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Schriftsteller werden: So klappt's mit der Buchveröffentlichung

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Am 23. April wird der UNESCO-Welttag des Buches 2019 begangen. An diesem Tag feiern Lesebegeisterte und die Verlagsbranche rund um den Globus das Lesen, das Medium Buch und die Rechte von Autoren und Autorinnen. Zahlreiche Buchhandlungen, Bibliotheken, Verlage und Schulen in ganz Deutschland organisieren zu diesem Anlass verschiedene Lesungen und Feste.

Neben der Freude an den Werken anderer Autoren haben viele Menschen auch Freude am Schreiben und nicht wenige träumen davon, selbst zum Schriftsteller oder zur Schriftstellerin zu werden und das eigene Buch in einer Buchhandlung stehen zu sehen. In den Jahren 2016 und 2017 wurden deutschlandweit jeweils rund 72.000 Neuerscheinungen veröffentlicht – der Markt ist also groß. Allerdings ist eine Buchveröffentlichung kein Selbstläufer und der Weg zur Buchveröffentlichung ist mit einigen Entscheidungen verbunden, die gut überlegt sein sollten. Welche Möglichkeiten es für die Veröffentlichung des eigenen Buches gibt und was es dabei zu beachten gilt, erläutern wir in diesem Artikel.

Buchveröffentlichung mithilfe eines Verlags

Der sicherste und erfolgversprechendste Weg, ein Buch zu veröffentlichen, ist die Zusammenarbeit mit einem Verlag. Dieser begleitet den gesamten Prozess der Veröffentlichung und sorgt dafür, dass aus dem Manuskript ein fertiges Buch in der Buchhandlung wird. Die Mitarbeiter des Verlags übernehmen das Lektorat des Manuskripts, das heißt, sie prüfen den Inhalt und die Sprache des Textes und bearbeiten ihn nach Rücksprache mit dem Verfasser entsprechend. Auch um das Design des Buchcovers und des Innenteils muss sich der Autor nicht allein kümmern. Sobald das Buch bereit zur Veröffentlichung ist, leitet der Verlag die Produktion und die nötigen Werbemaßnahmen ein und versendet die Bücher an Buchhandlungen und Onlineshops.

Zusätzlich zur gedruckten Form kann das Buch auch als E-Book veröffentlicht werden. So können die Käufer es auf dem Smartphone, Laptop oder E-Book-Reader lesen.

Aber wie findet man einen Verlag, der das selbstverfasste Buch veröffentlicht?

Einen Verlag zur Veröffentlichung finden

Absagen über Absagen – einen Verlag zu finden, der das selbstgeschriebene Buch veröffentlicht, kann eine ziemliche Herausforderung sein, denn Verlage erhalten täglich zahlreiche Manuskripte von Autoren. Es ist daher in den meisten Fällen hilfreich, die Verlage nicht direkt zu kontaktieren, sondern sich zuerst mit einer Agentur in Verbindung zu setzen. Wenn der eingesendete Text den dort arbeitenden Literaturagenten gefällt und sie ihn für marktauglich halten, nehmen sie den Autor unter Vertrag und suchen nach einem Verlag, der das Buch veröffentlicht. Falls keine Agentur an dem Manuskript interessiert ist, kann eine nächste Maßnahme immer noch die direkte Kontaktaufnahme zu den Verlagen sein. Hierbei sollte vorher allerdings geprüft werden, ob das eigene Buch zum Konzept des jeweiligen Verlags passt.

Wie genau die Kontaktaufnahme zu einer Agentur oder einem Verlag ablaufen soll und welche Dokumente eingeschickt werden sollen, ist in der Regel auf den Internetseiten der Verlage und Agenturen nachzulesen. Häufig soll nicht direkt das vollständige Manuskript, sondern zunächst ein Anschreiben, ein Exposé und eine Leseprobe eingereicht werden. Im Anschreiben wird dann angeboten, auch das vollständige Manuskript zur Verfügung zu stellen.

Das Exposé fasst das Buch, die darin vorkommenden Personen sowie den Ort und die Zeit des Geschehens knapp zusammen. In der Regel ist es nicht länger als zwei Normseiten. Die Leseprobe umfasst in den meisten Fällen etwa 15 bis 30 Normseiten. Hierfür eignet sich zum besseren Verständnis meist der Beginn des Buches. Wenn die eingereichten Dokumente überzeugen, bittet die Agentur oder der Verlag um das vollständige Manuskript und entscheidet sich anschließend für oder gegen eine Veröffentlichung.

Neben der Zusammenarbeit mit einem Verlag besteht alternativ auch die Möglichkeit, das Buch in Eigenregie zu veröffentlichen – das sogenannte Self Publishing.

Self Publishing: Buchveröffentlichung ohne Verlag

Wer sein Glück ohne die Unterstützung eines Verlags versuchen möchte oder von allen kontaktierten Verlagen und Agenturen abgelehnt wurde, kann sein Buch auch selbst veröffentlichen. In diesem Fall ist der Autor für alles, was der Verlag übernehmen würde, selbst zuständig. Er muss sich zunächst überlegen, für welche Zielgruppe sein Buch gedacht ist und ob es bereits ähnliche Bücher gibt, die eine Konkurrenz sein könnten. Außerdem sollte er erarbeiten, was das Alleinstellungsmerkmal seines Buches ist. Für die Korrektur des Manuskripts ist es von Vorteil, einen professionellen Lektor zu engagieren. Auch das Buchcover sollte einen wertigen Eindruck machen und gegebenenfalls von einem Profi designt werden. Wichtig ist außerdem, darauf zu achten, dass der Autor die Rechte an allen verwendeten Bildern oder Grafiken hat.

Anschließend muss für die Produktion des Buches gesorgt werden. Außerdem müssen Buchhandlungen oder andere Geschäfte gefunden werden, die das Buch verkaufen. Im Zeitalter des Internets gibt es zusätzlich auch andere Möglichkeiten zum Vertrieb des eigenen Buches. Beispielsweise bieten sich Amazon oder andere Onlineshops an, um Bücher verlagsunabhängig zu veröffentlichen. Zudem gibt es auch beim Self Publishing die Möglichkeit, ein Buch als E-Book zu veröffentlichen.

Auch die Vermarktung des Buches liegt beim Self Publishing in der Verantwortung des Autors. Gute Möglichkeiten hierfür sind zum Beispiel Lesungen, der Besuch von Buchmessen oder Werbung auf Social-Media-Plattformen.

Nur online: Bücher als reine E-Books veröffentlichen

Zusätzlich zu den bereits erwähnten Möglichkeiten der Veröffentlichung können Autoren ihre Bücher auch ausschließlich online als E-Books herausgeben und damit einen großen Markt bedienen. Verschiedene Distributoren verteilen die E-Books an Shops wie Amazon oder Tolino, die sie zu einem vereinbarten Preis von meist wenigen Euro verkaufen. Alternativ kann auch der Autor selbst die Verteilung an den Onlinehandel übernehmen. Bei der reinen Veröffentlichung als E-Book und dem Vertrieb über Fremdplattformen gibt es verschiedene Honorarmodelle, eine detaillierte Recherche bei den Plattformen, den Distributoren oder bei einschlägigen Ratgeberseiten ist hier unerlässlich. Auch die Kosten für die Veröffentlichung variieren je nach Anbieter, in der Regel ist die Veröffentlichung aber kostenlos. Die Verkaufsplattformen verdienen dann über die Beteiligung an jedem verkauften Buch.

Die Kosten sind selbstverständlich auch bei der Veröffentlichung eines gedruckten Buches ein wichtiger Faktor, der die Entscheidung für eine der aufgeführten Möglichkeiten beeinflusst.

Was kostet eine Buchveröffentlichung?

Wie tief für eine Buchveröffentlichung in die Tasche gegriffen werden muss, hängt stark davon ab, auf welchem Weg der Autor sein Buch veröffentlicht. Die Veröffentlichung über einen großen Verlag ist in den meisten Fällen kostenlos. Nach der Veröffentlichung gibt der Autor einen vorher vereinbarten Prozentsatz des Erlöses an den Verlag ab. Bei sogenannten Druckkostenzuschussverlagen müssen Autoren zusätzlich eine Gebühr für den Druck ihres Manuskripts zahlen. Der genaue Preis ist abhängig von verschiedenen Faktoren, beispielsweise von der Anzahl der Seiten.

Für Self Publisher kann eine Buchveröffentlichung ziemlich kostspielig sein, da sie die Kosten für Dienstleistungen wie das Lektorat und den Druck selbst tragen. Für einen Lektor fallen in der Regel etwa sechs bis sieben Euro pro zu korrigierender Normseite an. Bei einem Buch mit 300 Normseiten wären das also mindestens 1.800 Euro. Alternativ besteht die Möglichkeit, einen ehrenamtlichen Lektor zu engagieren. Hier fällt das Ergebnis aber in den meisten Fällen weniger professionell aus.

Auch für den Druck geben Autoren häufig viel Geld aus. Der Preis hängt stark vom Format und von der Art der Bindung ab. Für ein Buch mit 300 Seiten fallen bei einer Auflage von nur 200 Exemplaren schon rund 1.000 Euro an.

Neben dem Kostenfaktor sind Autoren selbstverständlich auch daran interessiert, was sie mit einer Buchveröffentlichung verdienen können.

Wie hoch sind die Einnahmen, mit denen man rechnen kann?

Sicherlich sind die Einnahmen veröffentlichter Bücher schwer zu verallgemeinern und Erstautoren sollten nicht erwarten, ein Honorar wie Stephen King zu erhalten. In der Regel können Autoren, die ihr erstes Buch veröffentlichen, damit rechnen, circa zehn Prozent des Nettoladenpreises für jedes verkaufte Exemplar des gebundenen Buches zu erhalten. Bei Taschenbüchern ist das Honorar gestaffelt und reicht von fünf Prozent bei bis zu 20.000 verkauften Büchern bis zu acht Prozent ab 100.000 verkauften Exemplaren.

Fazit: Viele Wege führen zum eigenen Buch

Für Autoren, die einen sicheren und kostenlosen Weg suchen, ein Buch zu veröffentlichen, bietet sich die Zusammenarbeit mit einem Verlag an. Wer aber lieber die volle Kontrolle über sein Buch behalten und keinen Prozentsatz des Erlöses an einen Verlag abgeben möchte, kann darüber nachdenken, sein Buch selbst zu veröffentlichen. Auch für Autoren, die keinen Verlag zur Veröffentlichung finden, ist das Self Publishing eine gute Möglichkeit. Allerdings muss bedacht werden, dass das Self Publishing mit hohen Kosten verbunden sein kann, besonders wenn wichtige Schritte wie das Lektorat und das Cover-Design nicht vom Autor selbst übernommen werden.

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Quellen:

Aktionsbündnis Faire Verlage
Deutsche UNESCO-Kommission
Die Schreibtrainerin
Die Self-Publisher-Bibel
ein-buch-schreiben.com
Laudatio Verlag
Rediroma Verlag
R. G. Fischer Verlag
Statista
Tagesspiegel