Der Weg zum Wirtschafts-Juristen führt über das Studium von Wirtschaftsrecht. Abiturienten treten direkt in die Universität ein. Schulabgänger ohne Abitur erwerben sich die Fachhochschul-Reife mittels Berufsausbildung und Weiterbildung. Die Lehre als Industrie-Kaufmann ist eine gute Option, sich relevantes Vorwissen und Praxis-Erfahrung anzueignen.
Die Ausbildung dauert drei Jahre und ist in Industrie und Handwerk anerkannt. Der Lehrling vertieft sein Wissen auf einem der folgenden Gebiete:
- Produkt-Entwicklung,
- Auslands-Einsatz,
- Lager-Logistik,
- Vertrieb,
- Personal-Marketing,
- Projekt-Abrechnung.
Theoretisch ist jeder Schulabgänger zum Ausbildungs-Lehrgang zugelassen, denn das Gesetz schreibt keine Mindestbildung vor. Die meisten Betriebe bevorzugen Ausbildungs-Anfänger mit Hochschulreife.
Um den Finanzbedarf zu ermitteln, Kosten zusammenzustellen, Angebote zu vergleichen und Verhandlungen mit Lieferanten zu führen, benötigt der Auszubildende Vorkenntnisse in Mathematik und Wirtschaft. Ein sicherer Umgang mit Englisch ist für die zahlreichen internationalen Lieferanten- und Kunden-Kontakte notwendig. Fehlerfreies Deutsch ist vorteilhaft für die mündliche und schriftliche Kommunikation innerhalb der Firmen-Abläufe.
Der Auszubildende erlernt den Beruf in einer dualen oder einer schulischen Ausbildung im Vollzeit-Modus. Personal, Leistungs-Erstellung, Arbeits-Organisation, Marketing und Absatz sowie integrative Unternehmens-Prozesse sind Themen aus den ersten beiden Lehrjahren. In den letzten zwei Semestern widmet sich der Auszubildende Fachaufgaben im Tätigkeits-Gebiet seines Arbeitgebers.
Die Zwischen-Prüfung findet nach eineinhalb Jahren statt. Zum Abschluss prüft die Industrie- und Handelskammer die Absolventen schriftlich in Wirtschafts- und Sozialkunde, Geschäfts-Prozesse sowie in kaufmännischer Steuerung und Kontrolle. Der mündliche Teil besteht aus einer selbstständig durchgeführten Fachaufgabe und einem Fachgespräch darüber. Dazu gehört eine Präsentation, die der Prüfling gestaltet und kommentiert.
Die Prüfung als Industrie-Fachwirt erhöht die Chancen auf ein berufliches Weiterkommen. Zukünftige Wirtschafts-Juristen mit Hochschulreife beginnen ein Studium an der Universität. Sie wählen zwischen Wirtschaftsrecht und den Rechtswissenschaften. Mit der zweiten Option behält sich der Student vor, später noch als Rechtsanwalt zu arbeiten. Wer sich mit der schulischen Ausbildung die Fachhochschulreife erwarb, studiert Wirtschaftsrecht an einer höheren Bildungs-Anstalt.