Dem Beruf Bausachverständige / -r geht idealerweise ein Studium der Architektur oder noch fachbezogener und praxisnäher das Studium des Faches Bauingenieurswesen voraus.
Das Bauingenieurwesen hat die Bereiche Konzeption, Planung, Entwurf, Konstruktion, Berechnung etc. von Objekten des Hoch-, Verkehrs-, Tief- und Wasserbaus zum Inhalt und kann sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen belegt werden. Die bisherige akademische Graduierung war die des Diplom-Ingenieurs. Seit Restrukturierung des Studiensystems wurde dieser Fachbereich ein Bachelor- bzw. im weiteren Verlauf im Aufbaustudium ein Masterstudiengang.
Das 7-semestrige Bachelor-Studium des Bauingenieurswesens ist in Modulen aufgebaut. Der Studierende wählt seine individuelle Schwerpunktsetzung durch die Belegung verschiedener Pflicht- und Wahlmodule. Dieser theoretische Teil des Studiums wird durch praktische Projekteinheiten und Laborphasen ergänzt.
Allgemeine Studieninhalte des Bachelor-Studiums sind Grundlagen in:
- Mathematik
- Naturwissenschaften
- Technologie
- Produktion
- Management
- Wirtschaftsrecht
Die fachspezifischen Module können je nach Hochschule und dem jeweiligen Studienaufbau folgende Themen behandeln:
- Bauentwurf
- Konfliktmanagement
- Tabellenkalkulation
- Bauphysik
- Bauchemie
- Statik Baustoffe
- Sicherheitskonzept
- Arbeitsschutz
- Hydromechanik
- Stahlbau
- Straßenbau
- Geotechnik
- Stahlbetonbau u. v. m.
Dieses Angebot an Modulen verdeutlicht die vielfältigen Spezialisierungsmöglichkeiten dieses Fachbereiches. Nach Beendigung des Studiums ist die Bachelor Thesis anzufertigen. Der erworbene Grad ist der des Bachelor of Engineering. Diese Graduierung befähigt bereits zur Berufsausübung. Als aufbauendes Studium ist jedoch auch die Möglichkeit gegeben, den entsprechenden Masterstudiengang zu absolvieren und den Master of Engineering zu erreichen.
Selbstverständlich kann der Bachelor of Engineering im Bauingenieurswesen auch als duales Studium an einer Fachschule, einer privaten Bildungseinrichtung oder an einer Fernuniversität absolviert werden. In jedem Fall empfiehlt es sich insbesondere im Hinblick auf eine später gewünschte Tätigkeit als Bausachverständige /-r ein Studienmodell zu wählen, dass nicht nur theoretische Lerninhalte umfasst, sondern ebenso ein breites Angebot an praxisnahen Einheiten, die die für diesen Beruf notwendige Erfahrung vermittelt.