Die Berufs-Bezeichnung "Automobil-Verkäufer" beschreibt eine Weiterbildung für Personen mit einer vorhandenen Erstausbildung. Im Idealfall stammt die erwähnte Ausbildung aus dem Bereich des Verkaufs von Fahrzeugen. Diesbezüglich bietet sich vor allem die Ausbildung zum Automobil-Kaufmann an. Hierbei handelt es sich um eine drei Jahre andauernde Lehre, die bei Autohäusern oder Herstellern stattfindet.
Im Laufe seiner Ausbildung lernt der angehende Kaufmann alle betriebswirtschaftlichen Aspekte eines Autohauses kennen. Außerdem erwirbt er Fachwissen über Kraftfahrzeuge. Die Auszubildenden widmen sich den unterschiedlichen Strategien zur Beratung von Kunden und dem Verkauf von Automobilen. Nach dem erfolgreichen Verkauf besteht in regelmäßigen Abständen Bedarf an der Wartung oder der Reparatur der Fahrzeuge. Aus diesem Grund befasst sich der angehende Kaufmann mit begleitenden Werkstatt-Angeboten.
Die Ausbildung zum Automobil-Kaufmann baut auf dem dualen System auf. Dadurch stehen für die Auszubildenden wechselnde Präsenz-Zeiten im gewählten Betrieb sowie in der Berufsschule an. Rein rechtlich benötigen interessierte Personen keinen Abschluss von einer Schule. Allerdings besitzen Bewerber ohne Bildungsabschluss in der Praxis geringe Chancen. Der Großteil der eingestellten Interessenten weist einen Realschul-Abschluss oder die Hochschulreife vor.
Nach der Erst-Ausbildung schließt sich die Weiterbildung zum geprüften Automobil-Verkäufer an. Die Interessierten benötigen hierfür die Anstellung bei einem Autohaus, dessen Importeur oder Hersteller das Recht zur Durchführung der Weiterbildung besitzt. Die Dauer der Fortbildung erstreckt sich über sechs Monate. Während dieser Zeit lernen die Teilnehmer an mindestens 20 Tagen im Trainingszentrum des Herstellers oder Importeur die erforderliche Theorie. Zusätzlich finden Praxisphasen zwischen den Theorie-Blöcken statt.
Die Teilnahme an den Lehrgängen gilt als Vorbedingung, um an der abschließenden Prüfung teilzunehmen. Die Prüfung wiederum setzt sich aus einem theoretischen und einem praktischen Teil zusammen. Die angehenden Automobil-Verkäufer legen die Prüfung vor einem Ausschuss des verantwortlichen Trägers des Lehrgangs ab. Nach dem erfolgreichen Bestehen erhalten die Absolventen eine Branchen-Urkunde.
Anschließend stehen den Automobil-Verkäufern weitere Optionen der Weiterbildung offen. Ein geeignetes Beispiel stellt die Aufstiegs-Fortbildung zum Betriebswirt im Kfz-Gewerbe dar. Sie bereitet auf Fach- und Führungsaufgaben in der Automobil-Industrie vor. Die Weiterbildung richtet ihren Fokus stark auf betriebswirtschaftliche Zusammenhänge. Die Teilnehmer erwerben Wissen aus diesen Bereichen:
- BWL-Grundlagen
- Rechnungswesen und Controlling
- Marketing
- VWL-Grundlagen
- Führung von Unternehmen im Gewerbe der Kraftfahrzeuge; optional mit Schwerpunkt auf Sales Performance, After Sales Performance oder Back-Office-Performance
- Wirtschafts-, Arbeits- und Steuerrecht
- Automobil-Technik