Der Versicherungs-Vertreter gehört zu den bekannten Berufen der Versicherungs-Branche. Dennoch existiert keine gleichnamige Ausbildung, die gezielt auf die Tätigkeit vorbereitet. Aus diesem Grund bestehen unterschiedliche Wege, die einen Zugang zum vorgestellten Beruf ermöglichen.
Als Mindest-Qualifikation gilt die erfolgreich abgelegte Prüfung zum Versicherungs-Fachmann. Die von der Industrie- und Handelskammer verantwortete Weiterbildung informiert die Teilnehmer über die Grundlagen der Versicherungs-Branche. Sie lernen beispielsweise rechtliche Vorgaben und die Eigenschaften verschiedener Versicherungs-Typen kennen. Die Weiterbildung steht für sämtliche Interessierte offen. Es gibt keine vorgeschriebenen schulischen oder beruflichen Vorkenntnisse.
Ein alternativer Weg, um später als Versicherungs-Vertreter zu arbeiten, stellt die klassische Kaufmanns-Ausbildung dar. Im Hinblick auf den angestrebten Beruf liegt die Wahl der Ausbildung zum Versicherungs-Kaufmann nahe. Seit 2006 trägt die Berufsausbildung den Namen "Kaufmann für Versicherungen und Finanzen". Die durch das Berufsbildungs-Gesetz geregelte Lehre baut auf dem dualen System auf. Sie nimmt insgesamt drei Jahre in Anspruch, wobei im letzten Jahr eine Spezialisierung ansteht. Die Auszubildenden wählen im dritten Lehrjahr, ob sie den Fachbereich der Versicherungen oder der Finanzen vertiefen.
Die angesprochene Prüfung zum Versicherungs-Fachmann oder die Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen ermöglicht einen soliden Berufseinstieg. Später besitzen die Versicherungs-Vertreter die Option, ihr Fachwissen auszubauen. Angesichts der kontinuierlichen gesetzlichen Änderungen in der Versicherungs-Wirtschaft empfiehlt es sich, Weiterbildungen zu besuchen. Gleichzeitig erweitern die Versicherungs-Vermittler ihre Kompetenzen und empfehlen sich für höhergestellte Positionen.
Als eine der potenziellen Weiterbildungen gilt der Versicherungs-Fachwirt. Die Fortbildung bereitet die Teilnehmer auf die mittlere Management-Ebene vor. Versicherungs-Fachwirte gehören zu den Experten ihres Gebietes. Sie arbeiten beispielsweise in Banken, Versicherungs-Unternehmen, bei Kredit-Instituten oder bei Finanz-Dienstleistern. Die Versicherungs-Fachwirte erlernen im Rahmen der Weiterbildung folgende Kompetenzen:
- Leitung von Versicherungs-Direktionen und Geschäftsstellen,
- Abschluss von Finanzierungen und Versicherungen,
- fundierte Beratung gewerblicher und privater Kunden
- Akquise neuer Kunden,
- Kalkulation von Tarifen und Entschädigungen
- Bewerten von Risiken einer Anlage,
- Bearbeitung von Schadensfällen,
- Planung und Steuerung innerbetrieblicher Abläufe,
- Analyse der Wettbewerbs- und Markt-Situation,
- Marketing,
- Einführung neuer Versicherungs-Angebote.