Physiotherapeuten für Sportphysiotherapie haben eine grundlegende Berufsausbildung zum Physiotherapeuten durchlaufen.
Die Ausbildung dauert 3 Jahre, lässt sich aber verkürzen. Bewerber mit einem Abschluss als staatlich geprüfte /-r Masseur /-in oder medizinische /-r Bademeister/-in können die Ausbildung um 50 % kürzen. Auch Sportlehrer sowie Gymnastiklehrer haben die Möglichkeit ein halbes Jahr zu verkürzen.
Als Zugangsvoraussetzungen zum Ausbildungsberuf Physiotherapeut ist ein mittlerer Bildungsabschluss wünschenswert. Die Ausbildungsinhalte sind vielfältig und erstrecken sich im theoretischen und praktischen Unterricht auf den Bewegungsapparat des Menschen, Behandlungstechniken sowie Massagetherapie. Auszubildende nehmen an theoretischen Unterrichtseinheit in Berufsfachschulen teil und arbeiten dort an ihrer praktischen Ausbildung. Die Schule ist in Vollzeit organisiert und die praktische Ausbildung wird in der Regel an den angegliederten Krankenhäusern der Berufsfachschulen in den fachmedizinischen Abteilungen durchgeführt.
Der theoretische und praktische Unterricht in der Berufsfachschule umfasst diese Ausbildungsfächer:
- Staatskunde, Berufskunde, Gesetzeskunde,
- Anatomie,
- Physiologie,
- Krankheitslehre,
- Hygiene,
- Erste Hilfe und Verbandstechnik,
- Physik und Biomechanik,
- Psychologie,
- Pädagogik,
- Soziologie,
- Rehabilitation,
- Prävention,
- Trainings- und Bewegungslehre,
- Bewegungserziehung,
- Untersuchungstechniken,
- krankengymnastische Behandlungstechniken,
- Massagetherapie,
- Elektro, Licht und Strahlentherapie,
- Inhalationstherapie, Hydro-, Ballneo, und Thermotherapie.
Die Auszubildenden müssen im Rahmen der Lehre das erlernte Wissen methodisch anwenden. Dazu werden sie in den medizinischen Fachgebieten der Inneren Medizin, Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie, Neurologie, Psychiatrie, Geriatrie, Rheumatologie und Sportmedizin eingesetzt.
Die Abschlussprüfung richtet sich nach der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung der Physiotherapeuten. Diese gliedert sich in einen schriftlichen, einen mündlichen und einen praktischen Teil. Der schriftliche Teil konzentriert sich auf die Themenbereiche Berufs- und Gesetzeskunde, Psychologie, Pädagogik und Soziologie. Hinzu kommen Physik und Biomechanik, Trainingslehre und Bewegungslehrer sowie Rehabilitation, methodische Anwendung der Phytotherapie und allgemeine Krankheitslehre. Der mündliche Teil beschäftigt sich mit den Themen Anatomie, Physiologie und spezielle Krankheitslehre.
Im praktischen Teil müssen die Prüflinge sich auf den Gebieten krankengymnastische Behandlungstechniken, Bewegungserziehung, Massagetherapie, Elektrotherapie sowie Thermo- und Inhalationstherapie bewähren. Sie müssen Behandlungstechniken vorführen und diese erklären. Außerdem müssen Prüflinge eine krankengymnastische Gruppenbehandlung in Bezug auf eine spezielle Diagnose anleiten.
Nach dieser grundlegenden Ausbildung können sie als Sportphysiotherapeuten arbeiten. Manche Absolventen entscheiden sich für eine grundlegende Weiterbildung im Bereich Sportphysiotherapie. Dabei handelt es sich um eine Fortbildungsveranstaltung mit dem Schwerpunkt Sport. Der Deutsche Olympische Sportbund hat seine eigene Weiterbildung konzipiert, die im Turnus von 2 Jahren durch weitere Fortbildungsveranstaltungen zu lizenzieren ist.