Den Titel Vermessungsingenieur /-in darf nur tragen, wer den Studiengang Vermessungswesen bzw. Geodäsie erfolgreich abgeschlossen hat. Dieser wird an zahlreichen deutschen Universitäten sowie Fachhochschulen angeboten. Ähnlich wie bei anderen Studienfächern lässt sich auch hier sagen, dass das Studium an einer Fachhochschule grundsätzlich praxisorientierter ausgerichtet ist, während bei einem Universitätsstudium die Theorie stärker im Fokus steht. Zum Ausdruck kommt dieser Praxisbezug beispielsweise darin, dass an FHs Praktika und Praxisphasen einen zentralen Bestandteil des Studiums darstellen.
Das Studium der Geodäsie beinhaltet Module aus verschiedenen Themenbereichen, z.B.:
- Mathematik (Ingenieurmathematik, Statistik, geodätisches Rechnen, mathematische Geodäsie),
- Physik (Experimentalphysik, physikalische und astronomische Geodäsie),
- Geowissenschaften,
- Computergrafik/Visualisierung, Bildverarbeitung, Programmierung von Geodaten,
- geodätische Messtechnik, GPS,
- Kartographie, Raumplanung,
- BWL, VWL, Recht,
- Flächen- und Immobilienmanagement.
Die Regelstudienzeit im Studiengang Vermessungstechnik beträgt 6-8 Semester, an deren Ende im Erfolgsfall ein Bachelor-Abschluss steht. Auf dieses grundständige Studium kann nun entweder unmittelbar ein Master-Studium folgen, oder aber der/die Student /-in sammelt zunächst Berufserfahrung und nimmt möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt ein weiterführendes Studium auf. Ähnlich wie in vielen anderen Bereichen hat sich auch im Vermessungswesen in den letzten Jahren das Modell des Dualen Studiums etabliert, wodurch der/die Student /-in bereits während des Studiums wertvolle Praxiserfahrungen sammeln kann.
Eine sinnvolle Alternative zum Studiengang Geodäsie bzw. Vermessungstechnik kann die Kartographie darstellen. Ein weiteres Feld, welches große Gemeinsamkeiten zum Vermessungswesen aufweist, ist das der Geowissenschaften. Dieses reicht von der Geografie, über die Geophysik bis hin zum Rohstoffingenieurwesen.