Wie bereits eingangs erläutert, ist allein durch die Berufsbezeichnung nicht eindeutig ersichtlich, ob für die Tätigkeit eine Aus- und Weiterbildung nötig ist oder ein abgeschlossenes Studium Grundvoraussetzung ist. Arbeitet ein/-e Konstruktionsleiter/-in als Konstruktionsingenieur/-in oder als Leiter/-in der Abteilungen Forschung und Entwicklung, wird jedoch sicherlich ein Studium vorausgesetzt.
Das Studium der Konstruktionstechnik ist dabei eine naheliegende Möglichkeit und wartet mit den folgenden Themenbereichen auf:
- Konstruktionswissenschaften (angewandte, rechnergestützte), Antriebselemente und Betriebslehre, Elektrotechnik, Mechanik, Energielehre, Konstruktions- und Fertigungsmethoden, Informatik, Mathematik, Physik sowie Werkstoffkunde (im grundständigen Studium).
- Maschinendynamik, Mehrkörpersysteme, Computational Fluid Dynamics, Festigkeitslehre, Betriebsfestigkeitslehre, Leichtbauwerkstoffe, Numerik, Produktvalidierung, Fertigungseinführung, Reverse Engineering, Schadensanalytik (u.a. Bruchmechanik), Förderanlagen und deren Steuerung sowie Sonderthemen der Konstruktionslehre (Umweltverfahrenstechnik, Prozessverfahrenstechnik, Energiewirtschaft) (im weiterführenden Studium).
Wer Konstruktionstechnik studiert, kann den Werdegang eines/-r Konstruktionsingenieurs/-in einschlagen oder als Berechnungsingenieur/-in arbeiten. Möglich wäre auch eine Spezialisierung
- als Gutachter/-in oder Sachverständige/-r,
- als Dozent/-in,
- als Betriebsleiter/-in,
- als Leiter/-in im Qualitätsmanagement,
- als Betriebsmittelkonstrukteur/-in,
- als Detailkonstrukteur/-in,
- als Forschungs- und Entwicklungsingenieur/-in,
- als Produktentwickler/-in,
- als Projektingenieur/-in
- oder als Vertriebsingenieur/-in.
Eine Position als Konstruktionsleiter/-in kann hierbei eine Einstiegsqualifikation darstellen, doch in der Regel wird es für eine/-n studierten Konstruktionsleiter/-in noch weiter die Karriereleiter hinauf gehen, um die Fachexpertise auch auszuschöpfen. Grundsätzlich gilt auch hier (wie in den meisten Berufen): Je höher der Abschluss ist, desto verantwortungsvoller wird auch die Stellung sein. Das spiegelt sich in der täglichen Arbeit, die weniger praktisch orientiert ist, sowie in Gehalt und Hierarchie. Eine besonders beliebte Kombination von Theorie und Praxis ist das Duale Studium, das neben den Inhalten aus dem Studium der Konstruktionstechnik auch zum/zur Konstruktionsmechaniker/-in oder zum/zur Technischen Produktdesigner/-in ausbilden kann.
Alternative Studiengänge gibt es zuhauf, denn in den Fächern Maschinenbau, Mechatronik, Elektrotechnik und Fahrzeugtechnik gibt es viele Inhalte, sie die Entwicklung, Konstruktion und Fertigung von Bauteilen und Baugruppen behandeln. Auch ein Studium der Produktentwicklung oder der Automatisierungstechnik wäre mit Blick auf die thematischen Parallelen eine denkbare Alternative.