Die Ausbildung zum Bankkaufmann findet im dualen System, also in der Bank und in der Berufsschule, statt. Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre, wobei das erste Jahr einer Grundbildung über das allgemeine Bankenwesen gewidmet wird. Anschließend kann der Azubi sich auf einen bestimmten Bereich spezialisieren. Dabei kann es sich zum Beispiel um Anlagemöglichkeiten oder Hausfinanzierungen handeln. Wer als Azubi mit einer mittleren Reife die Berufsausbildung beginnt oder sogar Abitur hat, der kann die Ausbildungsdauer um bis zu 12 Monate verkürzen, dasselbe gilt bei herausragenden schulischen Leistungen.
Wer als Azubi eine Ausbildung zum Bankkaufmann machen möchte, der sollte nicht nur gut in Mathematik sein, sondern auch einen einwandfreien Lebenslauf haben. Da man an seinem Ausbildungsplatz und später bei der Arbeit täglich mit dem Geld fremder Leute hat, ist ein polizeiliches Führungszeugnis ohne negative Einträge unerlässlich, um eine Berufsausbildung zum Bankkaufmann machen zu können. Hinsichtlich der persönlichen Eigenschaften setzen die Ausbildungsbetriebe Freundlichkeit, ein gepflegtes Erscheinungsbild, Aufgeschlossenheit und Verkaufsfreude voraus. Daneben benötigen angehende Bankkaufleute ein mathematisches Verständnis, Stressresistenz, sprachliche Gewandtheit sowie analytische Fähigkeiten.
Da Berufe bei der Bank bei jungen Menschen wegen des guten Gehalts und den günstigen Arbeitszeiten sehr beliebt sind, sind die Chancen auf eine Ausbildung umso günstiger, je besser die Schulnoten sind. Ein Abitur wird zwar nicht vorausgesetzt, wird bei vielen Banken aber gerne gesehen. Schon während der Ausbildung ist das Gehalt von Bankkaufleuten im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen überdurchschnittlich hoch. Bei guten Noten besteht außerdem in vielen Banken die Möglichkeit, direkt am Ausbildungsplatz in eine feste Anstellung übernommen zu werden.
Die abwechslungsreiche Ausbildung für angehende Bankkaufleute sieht diese Lehrinhalte vor:
- Vermögens- und Geldanlagen,
- Kredite für Privatpersonen und Firmen,
- nationale und internationale Kontoführung sowie der zugehörige Zahlungsverkehr
- Baufinanzierungen
- Kundenberatung mit Fokus auf Verkauf von Finanzangeboten
- Finanz- und Rechnungswesen
- Kundenorientierung und Kommunikation.
Berufstätige Bankkaufleute besitzen die Option, sich mit einer geeigneten Weiterbildung für höhere Aufgaben zu empfehlen. Eine passende Fortbildung stellt der geprüfte Bankfachwirt dar. Es handelt sich um einen Abschluss auf Meisterebene, den die Industrie- und Handelskammer verleiht. Die Teilnahme an der Weiterbildung setzt mindestens zwei Jahre Berufspraxis als Bankkaufmann voraus. Als weitere Fortbildung bietet sich der Bankbetriebswirt an. Die Bankbetriebswirte arbeiten in Führungs-Positionen; ein Beispiel stellt die Leitung von Geschäftsstellen dar. Allerdings existiert für die Weiterbildung keine gesetzliche Regelung. Deswegen gelten die Vorschriften der jeweiligen Träger des Lehrgangs. Normalerweise erfolgt die Fortbildung in Teilzeit und nimmt rund ein Jahr in Anspruch.
Nach Abschluss der Ausbildung zum Bankkaufmann ist außerdem noch ein betriebswirtschaftliches oder bankfachwirtschaftliches Studium als Ergänzung möglich, was sich insbesondere auf das Aufgabenfeld und das Gehalt auswirkt. Neben der Arbeit am Schalter oder im direkten Kundendienst ist mit so einer Fortbildung auch eine Tätigkeit als selbständiger oder angestellter Bankberater für Firmenkunden möglich. Wer eine Position in der Geschäftsführung anstrebt, sollte nach der Ausbildung zum Bankkaufmann noch Wirtschaftswissenschaften oder Jura studieren.
Weitere Details und das Gehalt in der Ausbildung als Bankkaufmann /-frau.