Die Tätigkeit als technischer Einkäufer gehört zur Kategorie derjenigen Berufe, für deren Zugang keine einheitliche Regelung existiert. Es gibt keine Ausbildung, die gezielt auf die Arbeit eines technischen Einkäufers vorbereitet. Gleichermaßen bieten die Universitäten und Fachhochschulen keine darauf ausgerichteten Studiengänge an. Deswegen hängen die Zugangs-Voraussetzungen von den Vorgaben der einstellenden Unternehmen ab.
Akzeptieren Firmen in ihren Stellenausschreibungen Bewerber mit einer Ausbildung, so stammt sie in der Regel aus dem Bereich der kaufmännischen Berufe. Da der Schwerpunkt der vorgestellten Tätigkeit auf dem technischen Einkauf liegt, benötigen interessierte Personen gleichermaßen Technik-Wissen. Eine mögliche Ausbildung, die sich für angehende technische Einkäufer anbietet, stellt der Industrie-Kaufmann dar. Der beliebte Ausbildungsberuf findet in einem Industriebetrieb statt und dauert zwei Jahre.
Die Auszubildenden lernen, wie sie kaufmännische Aufgaben in einem Unternehmen erledigen. Außerdem befassen sie sich mit Markt-Analysen, dem Einsatz von Medien und der Kundenberatung. Die für einen technischen Einkäufer wichtige Bedarfsermittlung steht ebenfalls auf dem Lehrplan. Während der Ausbildung findet gemäß den Vorschriften des Berufsbildungs-Gesetzes eine Zwischen-Prüfung statt. Die Ausbildung endet mit einem umfangreichen Abschluss-Examen. Sie setzt sich aus drei schriftlichen Bereichen und einer mündlichen Aufgabe zusammen.
Die alleinige Kaufmanns-Ausbildung reicht nicht aus, um als technischer Einkäufer zu arbeiten. Es besteht Bedarf an einer aufbauenden und vertiefenden Weiterbildung. In dieser Hinsicht bietet sich beispielsweise die Fortbildung zum technischen Fachwirt an. Die von der Industrie- und Handelskammer zertifizierte Weiterbildung vermittelt:
- wirtschaftsbezogene Kompetenzen,
- technische Kompetenzen,
- und handlungsspezifische Qualifikationen.
Der letztgenannte Punkt der handlungsspezifischen Kompetenzen bezieht sich auf die Absatz-, Logistik- und Produktions-Planung. Außerdem stehen Themen wie der Arbeitsschutz, der Umweltaspekt und das Qualitäts-Management auf dem Lehrplan.