Der/die Sattler /-in ist ein handwerklicher Ausbildungsberuf, der sich mit der Lederverarbeitung und Herstellung von Leder beschäftigt. Die Ausbildung kann in den Fachrichtungen Fahrzeugsattlerei, Feintäschnerei oder Reitsportsattlerei durchlaufen werden. Sie ist staatlich anerkannt und dauert drei Jahre. Bewerber müssen keine besondere Vorbildung nachweisen, allerdings stellen die Betriebe hauptsächlich Schulabgänger mit Hauptschulabschluss oder mittlere Reife ein, die über handwerkliches Geschick und gute Mathematikkenntnisse verfügen.
Die Ausbildung vermittelt, welche verschiedenen Arten von Leder es gibt, wie man sie nach Herkunft und Eigenschaften unterscheidet und mit welchen Methoden sie verarbeitet werden können. Der Azubi eignet sich Kenntnisse über Werk- und Hilfsstoffe an, wie zum Beispiel Textilien, Kunstleder, Klebstoffe und Metalle, um die Lederprodukte fachgerecht bearbeiten zu können. Er lernt zu schweißen, zu nähen zu kleben und zuzuschneiden und Leder nach technischen Vorgaben zu montieren. In praktischen Unterrichtseinheiten wird dem Azubi erklärt, wie er Entwürfe und Skizzen anfertigt. Je nach Fachrichtung erlernt der Azubi, Reitsportartikel, Geschirre und Sättel aus Leder herzustellen und zu reparieren, Koffer, Taschen und Kleinlederwaren anzufertigen oder Autositze und Inneneinrichtungen aus Leder für Fahrzeuge zu montieren, zu beziehen und zu polstern. Am Ende der Ausbildung findet eine Gesellenprüfung statt. Sie besteht aus einem schriftlichen und praktischen Teil. Der Azubi muss eine Lederware herstellen und Fragen zur Planung, zum Entwurf und zur Fertigung beantworten.
Wichtige Inhalte der Ausbildung zum/zur Sattler /-in sind:
- Maschinelles Fertigen,
- Be- und Verarbeiten von Hilfsstoffen und Werkstoffen,
- Näharbeiten,
- Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen,
- Fertigstellung und Montage von Werkstücken,
- Reparatur von Lederartikeln,
- Entwurf und Gestaltung,
- Kalkulation und Dokumentation,
- Informations- und Kommunikationstechnik,
- Herstellung von Sattlereierzeugnissen,
- Beschläge, Zierwerk und Zubehör,
- Polstern,
- Herstellung von Innenverkleidungen.
Nach der Ausbildung kann sich der/die Sattler /-in beruflich fortbilden und eine Führungsposition anstreben. Es bietet sich an, eine Prüfung als Meister, Techniker oder Betriebswirt abzulegen.