Eine Brandschutzfachkraft ist eine durch die IHK geregelte Weiterbildung. Allerdings ist es nicht zwingend erforderlich, eine Lehrgangsteilnahme nachzuweisen, um als Brandschutzfachkraft arbeiten zu können. Es gibt unterschiedliche Bildungsanbieter, die eine Weiterbildung zur Brandschutzfachkraft anbieten.
Um eine Weiterbildung wahrnehmen zu können, sollten die Bewerber eine abgeschlossene Berufsausbildung mitbringen. Außerdem sind Techniker /-innen und Ingenieur /-innen ebenfalls willkommen. Sie sollten mindestens 2 Jahre Berufspraxis nachweisen. Diese kann bei der Werkfeuerwehr oder im Rahmen einer nebenberuflichen Tätigkeit (Mindestdauer 6 Jahre) bei einer Feuerwehr absolviert worden sein. Die Dauer der Weiterbildung kann bis zu 4 Monate erfordern. Die Inhalte werden in Vollzeit, Teilzeit oder in Blockunterrichtsphasen vermittelt.
Wer Brandschutzfachkraft werden will, sollte sich gut in Naturwissenschaften auskennen. Biologie und Medizin, Chemie und Physik spielen dabei eine tragende Rolle. Im Rahmen der Weiterbildung zur Brandschutzfachkraft gehört die Rettungsdienstausbildung. Die Teilnehmer erhalten Unterricht zur Anatomie und zur Physiologie von Menschen, lernen den Umgang mit Unfallopfern und erfahren wichtige Grundlage im Zusammenhang mit der Notfallmedizin. Außerdem ist das Wissen über gefährliche Güter, explosive Stoffe und brennbare Stoffe wichtiges Handwerkszeug für Brandschutzfachkräfte. Das befähigt sie, Gefahren zu erkennen und im Ernstfall präventive Maßnahmen zu ergreifen. Die Ausbildungsinhalte erstrecken sich auf diese Bereiche:
- Rechtsgrundlagen,
- Katastrophenschutz,
- Rettungsdienst,
- Feuerwehrorganisation,
- Geräteprüfordnung,
- Unfallverhütungsvorschriften,
- Fahrzeug- und Gerätekunde (Armaturen, Schläuche, Pumpen etc.),
- Sonderschutzvorschriften bei Lösch- und Rettungseinsätzen, Löschmittel und Löschmethoden,
- Rettungsmaßnahmen wie Erste Hilfe, Reanimation, Wiederbelebung,
- abwehrende Brandschutz,
- vorbeugender Brandschutz,
- Prüfung und Wartung von Brandschutzeinrichtungen wie Feuerlöscher, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen und Brandschutztüren.
Die Ausbildung erstreckt sich auf die Fächer Fahrzeug- und Gerätekunde, Einsatzlehre, Brandschutz, Leistungsnachweis, Einsatzübungen, Sanitätslehrgang, Atemschutzlehrgang sowie Ortsbesichtigungen. Die Industrie- und Handelskammer nimmt die Prüfungen ab. Dabei werden die eben genannten Fächer komplett examiniert. Die Prüfung besteht auf einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil. Mit dem Abschluss der Weiterbildung zur Brandschutzfachkraft können sich Absolventen als freie Berater selbstständig machen. Liegt eine Hochschulzugangsberechtigung vor, empfiehlt sich ein Bachelor Abschluss im Studienfach Sicherheitstechnik.