Da nur Bewerber mit sehr guter Abiturnote eine Chance auf einen Studienplatz in Medizin haben, wählen viele zunächst den Weg über eine Ausbildung im Gesundheitswesen. Es besteht die Möglichkeit, sich gezielt zur/zum Fachkrankenschwester /-pfleger für psychiatrische Abteilungen ausbilden zu lassen. Jedoch handelt es sich dabei um Weiterbildungsmaßnahmen. Daran können nur diejenigen teilnehmen, die bereits eine allgemeine Ausbildung in einem Gesundheitsberuf, also zum Beispiel zur/zum Krankenschwester /-pfleger durchlaufen haben.
Entsprechende Angebote machen meist staatlich anerkannte Bildungsstätten. Die Teilnehmer werden sowohl in theoretischer als auch in praktischer Form unterrichtet. Hinzu kommen berufspraktische Lernphasen. Zwar kann die Ausbildung in Vollzeit gleistet werden, um sie jedoch mit einer Berufstätigkeit vereinbaren zu können, wird häufig das Teilzeitmodell gewählt. Je nach Bildungsinstitut und Unterrichtsmodell variiert die Gesamtdauer des Lehrgangs.
Die Inhalte der Ausbildung werden in Grund- und Fachmodule eingeteilt. Zu den Grundmodulen gehören:
- Gesundheitswissenschaft, Prävention und Rehabilitation,
- Pflegewissenschaften und Pflegeforschung,
- Kommunikation, Anleitung und Beratung,
- Wirtschaftliche und rechtliche Grundlagen.
Der Fachmodulbereich umfasst zusätzlich Themen wie:
- Psychiatrische Erkrankungen und psychiatrische Pflegekonzepte,
- Spezifisches psychiatrisches Pflegewissen,
- Aufgaben und Rollen der psychiatrischen Pflege im psychosozialen Netzwerk,
- Reflexionsverfahren in der psychiatrischen Pflege.
Die berufspraktischen Phasen erbringen die Teilnehmer meist in psychiatrischen sowie psychosomatischen Abteilungen und in der Rehabilitation. Dabei kann es sich entweder um stationäre oder ambulante Einrichtungen handeln.
Die Abschlussprüfung kann je nach Bundesland aus einem schriftlichen, einem praktischen und einem mündlichen Teil bestehen.
Auch Pflegepersonal muss mit Zusammenhängen in der Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers vertraut sein. Daher wird vorausgesetzt, dass Bewerber für die Weiterbildungsmaßnahme zur/zum Krankenschwester /-pfleger gewisse medizinische Grundkenntnisse mitbringen. Hinzu kommen gerade in der Psychiatrie Aspekte aus der Psychologie, die dem angehenden Pflegepersonal ebenfalls nicht fremd sein sollten. Darüber hinaus werden Grundlagen der Pädagogik vorausgesetzt. Außerdem spielen rechtliche Vorschriften und Zusammenhänge im Umgang mit psychisch Kranken eine große Rolle. Die Lehrgangsteilnehmer sollten deshalb in der Lage sein, diese nachzuvollziehen und anzuwenden.