Die Ausbildung zum Notarfachangestellten gilt laut dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) als anerkannter Ausbildungsberuf. Im Rechtswesen unterliegt die Lehre einer bundesweiten Regelung. Im Normalfall beträgt die Ausbildungszeit drei Jahre. Die Auszubildenden lernen die Grundlagen des Berufs in einem Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule. Somit findet die Lehre im dualen System statt. Als Lehrbetriebe eignen sich Notariate. Hier sammeln die Lernwilligen praktische Erfahrungen. Beispielsweise unterrichten die Ausbilder sie im Umgang mit speziellen Computer-Programmen, der Terminvereinbarung und der Registratur.
Die Arbeit als Notarfachangestellte oder Notarfachangestellter erfordert Kommunikations-Stärke und Organisationstalent. Die Auszubildenden verfügen über soziale Kompetenz und Teamfähigkeit. Während der gesamten Lehre führen die Teilnehmer einen Ausbildungs-Nachweis. Dieser besteht als zwingende Voraussetzung für die Zulassung zur Abschluss-Prüfung.
Die Betriebe bevorzugen Bewerber, die eine Hochschulreife oder einen mittleren Schulabschluss besitzen. Hierbei konzentriert sich die schulische Vorbildung auf rechtliche Schwerpunkte. Jedoch schreibt das Berufsbildungsgesetz keinen speziellen Schulabschluss vor. Zu den Lerninhalten im ersten Jahr der Ausbildung zählen die Ablage und die Arbeit mit dem Prozessregister. Die Interessierten lernen die unterschiedlichen Wirkungsbereiche von Grundbuchamt, Familiengericht oder Nachlassgericht kennen. Ebenso erhalten sie Einblick in den Aufbau eines Gerichts. Im zweiten Lehrjahr beschäftigen sich die Auszubildenden
- mit dem bürgerlichen Recht,
- mit Beglaubigungen,
- mit verschiedenen Registern,
- mit dem Grundbuch- und Liegenschaftsrecht,
- mit der Kostenabrechnung
- und mit Gesellschafts-Verträgen.
Im dritten Jahr der Ausbildung festigen sie ihre Kenntnisse. Hier spielt vorwiegend die praktische Arbeit eine große Rolle. Durch die gesamte Lehre ziehen sich bestimmte Kerninhalte. Dazu zählt das Benutzen der Kommunikations- und Organisationsmittel. Ebenso stellt die Klienten-Betreuung einen relevanten Faktor in der Ausbildung dar. Unerlässlich für diesen Beruf sind umfassende Kenntnisse im Umgang mit dem Computer.