Der zukünftige Uhrmacher bzw. die Uhrmacherin durchläuft eine duale, in Industrie und Handwerk anerkannte Lehre. In drei Jahren eignen sie sich im ausbildenden Betrieb die praktischen Fähigkeiten und in der Berufsschule die theoretischen Grundlagen des Berufs an.
Uhrmacher während der Ausbildung folgende Fertigkeiten:
- Uhrwerke manuell und mit Ultraschall reinigen,
- Flächen auf Ebenheit, Form-Genauigkeit und Winkligkeit prüfen,
- Uhren in Betrieb nehmen und Endkontrolle durchführen,
- Batterien unter Berücksichtigung der Stromaufnahme ersetzen,
- Wasserdichtheit überprüfen.
Im Unternehmen lernt er das Warten von Betriebsmitteln, das Handhaben von Werks- und Hilfsstoffen, Montieren und Demontieren sowie das Beraten der Kunden. Im Unterricht analysiert er Funktions-Prinzipien von Uhrwerken, unterscheidet Systeme der Zeitmessung und wartet mechanische Kleinuhren. Nach eineinhalb Jahren findet eine Zwischenprüfung statt.
Am Ende der Ausbildung prüft die Industrie- und Handelskammer die Abgänger schriftlich in Wirtschafts- und Sozialkunde, Service und Instandhaltung sowie Uhrentechnik. Zeichnerische Aufgaben sind inbegriffen. Als mündlicher Test führt der Prüfling eine Aufgabe aus, die einem Kundenauftrag entspricht. Das Instandhalten einer Kleinuhr oder ein Bauteil oder eine Baugruppe anfertigen und prüfen sind Beispiele dazu.
Für die Uhrmacher-Lehre ist keine bestimmte Vorbildung notwendig. Die meisten Ausbildungs-Anfänger verfügen über einen mittleren Schulabschluss oder die Hochschulreife. Vertiefte Kenntnisse in den Fächern Physik, Werken / Technik und Mathematik sind für das Verständnis der Zeitmess-Geräte unabdingbar.
Während der Ausbildung erwirbt der Interessierte Zusatz-Qualifikationen, die später den Berufseinstieg erleichtern. Mögliche Optionen sind Betriebsassistent Handwerk oder Europa-Assistent im Handwerk. Die Prüfung als Uhrmacher-Meister erhöht die Chancen auf eine Führungs-Qualifikation. Im Vorfeld absolviert der Interessent einen Vorbereitungs-Lehrgang, welcher zur Kenntnis-Erweiterung in den vier Teilen der Meisterprüfung dient. Er besucht diesen in Vollzeit, Teilzeit oder als Fernlehrgang.
Die fachpraktische Prüfung besteht aus einem Meisterprüfungs-Projekt und einem Gespräch darüber. Im schriftlichen Teil beweist der Prüfling seine erworbenen Fähigkeiten im Bereich der Auftrags-Abwicklung, Betriebs-Führung und -Organisation sowie Instandhaltungs-Technik. Im dritten Abschnitt testet der Meisterprüfungs-Ausschuss die betriebswirtschaftlichen, rechtlichen sowie kaufmännischen Kenntnisse des Absolventen. Den Schluss bildet ein schriftlicher Test über das berufs- und arbeitspädagogische Wissen.