wirtschaftswissenschaftliches Studium in deutscher Sprache an.
  • Auslandssemester: Wenn ihr kein komplettes Studium im Ausland absolvieren möchtet, bietet sich ein Auslandssemester an. Hier verlasst ihr für ein Semester eure deutsche Uni oder FH und studiert euer Studienfach an einer ausländischen Hochschule weiter. Viele deutsche Hochschulen haben Austauschprogramme mit ausländischen Partnerhochschulen, wodurch sich die Organisation des Auslandsaufenthaltes erheblich erleichtert. Hat eure Hochschule keine Partnerschaft mit eurer Wunschhochschule im Ausland, so könnt ihr euch dort als sogenannter Freemover bewerben. Aber Achtung: Der bürokratische Aufwand ist hier sehr groß und es kann schnell zu Komplikationen und Schwierigkeiten bei der Anerkennung von Leistungen führen. Besonders einfach und unkompliziert gestaltet sich ein Auslandssemester über Erasmus. Wenn ihr mehr über die Unterstützungmöglichkeiten durch Erasmus erfahren wollt, solltet ihr diesen Artikel hier lesen.

Grundsätzlich stehen euch, vorausgesetzt ihr besitzt eine schulische Hochschulzugangsberechtigung, alle Länder offen. Ihr müsst jedoch beachten, dass in verschiedenen Ländern unterschiedliche Hochschulzulassungsbeschränkungen bestehen. So gibt es in einigen Ländern Aufnahmetests und in anderen müsst ihr für eure Bewerbung ein Motivationsschreiben verfassen.

Auch die Wahl des Landes sollte gut überlegt sein. Vor allem in nicht-westlichen Ländern herrscht ein anderes kulturelles Umfeld, an das man sich erst mal gewöhnen muss. Daher ist es empfehlenswert, sich ausgiebig über Sitten, Bräuche und Studienkultur des Gastlandes zu informieren. Darüber hinaus stellt euch selbst die Frage: Auf welche Art und Weise bringt mich ein Studium in diesem Land weiter? Persönlich? Beruflich? Am besten beides.

Voraussetzungen und Zugangsbeschränkungen für ein Studium im Ausland

Wenn ihr im Ausland studieren möchtet, solltet ihr euch vorher genauestens über die jeweiligen Zulassungsvoraussetzungen der Hochschule informieren. Hier reicht es nicht, die Aufnahmekriterien des Landes ausfindig zu machen – häufig haben die einzelnen Universitäten und Fachhochschulen eigene Regelungen, nach denen sie ihre Bewerber auswählen.

In der folgenden Liste werden einige Zugangsbeschränkungen besonders beliebter Länder beispielhaft aufgezeigt. Die Angaben dienen dabei nur als Orientierung. Über die genauen Zulassungsvoraussetzungen müsst ihr euch bei der jeweiligen Hochschule informieren. Übrigens: Die Voraussetzungen für ein Auslandssemester sind meist wesentlich geringer als für ein Vollstudium.

  • Österreich: Österreich ist ein besonders beliebtes Zielland für deutsche Abiturienten, die im Ausland studieren möchten. Zum einen ist die kulturelle und sprachliche Barriere besonders niedrig. Zum anderen gibt es in Österreich keinen NC. Darüber hinaus werden an den staatlichen Hochschulen keine Studiengebühren erhoben. Die Kehrseite der Medaille sind jedoch hohe Lebenshaltungskosten und nicht leicht zu bewältigende Studieneingangstests. Zudem gibt es an einigen Universitäten harte Orientierungsphasen. Nur wer alle Prüfungen am Ende des Semesters besteht, darf das Fach weiterstudieren.
  • Großbritannien: Großbritannien ist für die hohe Qualität seiner Lehre bekannt – und das nicht nur an den Eliteuniversitäten Oxford und Cambridge. Ähnlich wie in Deutschland sind in UK die meisten Studiengänge zulassungsbeschränkt. Die einzelnen Hochschulen legen dabei selbst den erforderlichen Notendurchschnitt fest. Teilweise werden auch Noten in bestimmten Fächern schwerer gewichtet. Darüber hinaus müsst ihr bei vielen britischen Hochschulen ein Bewerbungs- oder Motivationsschreiben einreichen.
  • Spanien: Wenn ihr in Spanien studieren möchtet, gelten für euch dieselben Hochschulzulassungsbedingungen wie für die Spanier. Die meisten Studiengänge werden in Spanien über einen lokalen NC beschränkt. Zudem müssen Bewerber aus dem Ausland ihre Spanisch-Kenntnisse durch ein Zertifikat o. Ä. nachweisen. Ist nichts Offizielles vorhanden, bieten einige Universitäten interne Spanisch-Sprachprüfungen an.
  • USA: Wenn ihr euch für ein Studium in den USA entscheidet, sind im Voraus einige Vorkehrungen zu treffen, da die Voraussetzungen für eine Zulassung teilweise höher und komplexer als in anderen Ländern sind. In den USA entscheiden die einzelnen Hochschulen autonom über ihre Zulassungskriterien. Neben dem Abiturzeugnis müssen häufig sogenannte Letter of Recommendation (dt.: Empfehlungsschreiben) von den Bewerbern eingereicht werden. Zudem müssen viele Bewerber einen Aufnahmetest (SAT) bestehen. Viele Universitäten verlangen aufgrund der hohen Studiengebühren zusätzlich einen Finanzierungsnachweis.

Finanzierung des Auslandsstudiums

Studiengebühren, Lebenshaltungskosten, Flugtickets – je nach Gastland müsst ihr für die Finanzierung eures Studiums ganz schön viel Geld auf den Tisch legen. Vor allem in den osteuropäischen Ländern sind die Lebenshaltungskosten aber vergleichsweise niedrig, dafür ist dort das Studium teilweise mit höheren Studiengebühren verbunden. Besonders wer in Großbritannien oder den USA studieren möchte, muss mit hohen Kosten rechnen. Zum Glück gibt es mehrere Möglichkeiten, wie ihr euer Auslandsstudium finanzieren könnt:

  • Auslands-BAföG: Beim Auslands-BAföG liegen die Freibeträge deutlich höher als beim regulären BAföG. Die Chance auf finanzielle Unterstützung durch das BAföG-Amt ist also deutlich größer. Allerdings kann dieses nur für ein Jahr beantragt werden und ist daher eher für die Finanzierung eines Auslandssemesters geeignet.
  • Bildungskredit: Mithilfe eines Bildungskredits der Bundesregierung könnt ihr einen an eure Bedürfnisse angepassten Kredit bekommen. Der Bildungskredit ist dabei zeitlich befristet und besonders zinsgünstig. Das mögliche Kreditvolumen liegt zwischen 1.000 und 7.200 Euro.
  • Studienkredit: Viele Kreditinstitute bieten darüber hinaus für Studierende einen (relativ) günstigen Studienkredit an. Beispielsweise die Deutsche Bank, Santander oder die Targo Bank stellen solche Kredite zu günstigen Zinsen bereit. Vor der Wahl eines Studienkredites solltet ihr euch ausführlich über die verschiedenen Konditionen der Banken informieren. Oftmals finanzieren diese nur einzelne Semester im Ausland und kein Vollstudium.
  • Bildungsfonds: Eine weitere Möglichkeit, das Studium im Ausland zu finanzieren, sind Bildungsfonds (z. B. von der Studienförderung Deutsche Bildung). In der Regel beginnt die Rückzahlung erst nach Eintritt ins Berufsleben und wird individuell an die Höhe des Einkommens angepasst. Allerdings sind die Antragsverfahren meist sehr anspruchsvoll und stehen daher nur Bewerbern mit guten bis sehr guten Noten offen.
  • Stipendien: Wer sich für ein Auslandsstipendium bewerben möchte, sollte sich auf der Seite des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) über die verschiedenen Möglichkeiten informieren. Die Einrichtung vergibt viele verschiedene Stipendien mit unterschiedlichen Voraussetzungen. Auch die Hochschulen selbst vergeben nicht selten Stipendien an international Studierende. Neben akademischen Leistungen zählen hier oftmals soziales und politisches Engagement, ehrenamtliche Tätigkeiten oder sportliches Talent. Sich direkt bei den Hochschulen über Stipendienmöglichkeiten zu informieren lohnt sich.

Was nach dem Studium ansteht – Anerkennung der erbrachten Leistungen

Die Anerkennung der im Ausland erworbenen Abschlüsse und Leistungen ist mitunter der komplizierteste Teil eines Auslandsstudiums. Vor allem wer in stark reglementierten Bereichen wie in der Medizin oder Psychologie Fuß fassen möchte, sollte sich im Vorweg über die Anerkennung des angestrebten Abschlusses gründlich informieren.

Weniger problematisch ist die Anerkennung der Leistungen, die in integrierten Studiengängen erworben werden. Auch wenn ihr ein Auslandssemester an einer Partnerhochschule eurer Heimuniversität absolviert, wird es wenig bis gar keine Probleme mit der Anerkennung geben, da diese vertraglich zwischen den Partnerhochschulen geregelt ist.

Nach einem Vollzeitstudium im Ausland entscheidet in der Regel der zukünftige Arbeitgeber darüber, inwieweit er den im Ausland erworbenen Abschluss anerkennt. Durch die Bologna-Reform und die Einführung des Bachelor-Master-Systems wurde jedoch bereits für mehr Einheitlichkeit gesorgt, sodass Arbeitgeber weniger Probleme haben, die Qualität des im Ausland erworbenen Abschlusses einschätzen zu können.

Schwieriger wird die Anerkennung bei den folgenden reglementierten Berufen:

  • Jura: Das klassische Jurastudium schließt in Deutschland mit dem Zweiten Staatsexamen ab. In der Regel müssen acht Semester studiert und zwei juristische Prüfungen (Erstes und Zweites Staatsexamen) abgelegt werden. Darüber hinaus gibt es mittlerweile mehrere rechtswissenschaftliche Bachelor- und Masterstudiengänge. Die Bachelor- und Masterstudiengänge, die in der Regel mit dem Bachelor of Laws (LL. B.) bzw. Master of Laws (LL. M.) abschließen, werden auch an zahlreichen Universitäten im Ausland angeboten. Mit einem Abschluss in diesen Studiengängen könnt ihr zwar kein Anwalt oder Notar werden, dafür stehen euch aber Jobs in verschiedenen Unternehmen und Wirtschaftsprüfungen offen. Diese Arbeitgeber erkennen häufig ausländische Abschlüsse an. Wenn ihr jedoch in Deutschland als Anwalt, Staatsanwalt, Richter oder Notar arbeiten möchtet, führt kein Weg an einem klassischen Jurastudium inklusive Staatsexamen vorbei. Hier besteht jedoch die Möglichkeit, ein Auslandssemester oder ein Auslandspraktikum zu absolvieren.
  • Lehramt: Wenn ihr später als Lehrer in Deutschland arbeiten wollt, euer komplettes Studium aber im Ausland absolvieren möchtet, werden einige Komplikationen auf euch zukommen. Wer nach dem Studium verbeamtet werden möchte, muss in Deutschland ein Lehramtsstudium mit dem Zweiten Staatsexamen (Referendariatsprüfung) abschließen. Da Bildung in Deutschland Ländersache ist, unterscheiden sich bereits die einzelnen Lehramtsstudiengänge in unterschiedlichen Bundesländern teils stark voneinander. Ebenso können die Anerkennungskriterien ausländischer Studiengänge variieren.
    Übergreifend gilt: Nur wer sein Zweites Staatsexamen bestanden hat, darf verbeamtet werden. Wer jedoch keine Verbeamtung anstrebt, kann auch ohne Staatsexamen und mit einem im Ausland erworbenen Abschluss als angestellter Lehrer arbeiten. Auch hier werden die Voraussetzungen in den einzelnen Bundesländern aufgestellt.
  • Medizin: Viele deutsche Studierende absolvieren ein Medizinstudium im Ausland. Länder wie Ungarn, Rumänien und Bulgarien haben sich bereits auf die Medizinstudenten aus Deutschland eingestellt und bieten Medizinstudiengänge auf Deutsch an.
    Wer ein Medizinstudium im Ausland abgeschlossen hat, aber in Deutschland arbeiten möchte, muss die Approbation in Deutschland beantragen. Zum einen ist das Anerkennungsverfahren kostenpflichtig, zum anderen muss nicht selten (vor allem bei Abschlüssen in Nicht-EU-Ländern) eine weitere Prüfung abgelegt werden, da viele Studiengänge im Ausland nicht dem deutschen Standard entsprechen. Daher solltet ihr euch im Vorweg darüber informieren, ob das Medizinstudium im Ausland den deutschen Standards genügt und wie hoch die Anerkennungschancen sind.
  • Psychologie: Auch der hohe NC des Psychologiestudiums wird gerne von deutschen Studierenden durch ein Auslandsstudium umgangen. Viele Universitäten im Ausland entscheiden per Losverfahren oder Eignungstest über die Vergabe der begehrten Studienplätze. Wer einen Job in der Wirtschaft anstrebt, ist mit einem Studium im Ausland häufig gut beraten. Auch dort liegt es bei den jeweiligen Arbeitgebern, ob sie den Abschluss anerkennen oder nicht. Aufgrund der gesammelten Auslandserfahrungen und interkulturellen Kompetenzen sind Psychologen mit Auslandserfahrung meist sehr gefragt.
    Wer jedoch klinisch arbeiten möchte und eine Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten anstrebt, sollte sich im Vorfeld gründlich informieren. Hier kann die Anerkennung ausländischer Abschlüsse mit einigen Komplikationen verbunden sein. Die Weiterbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten wird von spezialisierten Weiterbildungsinstituten angeboten, welche wiederum von den Landesprüfungsämtern der Bundesländer zugelassen sind. Um an der Weiterbildung teilnehmen zu können, wird in der Regel ein Bachelor- und Masterabschluss vorausgesetzt. Dabei müssen Absolventen sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudium das Fach Klinische Psychologie belegt haben. So kann es z. B. vorkommen, dass zwar der Masterabschluss einer ausländischen Universität akzeptiert wird, aber der Bachelorabschluss aufgrund des fehlenden Fachs nicht anerkannt wird und somit eine Weiterbildung zum Psychotherapeuten nicht möglich ist.

Fazit: Vor- und Nachteile eines Auslandsstudiums

Es gibt viele Gründe die für, aber auch einige, die gegen ein Vollstudium im Ausland sprechen. Das Positive zuerst: Wenn ihr euch dazu entscheidet, für euer gesamtes Bachelor- oder auch Masterstudium ins Ausland zu gehen, werdet ihr Erfahrungen fürs Leben sammeln. Ihr lernt nicht nur eine fremde Sprache, sondern auch gleichzeitig eine neue Kultur kennen. Daraus entwickeln sich interkulturelle Kompetenzen, die euch später im Berufsleben zugutekommen werden. Auch persönlich werdet ihr euch fernab von ‚alten‘ Freunden und Familie weiterentwickeln und schnell lernen, auf eigenen Füßen zu stehen. Darüber hinaus werdet ihr im Ausland viele neue Freundschaften schließen und euch somit ein internationales Netzwerk an Kontakten aufbauen. Zu guter Letzt kommt ein Studium im Ausland bei potenziellen Arbeitgebern immer gut an. Es zeigt, dass ihr selbstständig seid und vor neuen Erfahrungen nicht zurückschreckt.

Ihr dürft jedoch nicht vergessen, dass ein Studium im Ausland mit hohem organisatorischem Aufwand verbunden ist. Während sich ein Auslandssemester (bestenfalls über Erasmus) relativ leicht organisieren lässt, müssen bei einem Vollstudium mehrere Dinge beachtet werden: Werden meine dort erbrachten Leistungen später in Deutschland anerkannt? Welche Zulassungsbeschränkungen gibt es? Wird mein deutsches Abitur anerkannt? Muss ich einen Sprachtest absolvieren? Diese und weitere Fragen müsst ihr unbedingt vor eurer Immatrikulation klären. Vor allem bei stark reglementierten Berufen wie Lehrer, Notar oder Arzt kann es Probleme mit der Anerkennung eures Auslandsstudiums geben. Darüber hinaus muss euch klar sein, dass in anderen Ländern häufig höhere Studiengebühren auf euch zukommen. Zudem dürft ihr die hohen Lebenshaltungskosten in einigen Ländern, z. B. in den USA, in Australien oder in England, nicht unterschätzen.

Zusammengefasst ist ein Auslandsstudium eine gute Möglichkeit, ein fremdes Land in all seinen Facetten kennenzulernen und seine eigene Persönlichkeit zu stärken. Und wenn der organisatorische Aufwand erst einmal erledigt ist, heißt es für euch vielleicht schon bald: Bon voyage, See you soon oder Buen viaje!

Quellen:

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