Um Müllfahrer /-in zu werden, ist keine spezifische Ausbildung nötig, jedoch ist eine entsprechende Fahrerlaubnis erforderlich, die zum Fahren des Müllautos befähigt. Das bedeutet, dass Müllfahrer in jedem Fall einen Führerschein der Klasse C bzw. CE haben müssen. Der Grund: Der Müllwagen hat ein zulässiges Gesamtgewicht, das über 3,5 Tonnen liegt. Voraussetzung für den Führerschein der Klasse C (bzw. CE) ist der Führerschein der Klasse B. Müllfahrer fallen unter eine Ausnahmeregelung, denn in der Regel darf jemand erst ab dem Alter von 21 Jahren den gewerblich genutzten Führerschein der Klasse C machen – Müllfahrer dürfen dies bereits, wenn sie volljährig sind. Zudem muss ein augenärztliches Attest eine entsprechende Sehfähigkeit bescheinigen. Der Führerschein C/CE gilt für fünf Jahre, dann müssen erneut ärztliche Atteste vorgelegt werden, um den Führerschein zu verlängern.
Wer daran Interesse zeigt, nicht nur als Müllfahrer tätig zu sein, sondern auch die Kreislauf- und Abfallwirtschaft als System besser kennenzulernen, kann die Ausbildung zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft absolvieren. Sie fokussieren sich nicht in erster Linie auf die Abholung des Mülls, sondern auf die korrekte Entsorgung und Verwertung. Sie koordinieren die Sammlung des Mülls und tragen dafür Sorge, dass das Müllauto regelmäßig seine Runden dreht – und den Abfall einer umweltschonenden Entsorgung zuführt.
Die Ausbildung zum/zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft umfasst die folgenden Themen:
- Methodenlehre: Messen, Steuern, Regeln,
- Gerätekunde: Aufbau und Funktionsweise von betriebsspezifischen Geräten,
- Umweltkunde: Vermeidung von Umweltbelastungen durch Techniken und Anlagen,
- Stofflehre: Berechnung, Herstellung und Trennung von Stoffgemischen; Unterscheidung und Zuordnung von Abfällen,
- Qualitätsmanagement,
- Logistik, Sammlung, Vertrieb: Leistungskalkulation, Kostenermittlung, Betrieb von Sammelstellen, Durchführung von Schadstoffsammlungen,
- Verwertung und Behandlung: Fehlfunktionen erkennen und Betriebsstörungen beheben; Aufbereitung – Verwertung – Behandlung als die drei Grundsäulen der Abfallverwertung,
- Beseitigung und Behandlung: Steuerung, Regelung und Überwachung der Prozesse, Methoden und Verfahrenslehre.
Alternative Ausbildungsberufe sind: die Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik, für Rohr- Kanal- und Industrieservice sowie für Wasserversorgungstechnik. Die Weiterbildungsoption heißt: Meister /-in für Kreislauf- und Abfallwirtschaft und Städtereinigung.