Der Beruf des Wassermeisters gilt als sogenannter Weiterbildungs-Beruf. Demnach absolvieren die im vorgestellten Berufsfeld tätigen Personen zunächst eine Ausbildung. Nach der Berufsausbildung und mindestens zwölf Monaten praktischer Erfahrung besteht die Option, eine Prüfung zum Wassermeister abzulegen. Es empfiehlt sich, vor der Prüfung vorbereitende Lehrgänge zu besuchen.
Bezüglich der erwähnten ersten Berufsausbildung bietet sich die Fachkraft für Wasserversorgungs-Technik oder für Kreislauf- und Abfallwirtschaft an. Bei der Fachkraft für Wasserversorgungs-Technik handelt es sich um einen durch das Berufsbildungs-Gesetz anerkannten Beruf. Die dreijährige Ausbildung findet entweder in einem Unternehmen aus der Branche der Wasserversorgung oder im öffentlichen Dienst statt. Die Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft gehört ebenfalls zur Liste der staatlich anerkannten Berufe. Im Zuge der dreijährigen Ausbildung wählen die Auszubildenden eine Spezialisierung. Als Schwerpunkte stehen "Logistik, Sammlung und Vertrieb", die "Abfallverwertung" oder die "Abfallbeseitigung" zur Auswahl.
Im Anschluss an die Ausbildung steht die Chance offen, die Prüfung zum Wassermeister abzulegen. Allerdings benötigen ausgebildete Fachkräfte für die Kreislauf- und Abfallwirtschaft zusätzlich elektrotechnische Qualifikationen für die Zulassung zur Prüfung. Fachkräften für die Wasserversorgungs-Technik beziehungsweise die Abwassertechnik reicht ein Jahr Berufserfahrung. Bei sonstigen gesetzlich anerkannten Ausbildungsberufen sehen die Voraussetzungen neben einer elektrotechnischen Qualifikation mindestens zwei Jahre praktische Tätigkeit vor.
Der auf die Prüfung zum Wassermeister vorbereitende Lehrgang vermittelt:
- Arbeits- und berufspädagogische Kenntnisse,
- grundlegende Basis-Kompetenzen,
- handlungs-spezifische Qualifikationen.
Zeitlich gesehen entfällt mit zwei Lehrgangs-Wochen der kleinste Teil auf die arbeits- und berufspädagogischen Kenntnisse. Hierbei lernen die Teilnehmer, wie sie Ausbildungen planen, durchführen und abschließen sowie Interessenten einstellen. Der Bereich der grundlegenden Qualifikationen befasst sich mit dem betriebswirtschaftlichen und rechtsbewussten Handeln. Außerdem stehen Kommunikations-, Informations- und Planungs-Methoden auf dem Lehrplan.
Der zeitliche Großteil der Lehrgänge entfällt auf das Thema der handlungs-spezifischen Qualifikationen. Es setzt sich aus den Bereichen Technik, Organisation und Führung zusammen. Der letztgenannte Punkt befasst sich mit der Entwicklung- und Führung des Personals. Der Handlungsbereich Technik widmet sich dem Betrieb, der Überwachung von Prozessen und der Instandhaltung der Maschinen. Im Bereich Organisation lernen die Teilnehmer die Betriebsführung, rechtliche Grundlagen sowie das Kostenwesen und die Buchführung kennen.