Ein Traineeship ist eine Investition in die Zukunft – sowohl vom Unternehmen als auch vom Trainee selbst. Und dennoch kann man auch während dieser zweijährigen Ausbildungszeit schon ordentlich verdienen. Das Gehalt hängt von einer ganzen Reihe von Faktoren ab, die wir uns im Folgenden mal etwas genauer anschauen.
Doch zunächst ein paar allgemeine Zahlen zur besseren Orientierung: 3.096 € brutto verdient ein Trainee im bundesweiten Durchschnitt pro Monat. Das entspricht einem durchschnittlichen Stundenlohn von21,50 €. Allerdings sind die Schwankungen im Trainee-Bereich sehr groß:
- 25% aller Trainees verdienen weniger als 2.387 €,
- ein Viertel aber auch 3.775 € und mehr im Monat.
Alle anderen Gehälter liegen dazwischen. Basis dieser Angaben sind Datensätze, die wir innerhalb der letzten zwei Jahre erhoben und ausgewertet haben.
Zwei Modelle für Trainee-Gehälter, ein Name
Ein Grund für die großen Schwankungen in Sachen Gehalt ist, dass es unterschiedliche Verständnisse von Traineeships gibt. So wird dieses meist zweijährige Programm in einigen Branchen, wie zum Beispiel in der Finanzbranche, der Chemie- und Pharmabranche oder der Stahl- und Automobilindustrie als Förder- und Ausbildungsinstrument für den eigenen Führungsnachwuchs genutzt. Hier zahlen die Unternehmen nicht nur hohe Gehälter, sondern investieren auch viel in Lehrgänge etc.
In anderen Bereichen, wie zum Beispiel im Medienbereich oder in Marketing- und PR-Agenturen, ist das Traineeship eher mit einem Volontariat in der Verlagsbranche zu vergleichen. Hier geht es zwar ebenfalls um die fachliche Ausbildung und Schulung des Nachwuchses, aber weniger um das bewusste und forcierte Heranziehen des zukünftigen Führungspersonals. Natürlich können auch diese Trainees später Führungsaufgaben übernehmen, aber die Ausbildung ist nicht konsequent darauf ausgelegt. Dies könnte ein Grund dafür sein, dass in diesem Bereich die Trainee-Gehälter oft deutlich niedriger angesiedelt sind.
Die große Gehaltslücke zwischen männlichen (3.315 €) und weiblichen Trainees (2.865 €) lässt sich unter Anderem auf diese unterschiedlichen Modelle zurückführen. Denn es ist davon auszugehen, dass zum Beispiel in der Chemie-, Stahl- und Autobranche vermehrt männliche und im Medien- und Marketing-Bereich eher weibliche Trainees anzufinden sind.
Gehaltentwicklung
Da Trainees in der Regel nur für zwei Jahre Trainees sind, ist die Gehaltsentwicklung überschaubar. Wer niedrig eingestiegen ist, verdient auch im zweiten Jahr nicht viel mehr und wer im ersten Jahr gut verdient hat, wird dies auch bis zum Ende des Traineeships auf einem ähnlichen Level tun. Die eigentliche Gehaltsentwicklung startet erst dann, wenn das Traineeship beendet ist und die Arbeit im Beruf beginnt. Dementsprechend gleicht das Einstiegsgehalt eines Trainees auch nahezu dessen allgemeinem Durchschnittsgehalt.
Konzern oder kleine Firma?
Entscheidenden Einfluss auf das Trainee-Gehalt hat die Größe der Firma in welcher das Ausbildungsprogramm durchlaufen wird:
- bis 500 Mitarbeiter = 2.398 Euro brutto
- 501 bis 1000 Mitarbeiter = 3.056 Euro brutto
- über 1000 Mitarbeiter = 3.539 Euro brutto
Diese starken Abweichungen hängen unter anderem ebenfalls mit den oben geschilderten unterschiedlichen Trainee-Programmen in den verschiedenen Branchen zusammen.
Trainee-Löhne auf der Deutschlandkarte
Auch für Trainees gilt, was grundsätzlich für viele Berufe gilt: Das Einkommen ist zu einem Teil auch davon abhängig, in welcher Region Deutschlands der eigene Arbeitgeber ansässig ist. So können sich Trainees in Baden-Württemberg, Niedersachsen (2.954 €) oder Hessen durchschnittlich über deutlich mehr Gehalt freuen, als zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt (2.700 €) oder Brandenburg. Die regional unterschiedlich hohen Lebenshaltungskosten können diese Unterschiede zumindest zum Teil erklären.
Sie möchten es noch genauer wissen?
Bei allen genannten Angaben zum Gehalt als Trainee handelt es sich um Durchschnittswerte. Für genauere Informationen empfehlen wir unseren kostenlosen Gehaltscheck oder eine individuelle Gehaltsanalyse (zum Gehaltsvergleich).