Wer Oberarzt ist und damit eine Station und ein ganzes Team leitet, dessen Gehalt sollte sich auch im oberen Spektrum bewegen. Und das tut es auch. Was Oberärzte verdienen bzw. verdienen können, erfahren sie im Folgenden.
Das bundesweite Oberarztgehalt liegt durchschnittlich bei 8.300 € brutto im Monat. Das entspricht einem Jahresgehalt von 99.600 €. Doch wer verdient schon das Durchschnittgehalt? Die realen Gehälter liegen ober- und unterhalb dieses statistischen Wertes.
- So verdient das untere Viertel der Gehaltstabelle maximal 6.955 €,
- das vordere Viertel hingegen mindestens 10.172 € im Monat.
Basis für all diese Werte sind 2.340 Datensätze, die wir innerhalb der letzten zwei Jahre erhoben und analysiert haben. Neben Tarifverträgen, die den Verdienst in einem öffentlichen Krankenhaus regeln, existieren einige weitere Faktoren, die die Höhe des Einkommens beeinflussen können.
Diagnose: Gehaltssteigerung
Zu Beginn der Tätigkeit als Oberarzt bekommt man im Schnitt ein Einstiegsgehalt von 5.255 €, insofern man hier von einem Einstiegsgehalt sprechen kann. Denn wer die Position des Oberarztes übernimmt, hat in der Regel zuvor bereits einige Jahre als Assistenzarzt und Facharzt gearbeitet. Über die Jahre entwickelt sich das Oberarztgehalt wie folgt:
- 25 Jahre = 5.125 Euro brutto
- 30 Jahre = 8.137 Euro brutto
- 35 Jahre = 8.137 Euro brutto
- 40 Jahre = 8.219 Euro brutto
- 45 Jahre = 8.641 Euro brutto
- 50 Jahre = 8.499 Euro brutto
Wer Oberarzt ist, hat wegen der für diese Position benötigten Erfahrung meist schon ein gewisses Alter erreicht. Dementsprechend deutlich unter dem Schnitt, ist das durchschnittliche Gehalt in den jungen Altersgruppen. Die meisten Oberärzte sind, wenn man sich den oben bereits genannten Gesamtdurchschnitt (8.300 €) betrachtet, offenbar älter als 40 Jahre.
Auch wenn im tariflichen Bereich die gleiche Bezahlung für Männer und Frauen gewährleistet ist, gibt es außertariflich wohl teilweise so große Unterschiede zwischen den Geschlechtern, dass sich dies in den Durchschnittszahlen niederschlägt. So verdient ein Oberarzt im Schnitt 8.760 €, eine Oberärztin hingegen lediglich 7.421 € monatlich.
Diagnose: Mehr Verdienst bei großen Arbeitgebern
Wenn es um die Abhängigkeit der Einkommen in Bezug zur Größe des Arbeitgebers geht, gilt in vielen Branchen und Berufen eine Art Faustregel: Je mehr Mitarbeiter eine Firma hat, desto höher die Gehälter. Gleiches lässt sich wohl auch für Krankenhäuser, Kliniken und andere Gesundheitseinrichtungen sagen:
- bis 500 Mitarbeiter = 7.736 Euro brutto
- 501 bis 1000 Mitarbeiter = 8.338 Euro brutto
- über 1000 Mitarbeiter = 8.788 Euro brutto
Zumindest die hier betrachteten Oberarztgehälter bestätigen diese Tendenz.
Diagnose: Regionale Unterschiede
Auch die Region, in welcher man beschäftigt ist, kann sich auf das Einkommen auswirken. So ist das Gehalt eines Oberarztes in Bremen (8.463 €), im Saarland oder in Baden-Württemberg meist merkbar höher als in Brandenburg (8.054 €) Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern. Ein Grund für diese Differenz sind die regional unterschiedlich hohen Lebenshaltungskosten.
Sie möchten es noch genauer wissen?
Bei allen genannten Angaben zum Gehalt als Oberarzt bzw. Oberärztin handelt es sich um Durchschnittswerte. Für genauere Informationen empfehlen wir unseren kostenlosen Gehaltscheck oder eine individuelle Gehaltsanalyse (zum Gehaltsvergleich).