Der Beruf des/der Kraftwerkers /-in ist ein anerkannter Weiterbildungsberuf. Die Weiterbildung dauert je nach Bildungsanbieter in Vollzeit bis zu 16 Wochen und in Teilzeit bis zu 18 Wochen. Voraussetzung für die Zulassung ist in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem Metall- oder Elektroberuf. Zudem benötigt der Teilnehmer eine vierjährige Berufspraxis, den Nachweis eines integrierten 12-monatigen Praktikums in Bereich Kraftwerksbetrieb und gute Physik- und Mathematikkenntnisse. Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.
In der Weiterbildung lernt der Teilnehmer die Kraftwerkstechnologie und den Kraftwerksbetrieb kennen. Er erlernt die Dampferzeugung, den Aufbau von Turbinen und deren Regelung, die Funktionsweise von Krafwerkshilfs- und Nebenanlagen sowie den Netzbetrieb von Schaltanlagen und elektrischen Anlagen. Weiterhin befasst er sich mit der Steuerungstechnik, Funktionsplänen, Regelkreisen und der Leittechnik. Die Weiterbildung vermittelt zudem das Vorbereiten und Durchführen von Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten in den einzelnen Kraftwerksbereichen.
Die wichtigsten Schulungsinhalte der Weiterbildung zum/zur Kraftwerker /-in sind:
- Physikalische Grundlagen,
- Kraftwerkschemie,
- Betrieb und Aufbau von Kraftwerken,
- Dampferzeuger,
- Turbinen,
- Kraftwerkshilfe- und Nebenanlagen,
- Rohrleitungen und Armaturen,
- Elektrotechnische Grundlagen,
- Elektrische Anlagen,
- Leittechnik,
- Umweltschutzanlagen.
Die Prüfung besteht aus zwei Prüfungsteilen. Einem schriftlichen Teil, der Bereiche der Kraftwerkstechnologie umfasst, und einem mündlichen Teil, in dem Bereiche der Kraftwerksanlagen und Modelle in einem situationsbezogenen Fachgespräch abgefragt werden. Zudem muss der Teilnehmer eine praktische Aufgabe an einem Kraftwerkssimulator absolvieren. Die Prüfung wird von der Industrie- und Handelskammer durchgeführt.
Um als Kraftwerker /-in beruflich auf dem Laufenden zu bleiben, ist es nötig, regelmäßig Anpassungsweiterbildungen zu besuchen, da sich in die Energieversorgungstechnik ständig verändert. Das Themenspektrum erstreckt sich von Anlagen- und Kraftwerkstechnik bis hin zu Wartung und Instandhaltung. Kraftwerker können ohne Hochschulzugangsberechtigung ein elektronisches Studium durchlaufen und eine Führungsposition erwerben oder sich im Bereich der Fertigung oder Wartung spezialisieren.